Westkanada im Sommer Westkanada - Kanada Wohnmobil und Traveland

Kanada-Urlaub mit dem Wohnmobil


3 Wochen BC und Alberta


Ein Beitrag zum Textwettbewerb 2014 von SK-Kunde Harald Schulte



von Sonntag dem 01.06. bis Mittwoch dem 18.06.2014


Auf Grund der Tatsache, dass Christopher ein sechswöchiges Praktikum in den USA anstrebte und er somit schon über dem "Großen Teich" war, wuchs bei uns die Idee, selbst einen lang gehegten Wunsch zu verwirklichen und Kanadas Westen und seine Natur kennen zu lernen. Nach längerer Überlegung und Vorbereitung, sowie Besuch der SKTOURISTIK Kanadatage in Bielefeld, ging es in die heiße Phase der Planung. Hierbei lernten wir Rainer Schoof, den Mitinhaber der SKTOURISTIK kennen. Wie sich später herausstellte ist er der Enkel meines beruflichen Vorgängers Förster Schoof aus Sundern. Die Welt ist klein.
Nachdem Christophers Termin für sein Praktikum in Pennsylvania feststeht, werden in Zusammenarbeit mit der SKTOURISTIK die Flüge für Christopher, Marianne und mich, sowie das Wohnmobil bei der Fa. Traveland in Vancouver gebucht. Wir wollen uns am 1. Juni in Vancouver treffen, um dann, nach einer Übernachtung im Flughafen Hotel "Accent Inn", auf große Tour zu gehen.

Die ausgearbeitete Reiseroute soll uns durch den Bundesstaaten Britisch Columbia und Alberta sowie zu den Sehenswürdigkeiten und Nationalparks der Rocky Mountains führen. Unser Hauptaugenmerk wird dabei auf der Natur-und Wildbeobachtung liegen.

So. 01.06.14
Wir fahren gegen Mittag des 1. Juni Richtung Frankfurt zu unserem Neffen Michael, der uns zum Frankfurter Flughafen bringt. So ist unser Auto während unseres Urlaubs gut abgestellt. Unser Flug mit Air Transat soll um 17:20 Uhr starten. Nach problemlosen schnellen Einchecken haben wir noch etwas Zeit. Bei der Kontrolle des Handgepäcks fällt dann jedoch mein großes 9x63 Optolyth Fernglas auf, so dass Marianne damit zu einem besonderen Sprengstofftest muss. Dann ist alles in Ordnung und wir warteten aufs Boarding. Endlich ist es so weit und wir kommen zu unseren reservierten Plätzen. Zweierreihe, Fenster, gute Beinfreiheit. Aber Start erst mit 40 Min. Verspätung. Bordpersonal sehr nett. Essen mäßig und wenig. Dafür Getränke super; Sekt, Rotwein, Weißwein, Wasser, Säfte, Knabbersachen. Es bleibt hell im Flieger, da wir mit der Sonne fliegen. Über Grönland ganz tolle Ausblicke auf Gebirge, Gletscher und riesige Eisschollen. Im letzten Drittel des Fluges bis Calgary haben wir zwei Notfälle an Bord, die med. betreut werden müssen. Beim Zwischenstopp in Calgary müssen erst alle Fluggäste in der Maschine bleiben, bis Ärzte die Notfälle abgeklärt haben. Dann verlassen fast dreiviertel der Passagiere die Maschine und nach 1 1/2 Std. geht's endlich auf die letzte Flugetappe nach Vancouver.
Während des Weiterfluges haben wir ganz herrliche Ausblicke auf die schneebedeckten Rocky`s unter uns. Die Berggipfel sind beim Sonnenuntergang angestrahlt. Unter uns taucht die Großstadt Vancouver auf. Die Landung erfolgt gegen 21:00 Uhr Ortszeit. Ziemliches Gedränge vor dem Zoll weil gleichzeitig viele Maschinen gelandet sind. Dann mit dem Shuttlebus zum Flughafenhotel. Christopher war schon gegen 16:00 Uhr Ortszeit von Harrisburg über Toronto kommend in Vancouver gelandet. Da wir erst mit ziemlicher Verspätung im Hotel ankommen hatte er sich schon Sorgen gemacht. Nun war alles gut und wir wollten nur noch schlafen, da wir am nächsten Morgen schon um 8:20 Uhr zu Traveland, unserem Wohnmobilvermieter, gebracht werden.

Mo. 02.06.14
Nach anfänglich unruhigem Schlaf dann doch noch gut ausgeruht aufgewacht. Frühstück etwas fremd aber gut. Pünktlich vom Travelandfahrer abgeholt (noch mit anderer Familie aus Hamburg) Ca. 3/4 Std Fahrt zu Traveland in Langley, dann Formalitäten vor der Übergabe, Besichtigung und Einweisung ins Wohnmobil. Wir haben das das Navion 24 DS (Diesel, Slide) Länge 24,6 ft, 7,50 m gebucht. Top Ausstattung, erst 4000 km auf dem Tacho und für uns 3 Personen längst groß genug. Wir haben das Fahrzeug auf der gesamten Stecke (ca. 3600 km im Schnitt mit 15 l Diesel gefahren). Einweisung und Übergabe durch einen gebürtigen Schweizer in deutscher Sprache. Auch noch mit einigen Tipps für die Reise.

