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Eine Reise durch das Nordland Yukon/Alaska - Kanada Wohnmobil und Fraserway

Wohnmobilreise: Whitehorse - Alaska - Whitehorse


4 Wochen mit dem Wohnmobil durch das Nordland


Ein Beitrag zum Textwettbewerb 2013 von SK-Kunde Gabriele Rapp



Flug über Grönland

Zu Weihnachten 2012 erhielten erhielten wir von unseren Kindern ein großartiges Fotobuch über unsere Kanada-Reise 2011 (British Columbia). Wir waren so fasziniert und schwelgten in wunderbaren Erinnerungen - die Reise war schließlich schon 1 ½ Jahre her. Sie hatte doch bleibende Eindrücke in uns hinterlassen. So entschlossen wir uns spontan: Das machen wir noch einmal! Norbert schlug Whitehorse vor. Meine Skepsis war groß. Was gibt es da oben in der Wildnis und Einsamkeit zu sehen und zu erleben? Die "alten" Reiseführer, die wir noch von der vorigen Reise hatten, enthielten auch die Bereiche Nordkanada und Alaska. Das Internet wurde durchforstet. Unser Entschluss stand zum Neujahrstag fest. Wir fahren nach Whitehorse, natürlich wieder mit SK Touristik (hatte doch alles bei den beiden Kanada-Reisen so hervorragend geklappt), natürlich wieder mit Fraserway (der Service ist super), natürlich wieder den Truck Camper TC 10 (er hat genau die passende Größe für uns). Zu Jahresbeginn nahmen wir mit SK Touristik Kontakt auf. Schon jetzt erhielten wir wertvolle Anregungen. Am 18.01.13 buchten wir unsere Reise. Das Infomaterial erhielten wir sehr schnell, schließlich sind wir schon "Wiederholer-Kunden", und mit den genaueren Planungen wuchs die Vorfreude auf einen wahrscheinlich doch nicht so eintönigen Urlaub.

Sonntag, 21.07.13 Whitehorse
Abfahrt 6.25 Uhr, mit dem Zug über Münster nach Frankfurt (keine Verspätung);
Abflug 14.20 Uhr Frankfurt
(Wir fliegen den Rheingraben entlang, über die Nordsee, über Island, Grönland, Victoria Island). Der Flug ist ruhig und die Sicht phantastisch.
Ankunft 14.40 Uhr in Whitehorse, d.h. 9,5 h Flugzeit und 9 h Zeitverschiebung. Das wird ein langer Tag!
Whitehorse empfängt uns mit Wolken und Regen, aber der Shuttle Service zum zentral gelegenen Hotel lässt uns trocken bleiben. Das Zimmer hat 4 Betten, ein Bad und eine Kaffeemaschine mit Kaffeepads (Super!)
Wir gehen in die Stadt, kaufen uns ein Baguette, Butter, Käse und Marmelade und eine Flasche alkoholfreien Wein (es ist Sonntag und alle Liquor Stores haben geschlossen), der wie Traubensaft schmeckt, nur der Preis erinnert an Wein. Wir essen im Hotel unsere Brote und gehen nochmals los - leider ist immer noch unbeständiges Wetter.

Montag, 22.07.13 Whitehorse
Morgens frühstücken wir unser Frühstück. Um 8.30 Uhr werden wir von Fraserway abgeholt und erhalten unser Wohnmobil (TC 10 Truck Camper). Leider ist es etwas kürzer als das vom letzten Mal, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Das Auto (3,5 t) ist ein Ford mit Erstzulassung April 2013 (12598 km).
Im Visitor Center holen wir Erkundigungen über Campingplätze ein und fahren zum nächstgelegenen Platz. (Super-Sanitäreinrichtung, aber 5 km von Downtown entfernt). Wir kaufen im schon bekannten Supermarkt ein und gehen in den angrenzenden Liquor-Store. Es ist erstaunlich, wie viel man als Grundausstattung für vier Wochen Urlaub braucht!
Wir gehen den Riverside-Walkway entlang, wandern zur Fishladder, wo man Lachse beobachten kann, die zum Laichen und Sterben an ihre Geburtsstätte zurückkehren. Wegen des Staudamms am Kraftwerk wurde eine "Leiter" gebaut, die sie hinauf springen müssen. Leider sind die Lachse aber erst in Dawson-City, sodass wir keine sehen können. Es ist heiß. Abends erkunden wir die nähere Umgebung am Campingplatz.