Danach geht's gegen 10:30Uhr los. Zunächst nur zum ersten Großeinkauf bei "Superstore" in Langley (328,- CAD). Christopher besorgt eine Telefonkarte fürs Handy. Es dauert fast endlos. Nachdem unser Navi (Tom Tom mit Nachrüstung für Nordamerika) eingerichtet ist, geht's endlich auf die lang ersehnte Reise.
Unser erstes Tagesziel ist der Maning Provincial Park ca. 190 km östlich von Vancouver, dicht an der Grenze zu den USA mit dem Mule Deer Campground, den wir bereits von Deutschland aus reserviert haben. Unsere Fahrt führt uns über Abbotsford > Mission auf der landschaftlich schönen Route 7 > Hope. Hier erstes Kaffeetrinken im RV mit Kuchen und frischen Erdbeeren.
Das Wetter ist übrigens super. Strahlend blauer Himmel mit einigen weißen Wolken. Herz was willst du mehr? Hinter Hope gelangen wir zum ersten Mal auf den Crowsnest Highway 3, der für die nächsten Tage unsere Hauptfahrtrichtung gen Osten vorgeben wird. Hinter Hope wirds landschaftlich schon sehr interessant mit den ersten schneebedeckten Berge im Hintergrund und wir erreichen im Manning Park am Allison Pass schon eine Höhe von 1342 m. Auf der Fahrt haben wir unsere erste Begegnung mit Weißwedelhirschen am Straßenrand. Am späten Nachmittag erreichen wir den wunderschön gelegenen Mule Deer Campground direkt am Similkameen River gelegen. Kein Vergleich mit den uns aus Europa bekannten Campingplätzen.
Hier großzügige, wunderbar gelegene Stellplätze unter altem Baumbestand mit viel Abstand zum nächsten Stellplatz. Ausgerüstet mit Bank- Tischgarnitur und Feuerstelle zum Grillen. Unser erstes Abendessen unter freiem Himmel. Was es gab? Steak vom Grill, Salat u. Maiskolben, Pellkartoffeln und zum Nachtisch Erdbeeren. Dazu frisches Veltins und Warsteiner aus der Dose. (im Koffer von zu Hause mitgebracht) Danach erster Spaziergang entlang des Flusses, traumhaft, ganz allein, Natur pur! Als die Dunkelheit anbricht verziehen wir uns in unser Wohnmobil und schlafen wunderbar unserer weiteren Reise entgegen.

Di. 03.06.14
Nach guter Nacht und ausgiebigem Frühstück gegen 8:30 Uhr Start zur zweiten Etappe. Dabei begrüßt uns ein ganzes Rudel Moole Deer Hirsche. Unsere Fahrt geht bei sonnigem Wetter über Princeton > Keremeos. Dann die Abzweigung Richtung Kaleden auf der 3 A genommen um etwas vom Kanadischen Wein- und Obstanbaugebiet (bei Summerland) zu erleben. Da irgendwo im "Tree to Mee" Laden Wifi genutzt um mit Tochter Christiane in der Heimat zu skypen.(erwartet ihr 3. Kind).
Im Similkameen Vally Weinbaugebiet das Hester Creck Weingut besichtigt. Ernsthafter Weinbau erst seit etwa 1970. Ein Flasche guten Rotwein erstanden. (20,- $) Herrliche Ausblicke ins Weinbaugebiet.
Mittagessen im RV, dann Weiterfahrt zum Highway 3 > Osoyos> Rock Creek zum Kettle River Provincial Park. Tagesetappe ca. 300 km. Wieder wunderschöner Campground direkt am Fluss gelegen mit Sani Station und Duschräumen. (sauber und gepflegt) Am frühen Abend eine Pirsch entlang des wundervollen Kettle River unternommen. Wild romantisch, wir sind richtig in Kanada. Christopher ritzt unsere Initialen in einen alten Treibgut Baumstamm. Anschließend am Grillfeuer bei Steak und Grillspießen gesessen und haben es uns wieder gut gehen lassen. Beizeiten in die Betten. Super geschlafen.

Mi. 04.06.14
Um 6:30 Uhr schon auf. Marianne und Christopher unternehmen Morgenpirsch bis zu alten Silberstollen. Duschen und frühstücken; um kurz vor 8:20 Uhr bei bestem Wetter schon auf der Weiterfahrt > Grand Forks und Cristina Lake. Kurz hinter Christina Lake haben wir unsere 1. Begegnung mit einem Schwarzbären direkt neben der Straße. Lässt sich aus dem Wohnmobil wunderbar filmen und fotografieren. Toll...Mit anderen Wohnmobilreisenden ins Gespräch gekommen und ermutigt worden ab Castleger einen Abstecher über Nelson bis Balfour zu machen. Dies ist wieder die 3A. Ab Balfour mit der kostenlosen Fähre über den Kootenay Lake übergesetzt ( wunderschön) ca 3/4 Std. nach Kootenay Bay. Während der Überfahrt stürzt sich ein Weißkopfseeadler direkt vor die Fähre und holt einen Fisch aus dem Wasser.
Ab Kootenay Bay ca. 80 km am Kootenay Lake entlang > Creston. Hier in Creston wollen wir heute den Sohn meines beruflichen Vorgängers aus Sundern, und Neffen des SK Touristik Inhabers, Henry Schoof besuchen. Diese Zusammenhänge und Beziehungen hatten sich bei der Vorbereitung und Planung unserer Kanadareise zufällig ergeben. Den Besuch hatten wir schon vor unsere Abreise nach Kanada abgesprochen und so reichte jetzt ein Telefonat damit uns das Navi zum Haus der Familie Schoof führte. Hier trafen wir gegen 16 Uhr ein und wurden herzlich begrüßt und bewirtet. Als kleines Gastgeschenk hatte ich eine Ehrenscheibe aus dem Jahr 1977 mitgebracht, auf welcher der Vater von Henry, Gunter Schoof, als pensionierter Förster mitgeschossen hatte. Das kam sehr gut an. Obwohl man uns zum Abendessen einlud drängten wir nach ca. 2 Std zur Weiterfahrt, nicht ohne vorher eine Gegeneinladung nach Sundern-Stockum auszusprechen. Wie sich herausstellte flogen die Schoofs nämlich am 15. Juni Richtung Deutschland, um nach 6 Jahren ihrer alten Heimat wieder mal einen Besuch abzustatten. (Das freudige Wiedersehen hat dann auch Anfang Juli bei uns in Stockum stattgefunden.)
Nach herzlicher Verabschiedung führte uns unsere Weiterfahrt, jetzt wieder auf dem Crowsnest Highway 3, über Yahk in den Moyie Lake Provincial Park. Auch hier wieder ein sehr schön direkt am See gelegener Campground. Und obwohl beim Grillen ein kleiner Regenschauer niedergeht, noch tolle Lachsfilets gegessen. Uns geht`s wirklich nicht schlecht. Gesamtfahrstrecke heute ca. 425 km; war schon reichlich.

Do. 05.06.14
Heute erst gegen 9:30 Uhr > Waterton Lakes Nationalpark aufgebrochen. Mit Frischwasser versorgt und Schmutzwasser entsorgt. Wetter ist wieder top. Leicht bewölkt 15°.
In Cranbrook eingekauft, Diesel und Gas aufgetankt und bei MD ins Internet um Kontakt nach Hause zu halten. Endgültiger Start erst gegen 11:30 Uhr. Über Fernie, Sparwood > Crowsnest Pass (1362 m NN). Bei Sparwood den größten Muldenkipper seiner Zeit bestaunt, der in den nahe gelegenen Kohleminen von 1978-1990 zum Einsatz kam. War schon gigantisch. Im Supermarkt in Sparwood tolles Grillhähnchen erstanden und als Mittagessen verspeist. Jetzt geht's hinauf zum Crowsnest Pass und damit von Britisch Kolumbien in den Bundesstaat Alberta. Gleichzeitig müssen wir unsere Uhren um eine Stunde vorstellen, da hier auch eine Zeitzone verläuft. Auf der Fahrt > Pinscher Creek ändert sich auch die Landschaft. Es sind diese unendlichen Weitblicke. Die Straße verläuft fast schnurgerade bis zum Horizont, taucht ab und kommt wieder zum Vorschein. Auf etlichen km kein Gegenverkehr.
Jetzt ist die Landschaft von Weidewirtschaft geprägt. Zum ersten Mal sind Weidezäune zu sehen. Zur Rechten tauchen auf den Hügeln Windparks auf und dahinter große Gebirgszüge. Eine ganz andere Landschaft als in den Tagen zuvor. Hier heißt es "Prairie meats Mountains" oder die Ebene trifft auf die Berge.
Kurz hinter Pincher Creek unseren ersten jungen Elch auf einem Wiesengelände gesehen. Sah schon etwas eigenartig mit seinen staksigen Bewegungen aus. Kurz vorher noch einen Weißkopfseeadler mit seiner Beute beobachtet. Gegen 17:00 Uhr im Waterton Lakes Nationalpark angekommen. Jahresticket für alle Nationalparks gelöst. Im Park durch ein Bisongehege gefahren. Aber nur einen einzelnen Büffel erspäht. Dann Fahrt bis Waterton Townsite vorbei am berühmten Prince of Wales Hotel. Ganz toll auf einem Hügel oberhalb der Seen gelegen. In Townsite ziemlich viel Touristenrummel. Deshalb kehren wir um und fahren über den Red Rock Parkway zum Crandell Mointain Campground. Der Campground ist wunderschön gelegen (auch viel windgeschützter als Townsite) und als wir unser Wohnmobil einparken, stehen die Weißwedelhirsche nur so um uns herum. Vom Camper aus beobachten wir am Gegenhang zunächst einen Schwarzbären und wenig später einen jungen Elchbullen. Da es noch ziemlich früh am Abend ist machen wir noch eine kleine Wanderung zum idyllisch gelegenen Crandell Lake. Wir drei sind ganz allein hier in der unberührten Natur. Ganz tolle Abendstimmung. Zurück am Wohnmobil begrüßen uns wieder die Weißwedelhirsche, und lassen sich auch nicht durch unser Grillfeuer stören. Christopher macht das Abendessen fertig. Es gibt Burger.