Dienstag, 23.07.13 Whitehorse und Umgebung
Wir stellen fest, dass der Toaster nicht funktioniert, und dass die Steckdosen nur an einer Seite Strom haben. Wir fahren wieder zu Fraserway. (Der Toaster ist defekt und hat die Sicherung ausgelöst.). Wir erhalten einen neuen Toaster, und alles funktioniert wieder.
Am Nachmittag fahren wir zum Marsh Lake mit den seltenen Wasservögeln in einer tollen Umgebung.

Mittwoch, 24.07.13 Auf dem Klondike Hwy
Frühmorgens starten wir auf dem Klondike Hwy, eine sehr rumpelige und löchrige Straße, die meistens asphaltiert ist. Die Tür vom Camper öffnet sich während der holprigen Fahrt immer wieder, wird aber von der hochgeklappten "Treppe" festgehalten.
Nach mehreren Versuchen einen RV Park zu finden, werden wir auf den Campground verwiesen, der wunderbar im Wald liegt und riesige Plätze hat. Leider geben uns die Mücken trotz Mückenspray keine Chance, draußen zu sitzen, auch das Feuer nutzt wenig - wie wir bei unseren Nachbarn bemerken.

Donnerstag, 25.07.13 Dawson City
Die holprige Strecke lässt immer wieder unsere Tür aufspringen. Unterwegs überlegen wir, ob wir ein Stück des Dempster Hwys fahren sollten, verwerfen es allerdings, weil es sich hier auch um eine GravelRoad-Strecke handelt, die man wieder zurückfahren müsste. Es ist der einzige Weg in den hohen Norden ans Eismeer (einfache Strecke ca. 740 km). Wir rufen wegen der Tür bei Fraserway an, es wird uns eine Werkstatt in der Stadt vermittelt. Alles am Schloß wird dort frisch gereinigt und gefettet. Die Tür bleibt seit der Zeit geschlossen, wenn wir es wünschen.
Nachmittags erkunden wir unser Ziel Dawson City (1300 Einwohner, nur GravelRoads und Bürgersteige aus Holz), die wunderbar am Yukon liegt, der hier schon eine riesige Breite hat. Hier sieht man noch den Stil der Goldgräberstadt mit typischen "Westernhäusern". Wir schauen uns die kostenlose Fähre, die wir am nächsten Morgen nehmen müssen, gut an und beobachten die riesigen Wohnwagenauflieger, die darauf fahren. Auch wir dürfen schon einmal Probefahren. So können wir die Stadt in ihrer idyllischen Lage von Ferne betrachten. Aber auch Goldgräberspuren sind zu sehen. Das Ufer des ganzen Yukon wurde außerhalb der Stadt durchgraben, und es wird noch immer nach Gold gesucht. Die unansehnlichen Kiesberge bleiben einfach liegen. Aus der Goldgräberzeit stammt auch nach unseren Informationen die Lücke im Berg über Dawson. Hier wurde so heftig gegraben, dass der Berg abrutschte und etliche Goldgräber begrub (um das Jahr 1900). Abends werden wir durch ansprechende Livemusik in einen Saloon gelockt. Die Stimmung ist wunderbar. Morgens zeigt das Thermometer 4°C.