Fr. 06.06.14
Heute bleiben wir im Waterton Lakes Park. Wetter wieder wunderschön. Auf der Fahrt nach Waterton Townsite steht ein Fahrzeug und die Insassen schauen in eine Mulde unterhalb der Piste. Wir halten auch an und sehen einen der seltenen " Yellow Bears". Vor lauter Aufregung ganz das fotografieren und filmen vergessen. Schade. Dann zum skypen nach Townsite gefahren. Anschließend über den Red Rock Parkway bis zum Red Rock Canyon. Dort den RV geparkt und eine Wanderung entlang des Bauermann Creek zum Gaot Lake unternommen. Unser Sohn will unbedingt die " mountain goat" oder Schneeziege zu Gesicht bekommen. Daher sind wir für Christopher zu langsam und er zieht allein voran. Knapp unterhalb des See`s brechen Vater und Mutter ihre Tour ab, da noch mehrere Schneefelder in steilem Gelände zu queren sind. Aber auch so haben wir phantastische Landschaftseindrücke. Auf halber Strecke zurück zum Red Rock Canyon quert plötzlich ohne Vorwarnung ein starker, rötlich braun gefärbter Schwarzbär auf ca. 20 m vor uns über den Pfad, und ist nach wenigen Sätzen wieder auf der anderen Seite im Gebüsch verschwunden. Wir sind ziemlich erschrocken und aufgeregt. Keine 5 Min. später steht im dichten Unterholz des Waldes eine riesige alte Elchkuh keine 20 m von uns entfernt und schaut zu uns herüber. Marianne macht Fotos vom regungslos dastehenden Stück. Ich selbst bin mit dem Camcorder nicht schnell genug. Kommen ziemlich geschafft aber glücklich wieder beim RV an. Jetzt gibt's erst mal einen Kaffee. Christopher kommt ca.1 Std nach zurück. War oben beim Goat Lake, und häufig im Tiefschnee eingebrochen. Leider keine Schneeziegen gesichtet. Hat aber an gleicher Stelle wie wir vorher den Schwarzbären gesehen und eine ganze Fotoserie gemacht. Selbst noch als dieser Fersengeld gibt. Kommentar: "Tolles Jagderlebnis" war Christopher`s bester Tag bisher. Auf der Rückfahrt zum Crandell Campground noch wieder Schwarzbären vom Vorabend gesichtet. Toller Abschluss für heute. Gemütlicher Tagesausklang am Grillfeuer bei Rotwein, Käse usw.

Sa. 07.06.14
Schon um halb 6:00 Uhr sind wir alle wach. Strahlend blauer Himmel. Kein Wölkchen zu sehen. Heute soll es nach Fort Steel zur Besichtigung einer alten Westernstadt (Museum) gehen. Nach dem Frühstück, bereits gegen 7:30 Uhr, verlassen wir den herrlichen Crandell Campground (die hintersten Stellplätze sind die schönsten, mit bester Aussicht). Bei der Ausfahrt vom Red Rock Parkway sehen und filmen wir 5 Kojoten wie sie über die freie Ebene laufen. Weiterfahrt zur Waterton Townside (Internetempfang am öffentlichen Spielplatz).
Dann Rückfahrt über den Crowsnest Pass > Fernie. Wir sind wieder in BC und gewinnen eine Stunde wegen der Zeitumstellung. In Fernie einkaufen, und Grillhähnchen zum Mittagessen. Weiterfahrt > Fort Steel. Dort Besichtigung des Freilichtmuseums, alte Westernstadt. Am frühen Nachmittag Weiterfahrt auf dem Highway 93 > Canal Flats. Kurz vor Canal Flats biegen wir ab zum Whiteswan Lake Provicial Park. 18-20 km Schotterpiste, meist recht gut zu fahren; nur zwischen km 15-18 sehr steil zum Fluß und sehr eng. Aber Gott sei Dank sind keine Trucks unterwegs. Haben Ausschau nach den heißen Quellen ( Lussier Hot Springs ) gehalten, die an der Fahrtstrecke liegen. Scheint ziemlich voll. Aber wir wollen sie ja auch erst am nächsten Tag besuchen. Im Whiteswan Lake Provincial Park steuern wir den Alces Lake Campground am Moose Lake an. Zum ersten Mal auf unserer Tour ist ein Campground schon ziemlich voll belegt. Nur noch 3 oder 4 Stellplätze, aber auch die sind noch sehr schön gelegen. (es ist Wochenende, auch für die Kanadier) Da es eine kleine Unstimmigkeit wegen des Einparkens am Stellplatz gibt, geht Christopher allein auf Entdeckungstour. Wir machen noch eine kleine Wanderung entlang des Alces Lake (Moose Lake) bis zu seinem Ostende und freuen uns schon auf die Morgenpirsch entlang des See`s.
Elche???

So. 08.06.14
Um halb 5:00 Uhr schon aufstehen und Morgenpirsch entlang des Seeufers. Die aufgehende Sonne strahlt die umliegenden Bergspitzen golden an. Der See liegt glatt wie ein Spiegel und leichte Morgennebel steigen vom Wasser auf. Zwei Angler im Ruderboot versuchen ihr Glück. Die Stimmung ist fantastisch. Leider keine Elche zu Gesicht bekommen. Erste Fahrzeuge am gegenüberliegenden Seeufer unterbrechen die morgendliche Stille. Nach 1 1/2 Std. Rückkehr zum Wohnmobil und Vorbereitung zum Morgenbad in den Lussier Hot Springs. Papa fährt heute das Wohnmobil (zunächst). Heute Morgen baden wir in den heißen Quellen ganz allein. Abkühlung im Fluss. Traumhaft schön und wohltuend, nicht nur für Papa`s Rücken. Nach ca. einer Stunde Weiterfahrt auf der Schotterpiste Richtung Highway und Frühstück auf einem freien Platz an der Piste (ziemlich viel Staub von vorbeifahrenden Fahrzeugen). Weiterfahrt auf Highway 93 > Radium Hot Springs und Einfahrt in der Kooteney NP.
Die Landschaft ist sehr schön mit tollen Ausblicken auf den Kooteney Fluss, leider aber hunderte ha Wald durch Waldbrände und Käfer zerstört. Muss ca.7-8 Jahre zurückliegen. Wir unternehmen eine Wanderung durch den zerstörten Wald, und obwohl die ersten neuen Kiefern und andere Pflanzen wachsen, ist der Eindruck doch bedrückend und traurig. Aber so ist nun mal die Natur. Leider hat am heutigen Tag noch kein Campground im Kooteney NP geöffnet. Deshalb Weiterfahrt > Banff zum "Tunnel Mountain Village I" Campground.
Sehr schöner, großer, gepflegter Campground (natürlich nicht so urig) mit einer großen Anzahl anderer Camper. Wir fahren zum Besichtigungsbummel nach Banff in den Ort. Hier ist richtig viel Rummel wie in einem unsere Wintersportorte im Sauerland. Papa wollte in Banff zum Essen einladen. Aber nicht so das richtige gefunden. Daher doch lieber wieder zum Campground gefahren und dort wieder vorzüglich gegrillt und gespeist. Bekommen Besuch vom Nachbarcamper. Die haben auch über SKTOURISTIC und Traveland gebucht und kommen aus Münster. Hatten Probleme mit der Wasserpumpe an ihrem Wohnmobil. Ihnen wurde aber schnellsten geholfen. In der Nacht ziemliche Geräusche von der Eisenbahn. Es fängt leicht an zu regnen.

Mo. 09.06.14
Nach Morgendusche in gepflegten Waschräumen und ausgiebigem Frühstück Frischwasser aufgenommen und Schmutzwasser entsorgt. Danach noch einmal nach Banff zum Visitor Center und Wifi Aufnahme nach Deutschland. (ist unser 5. Enkelkind schon geboren?) Danach auf Bow Valley Parkway Richtung Lake Luise. Der Bow Valley Parkway 1A ist die landschaftlich schönere Variante zum Trans Canada Highway 93. Wir haben übrigens wieder Sonnenschein und blauen Himmel. In Lake Luise zunächst Besuch im Visitor Centre, dann Fahrt hinauf zum Moraine Lake. (liegt auf 1884 m NN) Das smaragdgrüne Wasser ist zum Teil noch mit Eisschollen bedeckt. Traumhaft schöne Ausblicke von der Aussichtsplattform. Machen eine kurze Wanderung entlang des See`s. Es fallen einzelne Schneeflocken aus fast blauem Himmel. In Moraine Lodge Einkauf von Andenken für Enkelkinder. Danach Fahrt zum Lake Luise mit dem riesigen "Chateau Lake Luise" 5 Sterne Hotel zum Fotostopp. Die Kulisse ist super, aber jede Menge Touristen aus aller Herren Länder. Eigentlich nicht das richtige für uns. Dann geht's zurück zum Highway 93 Icefields Parkway. Das Panorama bei anhaltendem Sonnenschein während der Fahrt vermag ich mit Worten nicht zu beschreiben. Man kann nur staunen.
Kleine Episode am Rande: Auf dem Highway werden durch eine Firma neue gelbe, durchgezogene Doppellinien aufgespritzt. Hinten blinkt, "WETT PAIN KEEP OFF" Nasse Farbe, bleib darunter. Wir fahren mit Tempo 20 km/h hinter den 3 Einsatzfahrzeugen her ca.3/4 Std Mittlerweile lange Kolonne von 20-30 Fahrzeugen und wir sind die ersten dahinter. Keiner traut sich zu überholen oder macht auch nur den Versuch dazu. Schließlich schert einer aus der Kolonne aus, und überholt alle mit affenartiger Geschwindigkeit. Christopher fährt als nächster einfach hinterher (alles gut gegangen).
Gegen 17:00 Uhr erreichen wir den Rampert Creek Campground und erwischen den letzten freien Stellplatz direkt am Flussufer. Hinterm Fluss steigt dichter Nadelwald bergan. Dann steile Felswände, zum Teil schneebedeckt, gehen oben in Gletscher über. Nach einem kleinen Spaziergang am Flussufer, ausruhen in den Campingstühlen direkt am Fluss mit Blick in die Felswände. Gutes Essen am Lagerfeuer. Was kann eigentlich schöner sein?

Di. 10.06.14
Wir können heute bereits vor dem Wohnmobil in der Sonne frühstücken. Dann geht`s auf dem Icefields Parkway > Jasper. Haben uns die Augen nach Wild ausgeguckt; leider Fehlanzeige. Aber riesige eisbedeckte Berge links und rechts der Straße. In der Nähe vom Sunwapta Pass 2055 m stellen wir unser Wohnmobil ab und machen eine Wanderung zum Wilcox Pass ca. 500 Höhenmeter. Von hier aus haben wir eine großartige Aussicht auf die riesigen Columbia Icefields mit dem Athabasca Gletscher (6 km lang). Unter uns winzig klein das Columbia Icefield Centre am Highway 93. Heute zum ersten Mal seit Wochen keine Rückenbeschwerden. Der Aufstieg und der Abstieg klappten wie beim Bergsteigen früher in den Alpen. Dauer ca. 3 Std. Danach Weiterfahrt zu den Athabasca Falls und entlang des Whirlpool River zum Moab Lake (hier Kaffeetrinken in der Natur) Schwarzangler gestört. Zurück zum Highway 93 A > Jasper. Haben uns Stellplatz auf Jasper Whistler Campground gesichert. Fahren anschließend nach Jasper, da der Tank ziemlich leer ist. An der Tourist Info ins Internet: erfahren das Marion und Dirk in Warstein Schützenkönigspaar geworden sind. Abendessen bei Pizza Hut. Nicht so toll. Dann Rückfahrt > Campground. Vorher noch Wildbeobachtungsfahrt ca. 30 km. Jedoch nur einzelne Weißwedelhirsche gesehen.
Um 23:00 Uhr Alberta Zeit schon ins Bett. Christopher kommt vom Duschen gar nicht wieder. Verlaufen? Morgen früh soll`s gegen 5:00 Uhr > Malinge Lake gehen. Wildbeobachtung auf der Fahrt dorthin !!!