Freitag, 26.07.13 Top of the World Hwy - Grenze nach Alaska - Taylor Hwy - Tok
Top of the World HwyOhne Frühstück fahren wir am nächsten Morgen zur Fähre, die um 7.00 Uhr startet. Im Vorfeld hatten wir immer wieder über lange Wartezeiten gelesen. Wir sind das 4. Auto in der Reihe und können mit der ersten Fähre, die gerade ihren Dienst aufnimmt, auf die andere Seite des Yukon fahren. Dort finden wir einen idyllischen Platz, wo wir unser Frühstück einnehmen und gleichzeitig die Tiere und das Treiben auf der Fähre beobachteten können. Vor uns liegt ein langer Weg bis nach Alaska: Der Top-of-the World Hwy. Hier in der großen Einsamkeit Nordkanadas führt die Straße oder besser der Weg durch ein Niemandsland. Hin und wieder überholen uns zum Teil sehr große Autos und Fernlastzüge (auch Tank-LKWs) auf der löchrigen GravelRoad. Wunderbare Aussichten auf die Tundraberge entschädigen für diesen Straßenzustand. Nach 106 km kommen wir an die Grenze nach USA, ein nettes kleines familiäres Gebäude. Trotzdem müssen wir befragt, unser Gesicht ausgemessen und unsere Fingerabdrücke genommen werden. Nachdem wir 6 US $ bezahlt haben, dürfen wir in das besondere Land einreisen. Alle waren sehr freundlich zu uns.
Die Strecke, die jetzt Taylor Hwy heißt, ist nicht besser als die vorherige. Die Landschaft bleibt sehenswert. Wir kommen nach Chicken mit seinen 10 Einwohnern. Dieser Ort sieht auf unserer Straßenkarte wie eine große Gemeinde aus. Hier gibt es den Goldpanner, einen alten Schaufelbagger, ein Souvenirgeschäft, einen Schnellimbiss und eine Tankstelle, aber auch Toiletten, die abgeschlossen sind. Wir tanken und fahren - auf asphaltierter Straße mit vielen Schlaglöchern weiter nach Tok, ebenfalls eine "große" Gemeinde (ca. 1300 Einwohner) mit zwei Highways, die sich hier kreuzen, einigen Nebenstraßen und ein paar Häusern drumherum, aber etlichen Tankstellen, Hotels und Motels, Campingplätzen, einem Supermarkt und einem Visitor Center. Der Campingplatz ist sehr schön und sauber. Abends machen wir einen Spaziergang an den Highways entlang und besuchen das Visitor Center, das gute Infomaterialien bereit hält.

Samstag, 27.07.13 Fairbanks
Auf dem Alaska Hwy geht es in Richtung Fairbanks, unserem nördlichsten Ziel, das kurz unter dem Nordpolarkreis liegt.
Unterwegs liegen Berge und Niederungen mit Tundra- und Taigabewuchs zu beiden Seiten. Kurz vor "Northpole" wird die schmale Straße vierspurig und autobahnähnlich. In Northpole begrüßt uns die riesige Figur des Santa Claus. Hier wird das ganze Jahr über Weihnachten gefeiert und weihnachtliche Utensilien verkauft. Wir überlegen, ob wir uns das antun sollen und bei Temperaturen um die 30°C Weihnachtsstimmung erleben wollen.Wir entscheiden uns dagegen und fahren weiter. Ob Santa Claus, der uns zum Abschied noch zuwinkt, uns das übelnimmt?
Vor Fairbanks kommen wir an einem gut bewachten Militärgelände (Fort Wainwright) vorbei, das als Stützpunkt der USA im Kalten Krieg gegen die UdSSR diente. Auch seine Nähe zu Japan soll von Bedeutung sein.
In Fairbanks entscheiden wir uns für den Campingplatz direkt am Ufer des Chena Rivers, der wirklich sehr idyllisch hier durch die Stadt fließt.
Am Nachmittag gehen wir noch Richtung Downtown, denn Fairbanks ist die zweitgrößte Stadt in Alaska (ca. 30 000 Einwohner). Der Weg erweist sich doch als sehr weit, und es ist unendlich heiß hier. Erschöpft kommen wir in der Innenstadt mit seinen vorbildlichen Anlagen, Parks und Brücken über den Chena River an und freuen uns auf eine kühle Erfrischung - unser Wasser im Rucksack ist doch sehr warm geworden. Wir suchen und gehen verschiedene Straßen entlang, finden aber keine Geschäfte oder eine Bar. Downtown ist fast leer und das am Samstagnachmittag! Also trinken wir unser warmes Wasser. Für den Rückweg entscheiden wir uns für den Bus, der aber am Samstag ab 3.00 pm nicht mehr in unsere Richtung fährt. Also geht es zu Fuß nach Hause. Unterwegs besuchen wir noch kurz den "Pioneer Park", der allerlei Attraktionen bietet. Aber auch hier ist schon Feierabendstimmung, alle Kioske haben schon geschlossen. Wir gehen zum Campingplatz, schauen aber vorher noch im Einkaufszentrum mit Supermärkten (bis 9.00 pm geöffnet), versorgen uns mit festen und flüssigen Nahrungsmitteln und genießen einen lauen Sommerabend am Camper. Wir planen den nächsten Tag und stellen fest, dass wir um 11.00 pm Uhr noch immer draußen sitzen und unsere Broschüren lesen. Bei Tageslicht gehen wir um 11.30 Uhr ins Bett. Die Sonne scheint mir noch ins Gesicht, sodass ich meine Schlafmaske aufsetze.