Mi. 11.06.14
Wecken um 4:30 Uhr. Start gegen 5:00 Uhr. Ganz langsam über Malinge Lake Parkway > Malinge Lake gefahren. Wildbeobachtung leider sehr mager. Nur einen Moment lang einen Elch gesichtet, der vom See zum Wald zieht. Das war´s. Ist so wie bei der richtigen Jagd.
Der Malinge Lake entschädigt aber mit seiner traumhaften Lage und Schönheit. Machen eine kleine Rundwanderung am See entlang. Dann wieder > Jasper auf Campground zum Duschen, Frühstücken und Einkaufen. Anschließend Start > Mount Robsen. Wollen aber nicht wie zunächst geplant den Robsen Meadows Campground anfahren, sondern weiter bis zum Wells Grey NP. (Tagesetappe 425km) Im Mount Robsen Park vom Highway aus einen starken Elchbullen gesichtet. Er steht im Wasser und äst irgendwelche Wasserpflanzen. Wir halten an, fotografieren und filmen. Nach einiger Zeit hält ein weiteres Wohnmobil hinter uns. Soweit alles normal. Als ich in Englisch den anderen Leuten erkläre, dass wir einen starken Elch bestaunen, ruft Sie ihrem Partner in Deutsch zu, dass dort ein Elch stehe. Soweit alles normal.
In diesem Moment kommt unser Sohn Christopher vorne ums Wohnmobil und sieht die junge Frau. "Ne, nä!" von ihm. "Ne, nä!" von ihr. Dann fallen sich beide in die Arme. Es ist eine Kommilitonin unseres Sohnes aus Hannover. Waren befreundet gewesen bis sie nach 2 Semestern ihr Tiermedizinstudium abgebrochen hat und nach Schweden ging. Jetzt mit ihrem Lebenspartner auf Kanadatrip. Die wollen auch in den Wells Grey NP. Was ist die Welt doch klein.
Als wir weiterfahren sehen wir vom RV aus zwei Schwarzbären wie sie sich das frische Grün schmecken lassen. Das wir halten und sie beobachten stört sie nicht im Geringsten. Fahren jetzt den Highway 5 Richtung Clearwater. Noch vor Blue River sehen wir einen Seeadler Horst auf dem majestätisch ein Weißkopfseeadler sitzt. Wenig später eine weniger schöne Geschichte. Da liegt doch tatsächlich ein toter, junger Schwarzbär überfahren am Straßenrand. Können leider nichts mehr machen. Da wir recht gut in der Zeit sind beschließen wir eine Bärenbeobachtungsfahrt auf dem Blue River zu unternehmen. Wir hatten vorher schon einiges darüber gelesen und erfahren. Es geht mit einen speziell gefertigtem Jet Boot über den Blue River und kleinste Nebenarme des Flusses, wo sonst kaum ein Hinkommen ist. Der erfahrene freundliche Guide kennt natürlich die Ecken wo Schwarzbären vom Wasser aus zu beobachten sind, und auch die eigentliche Fahrt mit dem Boot ist schon ein Erlebnis für sich. Der Preis von 80 $ pro Person ist aber auch nicht gerade wenig für ein wunderschönes Erlebnis in 1 bis 1 1/2 Std.
So geht es am späteren Nachmittag über Clearwater und einem Besuch im Wells Gray NP Informationscenter auf die lange Anfahrt zum Clearwater Lake Campground. Haben wieder einen sehr schönen Stellplatz direkt am Clearwater River gefunden (treffen auch die Studienkollegin von Christopher) und haben ein super Abendessen mit dicken Steaks und Grillspießen. Um halb 11:00 Uhr geht's zufrieden und müde ins Bett. Es war ein langer schöner Tag.

Do. 12.06.14
Heute lange geschlafen und gut gefrühstückt. Wir bleiben im Wells Gray NP und planen eine Kanutour auf dem Clearwater Lake. Christopher kommt bei der Vermietstation ins Internet und Mama kann mit der Heimat Kontakt halten. Dann unternehmen wir eine mehrstündige Kanutour bei weiterhin schönem Wetter. Am Divers Bluff Campground, einem kleinen Platz nur für Zelte, machen wir unser Kanu fest und Christopher nimmt erst ein erfrischendes Bad im eiskalten Bergsee. Wir starten zu einer Wanderung auf einem Trail durch den hier sehr urtümlichen Wald mit extrem dicken Redcedern. Der Anstieg zum geplanten Aussichtspunkt ist wahnsinnig steil angelegt, und ich habe bei schwersten Bergbesteigung in den Alpen noch nie so geflucht wie hier. Es ist wohl mangelnde Kondition. Mama hat etwas unterhalb bereits aufgegeben. Konnte mich am Aussichtspunkt gar nicht so recht über die einmalig tollen Ausblicke freuen. Christopher aber ist restlos begeistert. Wieder beim Kanu angekommen, hat der Wind aufgefrischt und es bilden sich kleine weiße Schaumkronen auf dem Wasser. Man kann nur noch senkrecht zu den Wellen fahren damit kein Wasser ins Kanu schlägt. So wird die mehrstündige Rücktour über den See sehr anstrengend und ich würde am liebsten aufgeben. Endlich doch noch wohlbehalten an der Anlegestelle angekommen. Fix und fertig. Nach dem Duschen und gutem Abendessen geht`s wieder besser.