Sonntag, 28.07.13 Denali
Unser Weg führt uns als erstes zum Denali Nationalpark. Hier würden wir gerne eine Nacht verbringen. Im Infocenter steht schon das große Schild: "Keine freien Campingplätze". Wir fragen nach freien Terminen, aber vor Mitte der Woche ist kein Platz frei. Wir lassen uns eine Liste der nächstgelegenen Campingplätze geben. Für die Shuttlebusse, die als einzige Fahrzeuge in den Park fahren dürfen, gibt es noch Karten. Wir buchen eine Fahrt bis in die Mitte des Parks (für ca. 8 Stunden).
Auf der Suche nach einem Campingplatz werden wir im Ort Denali fündig. Von hier sind es nur wenige Autominuten bis zum Park. Die Wetterprognosen sind gut für den nächsten Tag.
Abends gehen wir noch in den Ort, wandern durch Flussbetten aus Kies und sehen die Vorbereitungen für RaftingTouren. Eine wunderbare Landschaft!

Montag, 29.07.13 Denali Nationalpark
Denali National ParkAm nächsten Morgen hat sich der Himmel leider komplett zugezogen. Pünktlich zur Abfahrt um 9.00 Uhr stehen wir in einer Schlange von 40 Personen und warten auf den grünen Bus. Wir steigen ein und fahren los.
Als erstes läuft uns ein Elch über den Weg. Leider habe ich nicht so schnell mit einem Tier gerechnet, und bis ich die Kamera startklar habe, ist der Elch schon im Gebüsch verschwunden. Sein Hinterteil ziert ein Foto.
Leider fängt es an zu regnen, die Scheiben am Bus weisen riesige Wassertropfen auf. In der Ferne sind noch Elche, Dallschafe, Grizzlybären mit Jungen, ein Karibou und mir unbekannte aber wohl sehr seltene Vögel zu sehen.
Die Landschaft ist wunderbar, wenn auch von Wolken verhangen. Die Tundraberge leuchten in unterschiedlichsten Farben und erzeugen mit den gespenstischen Wolken ein tolles Bild. Die Straße wird immer schmaler und der Abhang steiler. Zwei Busse begegnen sich an der engsten Stelle. Man mag gar nicht in den Abgrund sehen!
Die Rückfahrt geht etwas zügiger, sodass wir gegen 4.30 pm wieder am Ausgang sind. Der Mount McKinley (6194 m) ist nicht zu sehen. Er zeigt sich nach statischen Unterlagen nur jeden dritten Tag. Es ist wohl heute nicht der dritte Tag!
Mit dem Camper fahren wir noch ein Stück weiter bis nach Cantwell.

Dienstag und Mittwoch, 30./31.07.13 Anchorage
Das Wetter ist trocken, aber wolkig. Leider können wir die vergletscherten Berge, die unseren Weg säumen nicht so gut sehen. Unterwegs an der McKinley View Lodge können wir einen Blick auf den berühmten Berg werfen, allerdings nur auf die Spitze, der Rest ist im Dunst gefangen. Es sieht aus, als schwebe die schneebedeckte Spitze in der Luft.
Weiter geht es nach Anchorage, wo wir den AAA aufsuchen möchten, um weitere Infomaterialien zu erhalten. Leider stimmt die Adresse überhaupt nicht, die Mitarbeiter sind aber sehr hilfsbereit und suchen uns die korrekte Adresse heraus. Direkt daneben befindet sich ein Campingplatz, bei dem die Stadt gut zu Fuß erreicht werden kann.
Anchorage, die größte Stadt Alaskas, hat ca. 280 000 Einwohner; hier wohnen damit 40% der Bevölkerung Alaskas. Anchorage ist wie alle Städte sehr symmetrisch aufgebaut. Sie ist eine typisch amerikanische Stadt mit sehr schlichten 4-5 geschossigen Häusern und Hotelhochhäusern. Hier wächst eine bunte Blütenpracht in Tausenden Blumenkübeln. Die Stadt liegt direkt am Cook Inlet, einem Seitenarm des Pazifik. Die Stadt ist vom Campingplatz gut zu Fuß zu erreichen, so nutzen wir die Möglichkeit Einkaufsbummel zu machen. Vom Weg, der direkt am Wasser entlang führt, sieht man die grandiose Natur, die diese Stadt umgibt. Hier halten Züge der "Alaska Railroad", die viele Touristen aus aller Welt in die Stadt bringen. Angler am "Fish Creek" erhalten reiche Beute. Innerhalb kurzer Zeit werden riesige Lachse geangelt.

Donnerstag, 01.08.13 Moose Pass
Über die Kenai-Halbinsel geht es weiter in eine zauberhafte Welt. Hier im Inneren zwischen den Bergen liegen verträumte Seen, die zur Erholung (Wassersport, Wanderungen, Rundflüge) dienen. Am Moose Pass finden wir einen kleinen Campingplatz, auf dem abends fünf Wohnwagen stehen. Er liegt mitten im Wald zwischen den Tundrabergen. Abends machen wir einen Spaziergang auf einem Hiking Trail, den uns der Besitzer empfiehlt. Er schaut sich unsere Ausrüstung an (wichtig: ein Krachmacher (Glocke oder Trillerpfeife)), weil dort viele Bären leben. Am Anfang des Pfades hinterlassen wir auf einer Tafel unseren Namen mit Datum und Uhrzeit, die wir bei der Rückkehr wieder abnehmen. Es darf niemand verloren gehen in dieser "Wilderness". Wir kommen heile zurück, aber es war schon etwas unheimlich, in dem Gebiet, in dem sich eine tiefe Schlucht mit Gebirgsbach befindet, evtl. auf einen Bären zu treffen.
Anschließend genießen wir noch einen Rundweg an einem See, der tiefblau am Gelände liegt.

Freitag und Samstag, 02./03.08.13 Seward
Es geht weiter auf der Kenai Halbinsel in Richtung Seward. Riesige Wasserflächen aus Seen und Flussläufen, hohe Berge mit weißen Gletschern säumen unseren Weg. Kaum sind wir über den letzten Berg vor dem Meer angekommen, empfängt uns dichter Nebel mit tiefhängenden Wolken. Der Pazifik zeigt sich wieder von seiner Regenseite. Als wir am späten Vormittag in Seward ankommen, finden wir einen Stellplatz direkt am Meer. Wir hätten eine wunderbare Aussicht, wenn nicht dieser Nebel wäre! Weil es kein schlechtes Wetter gibt, sondern nur unpassende Kleidung, machen wir uns auf den Weg, die Stadt zu erkunden. Am Kai liegt ein großes Kreuzfahrtschiff und zahlreiche kleine Boote, die zur Gletscherrundfahrt einladen. In diesem Städtchen ist alles vorhanden, was man sich wünscht. Auch "Old Seward" etwas weiter am Berg im Stil der Goldgräberzeit lädt zum Verweilen und Einkehren ein. Wir machen noch lange Spaziergänge entlang der Küste bis zur nächsten Landzunge. Etwas höher auf einem Berg können wir durch Hinweis aufmerksamer Beobachter einen Schwarzbären ausmachen, der uns anschaut. Er ist aber weit genug entfernt, es droht keine Gefahr.
Einige Unerschütterliche zünden am Strand ein Feuer an und trinken (teilweise bei Musik) ihre Softdrinks (Alkoholverbot in der Öffentlichkeit!).