Fr. 13.06.14
Ziemlich früh aufgestanden und noch einmal zum Kanuverleih. Die Vermieter sind sehr nette Leute und man kommt schnell ins Gespräch. Haben das rustikale Haus aus massiven Douglasien Stämmen gebaut. Die Chefin des Hauses malt schöne Natur Aquarelle.
Nun geht's in Etappen aus dem Wells Gray Park hinaus. Wir gelangen zur "Ray Farm", der ersten und einzigen festen Ansiedlung, die von der Familie Ray als Farm bis zum Jahre 1947 bewirtschaftet wurde. Nach dem Tod der Farmer wurde die Siedlerstelle jedoch aufgegeben. Jetzt erobert sich die Natur die Flächen zurück. Wir machen eine kleine, wunderschöne und stimmungsvolle Wanderung vom Alice Lake rund um das ehemalige Farmgelände, wo die Farmersleute Alice und John Ray auch begraben sind. Es geht weiter über schöne Naturpfade zu den Mineral Springs und schließlich wieder zum Alice Lake.
Später gelangen wir zu den eindrucksvollen Helmcken Falls, wo sich der Murtle River, kurz vor seiner Mündung zum Clearwater River, 141 m tosend in die Tiefe stürzt. Ein gewaltiger Anblick. Mit nur 20 m Fallhöhe, aber auf Grund seiner riesigen Ausformung nicht weniger spektakulär, sind die Dawsen Falls, auch kleine Niagara Fälle genannt. Auf der weiteren Fahrt aus dem Wells Gray Provincial Park bekommen wir so viele verschiedene Schwarzbären zu Gesicht, wie man bei uns im Sauerland Rehe beobachten kann. Ganz toll.
Bei der Ortschaft Clearwater verlassen wir den Park. In Clearwater tanken, einkaufen, Post aufgeben, mit Getränken versorgen. Danach starten wir durch, Richtung Lillooet, über Little Fort entlang des Green Lake (schöner See in Mitten einer jetzt recht flachen Landschaft mit unzähligen einzeln liegenden Häuschen) Beim 70 Mile House treffen wir auf den Highway 97 um nach ca. 60 km auf den Highway 99 abzubiegen. Knapp 40 km vor Lillooet erreichen wir den kleinen Campground im Marble Canyon Provincial Park. Die Stellplätze sind fast alle belegt, aber wir haben Glück und erwischen noch einen der letzten freien Plätze an einem kleinen See. Rechts und links des Campground ragen die Felswände steil in den Himmel. Wir sitzen am Grillfeuer, Bison- Lachssteak und Rippchen liegen über der Glut. Fledermäuse jagen Insekten in der Dämmerung; aber wohl nicht genug, denn Mama ist stark zerstochen und hat stake Schwellungen an den Beinen. In der Nacht hören wir das Heulen von Kojoten. Es schallt schaurig schön von den Felswänden zurück.

Sa. 14.06.14
Schon ziemlich früh zur Weiterfahrt Richtung Whistler und Squamisch aufgebrochen. Bei Lillooet überqueren wir den Fraser River und fahren danach Richtung Kaskadengebirge. Hier gelangen wir über zwei kleinere Pässe. Leider wird das Wetter weniger schön und wir haben zum ersten Mal ein paar Regentropfen auf der Scheibe. In der Gegend von Pemberton beginnt ein stärker indianisch geprägtes Gebiet. Der Ordnungssinn um die Siedlungen und Anwesen ist nicht besonders stark ausgeprägt und für uns sehr gewöhnungsbedürftig.
Die Kleinstadt Whistler ist sehr herausgeputzt und einer der größten Wintersportorte Nordamerikas. Hier wurden 2010 im Rahmen der Olympischen Winterspiele die alpinen Skiwettbewerbe ausgetragen. Je mehr wir uns der Pazifikküste nähern umso diesiger und regnerischer wird es. Dann kommt endlich der Pazifik in Sicht; muss bei gutem Wetter traumhaft sein. Hinter Squamish steuern wir den Porteau Cove Provincial Park an. Dieser Campground ist wunderbar gelegen mit Blick auf den Pacifik. Als wir am frühen Nachmittag eintreffen ist dieser aber bereits vollständig belegt. Große Enttäuschung. Nach längerem beratschlagen und diskutieren entscheiden wir uns nach Tsawwassen im Süden Vancouvers zu fahren und auf dem dortigen, privatem Campground zu übernachten. Er liegt besonders günstig für eine Fährüberfahrt nach Vancouver Island/Victoria. Als wir die Gebühren entrichtet und auf den Campground eingefahren sind, ist die Enttäuschung groß. Duschen und Toiletten sind total versifft, und auf dem ganzen Gelände sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa. Aber wir haben Strom- und Wasseranschluss und nutzen das reichlich aus. Mal wieder ausgiebig duschen und Geräte Akkus` aufladen. Morgen wollen wir mit der Fähre für einen Tag rüber nach Vancouver Island/Victoria, (ohne Wohnmobil) und hoffen auf besseres Wetter.