Sonntag, 04.08.13 Whittier
Nun müssen wir weiter bis nach Whittier fahren. Den Fährtermin am morgigen Montag hatten wir bereits über SK Touristik gebucht. (Es ist neben An- und Abfahrt der einzige Termin, der im Voraus gebucht wurde. Wir wollen flexibel sein.)
Unterwegs kommen wir nah an einem Gletscher vorbei (Chugach National Forest). Lockere Wolken umgeben die Berge. Vor dem letzten Berg, durch den der Tunnel nach Whittier führt, müssen wir eine halbe Stunde bis 11.30 Uhr warten. Der Tunnel ist 6 km lang, einspurig zu befahren. In der Mitte befinden sich Schienen, die täglich für Zügen genutzt werden. Der Tunnel ist eng und durch die Feuchtigkeit rutschig, aber es klappt alles gut. Am anderen Ende erwartet uns - dichter Nebel und Nieselregen. Der Pazifik hat uns wieder! Wir suchen den Campingplatz. Er wird an der Straße angekündigt. Wir wollen dahin fahren, aber die Straße ist in einem derart schlechten Zustand, dass Norbert vorsichtshalber wartet und mich zu Fuß vorausschickt. Dort ist eine Wiese, die ein paar Hecken hat, ein Wohnwagen steht auch da und drei DIXIKLOS in einem schrecklichen Zustand!!! Das kann nicht der Campingplatz sein! Wir fragen nochmal nach. Er soll es sein. Norbert ist verzweifelt. Hier bleibt er nicht! Aber es ist die einzige Möglichkeit in Whittier zu campen. Wir fragen auf dem Parkplatz nach, ob man dort stehen darf (Antwort: Nein, dort ist der Campingplatz). Also stellen wir den Camper erst einmal ab und fragen im Fährterminal nach. Der junge Mann erklärt uns, dass es einen Campingplatz gebe, eben die Straße hinter dem Hochhaus hinaus. Erleichtert über diese Aussage fahren dorthin und kommen über eine andere Zufahrt auf den oben beschriebenen Platz. Inzwischen haben sich noch andere Camper eingefunden, und so bleiben wir die Nacht da. Wir haben ja einen eigenen Waschraum. Die Lage des Platzes ist eigentlich sehr schön, er liegt direkt an zahlreichen Wasserfällen und rauschenden Bächen, die von den Gletschern oberhalb des "Campgrounds" gespeist werden. Leider lassen der Regen und der Nebel alles sehr düster erscheinen.

Montag, 05.08.13 Fahrt mit der Fähre nach Valdez
ValdezMorgens gehen wir nochmals am Hafen spazieren - auch hier liegt ein großes Kreuzfahrtschiff - und betrachten die kleinen Häuser rund um das Wasser mit all den Angeboten. Um 10.30 Uhr ist Check-In. Wir fahren auf die Fähre. Es ist genügend Platz vorhanden. Die Überfahrt ist ruhig, aber leider sehr grau und nass. Die Gletscher sind dadurch nur zu erahnen. Vor unseren Augen öffnen sich gespenstische Bilder, Boote tauchen plötzlich aus dem Nebel auf. Als wir durch die Enge von Valdez fahren, wird das Wetter und damit die Sicht besser. Wir finden den Campingplatz direkt am Hafen. Ein Spaziergang am Hafengelände führt uns in die Welt der Fischer und Angler. Hier werden riesige Fische aus dem Meer geangelt und zur Schau gestellt. Wer hat den größten und schwersten Fisch. Der Wettbewerb unter den Fischern geht bis in den Oktober. Manche Fische sind mannsgroß und so schwer, dass man sie oft nur mit Hilfe einer zweiten Person an die vorgesehenen Haken hängen kann. Von allen Seiten werden Fotos geschossen. Diese Fische und auch die kleineren werden mit offenen Mäulern und in allen Farben schillernd in riesige Schalen gelegt. Unter einer Überdachung geht es gleich an die Weiterverarbeitung, Kopf ab, ausnehmen, filetieren, Abfall in die Rinne bzw. an die Möwen. Die Fisch verarbeitende Industrie gehört in Valdez (4100 Einwohner) zum Leben.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht fällt der Blick auf die riesigen Tankanlagen für das Erdöl, das hier aus der Alaska-Pipeline vom Eismeer ankommt und verschifft wird. (vgl. Verheerende Tankerkatastrophe im Prince William Sound im Jahr 1989).