So. 15.06.14
Beizeiten den unschönen Campground verlassen und zum Parkplatz am Fähranleger gefahren. Dort das Wohnmobil geparkt und mit Shuttlebus zum Fähranleger Richtung Vancouver Island gefahren. Die Fähre geht erst gegen 11:00 Uhr. Die Überfahrt dauert ca. 1 1/2 Std. Wir schätzen das über 1000 Menschen an Bord sind. Das Wetter ist wieder nicht so toll, dafür die Landschaft aber umso schöner (ähnlich Norwegen).
Vom Fähranleger in Swartz Bay soll die Fahrt mit dem Bus nach Victoria Downtown gehen. Wir stehen in einer riesigen Schlange und wollen in den Doppeldecker Bus. Als wir endlich einsteigen, haben wir kein abgezähltes Kleingeld und der Fahrer sagt, dass er nicht wechseln kann. Also wieder raus aus dem Bus und fragen ob jemand 50 $ wechseln kann.
Das kann leider Niemand, aber drei andere Fahrgäste schenken uns die erforderlichen 7,50 $ für die Busfahrt. Toll die Menschen hier! In Victoria haben wir leider nur sehr wenig Zeit zur Stadtbesichtigung da wir erst 13:00 Uhr in Downtown eintreffen, und die Fähre bereits um 17:00 Uhr zurück Richtung Vancouver geht. Wir besichtigen das Hafengebiet, das Parlamentsgebäude und die Einkaufsstraßen. Alles wunderschön gepflegt und toll anzusehen. Als wir uns nach der Abfahrt des Busses Richtung Fähranleger erkundigen, schenkt uns der Busfahrer 3 Freifahrtscheine, da heute Germansday sei. Na prima!
So fahren wir heute zum zweiten Mal umsonst Shuttlebus. Um 15:30 Uhr geht der Bus zurück zum Anleger. Er hält, wie Christopher sagt, an jeder Milchkanne; ist aber pünktlich zur Abfahrt da. Nebenbei war das eine perfekte Sightseeing Tour. Wieder in Voncouver fahren wir zum Plaza RV Park Campground in Surrey. Ziemlich weit zu fahren. Auch auf diesem Platz lassen Toiletten und Duschräume sehr zu wünschen übrig. Aber er hat eine günstige Lage zur Stadtbesichtigung.

Mo. 16.06.14
Heute steht der Besuch von Vancouver auf dem Plan. Wir fahren mit dem RV zur Sky Train Station in King George und parken dort. Lösen für 10$ ein Tageticket pro Person und fahren mit dem Sky Train nach Vancouver Waterfront. Hier an der Endstation steigen wir aus und besichtigen Downtown mit interessanten Straßen und Geschäften und spazieren weiter zum Stanley Park. Das Wetter ist wieder super und so ist die Besichtigung des Parks mit seinem uralten Baumbestand, den Totempfählen, und immer wieder herrlichen Ausblicken auf Vancouver, ein tolles Erlebnis. Mittags sitzen wir direkt am Strand, schauen auf den Pacific und essen riesige Portionen Fisch und Chips. Mit dem Bus geht's zurück zur Waterfront. Dann mit dem Sea Bus rüber nach North Vancouver um die Skyline von Vancouver zu sehen. Von einer Aussichtsplattform haben wir ganz herrliche Ausblicke. Vancouver ist schon eine wundervolle Stadt. In einem Pub genehmigen wir und ein Abschiedsbierchen. Dann geht's mit Sea Bus und Sky Train wieder zurück zu RV Parkplatz.
Für unsere letzte Nacht in unserem schönen, mobilen Zuhause haben wir uns den Fort Langley Campground ausgesucht. Dies ist wieder ein super Platz der sehr gepflegt, und wunderbar angelegt ist. Nicht Natur pur, aber ein würdiger Abschluss für unsere Rundtour durch Kanada. So gibt es Hier und Heute einen großen Resteverzehr und auch das letzte Brennholz wird am Grill verfeuert. Damit uns der Abschied nicht zu schwer fällt, fängt es leicht an zu nieseln. Im RV findet die Lagebesprechung für den morgigen Tag statt, und dann schlafen wir letztmalig in unseren guten Wohnmobilbetten.

Di. 17.06.14
Nach dem Frühstück, herrichten des Wohnmobils und Entsorgung des Schmutzwassers, fahren wir zurück zur Vermietstation der Fa.Traveland in Langley. Dort problemlose Rückgabe des RV und Abrechnung von mehr gefahrenen km und Kaution. Die Gesamtfahrstecke betrug ziemlich genau 3600 km.
Nach den Formalitäten werden wir mit einem Taxi und unserem gesamten Gepäck zum Flughafen gebracht. Es klappt alles reibungslos, bestens organisiert!
Der Rückflug Richtung Frankfurt geht mit unterschiedlichen Fliegern. Christopher war beim Hinflug über die USA (Praktikum) mit der Lufthansa geflogen und sein Rückflug erfolgt auch mit Lufthansa um 16:20 Uhr. Unser Flug geht erst knapp eine Stunde später mit Air Transat.
Ankunft in Frankfurt erfolgt am Mittwoch, den 18. Juni 2014 pünktlich gegen 12:00 Uhr.

Was soll man abschließend zu solch einem Urlaub sagen? Unser Wunsch: "Einmal im Leben nach Kanada", ist erfüllt. Traumurlaub mit wahnsinnig vielen wunderschönen Erlebnissen! Es dauert eine ganze Weile bis man alles richtig verarbeitet hat. Man gerät immer wieder ins Schwärmen.

Aber auch Vorsicht! Vorsicht vor Suchtgefahr! Man kann zum Wiederholungstäter werden. So lautet nun unser Wunsch: "Noch einmal nach Kanada!"

P.S.: Unser 5. Enkelkind "Hans Theodor" hat mit seiner Geburt bis zur Rückkehr von Oma und Opa aus Kanada gewartet.