Dienstag, 06.08.13 Glennallen
Auf dem Richardson HwyMorgens ist es noch etwas diesig. Wir fahren den Richardson Hwy in Richtung Norden. Enge Schluchten mit riesigen Bergen und zahlreichen Wasserfällen begleiten uns. Über den höchsten Pass unserer Reise (Thompson Pass 855 m hoch) erreichen wir eine Bergwelt voller Gletscher. Am Worthington Glacier halten wir an, um den Gletscher aus der Nähe zu betrachten. Ich wage die Tour "at your own risk" und erklimme den Fuß der Gletscherzunge. Blaue Wasserkristalle, die bestimmt weit über 10 m hoch ragen, bauen sich vor mir auf. Überall plätschert das Wasser aus dem Eis. Ein riesiger Strahl wird in einem Bett zu einem reißenden Gebirgsbach. Die Steine, die hier herumliegen, sind von den Wassermassen geglättet. Wir nehmen vier Steine mit - als Tischdeckenhalter. Schade, dass sie für die Flugreise zu schwer sind.
Wir fahren weiter in eine phantastische Bergwelt mit Schnee bedeckten Gipfeln der etwa 5000m hohen Berge. Strahlend blauer Himmel und Sonne pur verleiht dem Ganzen eine einmalige Ansicht. Der Vulkan Mount Wrangell (4317 m), ein noch aktiver Vulkan mit ständigen kleinen Ausbrüchen und der Mount Blackburn (4996 m) bilden eine wunderbare Kulisse. Diese Berge fotografiere ich von allen Seiten zu unterschiedlichen Tageszeiten.

Mittwoch, 07.08.13 Zurück nach Tok
Die alpinen Berge verschwinden allmählich wieder, das Wetter bleibt gut, die Straßen auch. Die Tundra und die Taiga werden vom Tok-Cut-off durchschnitten. So kommen wir wieder nach Tok. Wie wir hier erfahren, hat ein riesiges Waldgebiet westlich von Dawson City heftig gebrannt, sodass auch der Autoverkehr durch den Rauch beeinträchtigt wurde. Der Feueralarm wird aber an diesem Tag wieder aufgehoben.

Donnerstag, 08.08.13 Deadman Lake
Überfahrt von Whittier nach ValdezKurz vor der kanadischen Grenze - auf dem Alaska Hwy - stoßen wir auf idyllische Seen mit Campgrounds. Wir entscheiden uns für Deadman Lake mit einem Stellplatz direkt am Wasser, in einem Vorzeigeprojekt mit Anschauungstafeln, die auf die Artenvielfalt in diesem Gebiet hinweisen. Riesenlibellen, Weißkopfadler, Trumpeterswans, Elche, jede Menge Pflanzen.Hier erfahren wir über das Land der "Little Sticks", wie die Taiga auch genannt wird, und ihr ökologisches Leben und Sterben.
Norbert hackt eine Riesenmenge Holz und macht ein großes Feuer. Am Morgen sehen wir einen Elch, der gerade im See ein Bad nimmt.

Freitag, 09.08.13 Snag Junction
Auf dem Weg nach Kanada erhalten wir bei einer Tasse Kakao in einem Visitor Center zahlreiche Informationen über den Naturschutz in dieser noch unberührten Gegend. Über die Grenze in Beaver Creek geht es über den einsamen Alaska Hwy weiter nach Kanada zu einem kleinen See. Der Campingplatz füllt sich schnell und lädt wieder zum Feuer machen ein.

Samstag, 10.08.13 Burwash Landing
Burwash LandingBurwash Landing, ein eingezeichneter Ort auf unserer großen Alaska-Straßenkarte, soll unser nächstes Ziel sein. Es hat 70 Einwohner, davon 60 Kluane First Nation People. Ein Parkplatz direkt am Kluane Lake (73 km lang) mit Power, Water und Sewer stellt den Campingplatz dar. Wir bleiben lange die einzigen Camper. Der See ist ein See wie man ihn auf vielen Fotos von Nordamerika findet, umgeben von kahlen Tundrabergen. Das Wasser schillert blau, an bestimmten Stellen auch grün. Bei unserer Erkundungstour weist uns eine freundliche Familie auf einen Weg direkt am Ufer hin, den wir auch gehen. Allerdings müssen wir ein Privatgrundstück überqueren, der hilfsbereite Besitzer führt uns den Weg über sein Grundstück.
Wir fragen nach einem Geschäft, aber das gibt es hier nicht, dafür aber ein Museum über die Geschichte der "First Nation", die hier seit 5000 Jahren leben. Wir wandern ein langes Stück in der wunderbaren Sonne und dem herrlich blauen Himmel. Am Abend sehen wir noch ein Wasserflugzeug, das in unmittelbarer Nähe startet. Es ist auf dem Weg zu den Gletschern. Als es wieder auf dem See landet, wird es schon dämmerig. Am nächsten Tag versucht mich eine der Frauen, zu überzeugen, dass es ein einmaliges Erlebnis war, über die Gletscher zu fliegen. Voller Begeisterung zeigt sie mir die Fotos von der Tour. Dann reisen sie wieder ab.
Auch wir fahren weiter. Wir brauchen unbedingt Brot. An einer Tankstelle mit Campingplatz werden wir fündig. Der Tag ist gerettet. Pausen, auch Fotopausen, am malerischen Kluane Lake werden uns in Erinnerung bleiben. Norbert erforscht eine kleine (Halb-)Insel ohne nasse Füße zu bekommen. Im Visitor Center erfahren wir über das Leben der Tiere in dieser kargen Bergwelt. Wir beobachten die genügsamen Dallschafe, die hoch oben die Flechten fressen.

Sonntag, 11.08.13 Haines Junction
Vor der majestätischen Bergwelt ist auch unser nächster Campingplatz. Hier trifft der Alaska Hwy auf den Haines Hwy. Ein Waldstück direkt hinter dem Campingplatz und ein reißender Fluss laden zum Wandern ein. Der Weg, der gut ausgeschildert ist, führt zu einer Aussichtsplattform. Auf dem Weg dorthin stolpern wir beinahe über mehrere riesige ganz frische Bärenköttel, was uns veranlasst, nicht so lange im Wald zu verweilen. Man hört, dass es hier viele Grizzlybären gibt. In der Stadt finden wir eine katholische Kirche aus Wellblech, die wie ein Halbtunnel aussieht, mit einer gut geschmückten Fassade, einem kleinen Glockenturm und sehr gepflegten Beeten herum. Von innen ist sie sehr dezent eingerichtet und bietet Platz für ca. 30 Personen.

Montag, 12.08.13 Carcross
Emerald LakeWir fahren zurück nach Whitehorse. Hier erkundigen wir uns über die Whitepass-Yukon Route. Wir werden von Carcross mit dem Bus nach Fraser fahren, von dort in den nostalgischen Zug der Goldgräberzeit nach Skagway, Alaska fahren. Von Skagway geht es mit dem Bus bis Carcross zurück. Wir werden am Dienstag fahren, weil dann das Wetter auch in Skagway am Pazifik!!! schön sein soll.
Auf dem Weg nach Carcross kommen wir am Emerald Lake vorbei, der so manches Poster und Reisebuch ziert: Es ist ein kleiner See mit grün schimmerndem Wasser, das an manchen Stellen wieder ins Blau verschwimmt. Dunkelgrüne Nadelbäume drumherum vervollständigen das Bild.
In Carcross stellen wir uns auf den einzigen Campingplatz am Ort (ein Parkplatz neben einer Tankstelle und Lebensmittelladen mit Wasser und Strom). Als wir dort ankommen, sehen wir, wie gerade ein riesiger Tankwagen Trinkwasser an diese Anlage liefert. Dusche kostet dementsprechend 5 $. Aber wir haben ja unseren eigenen Duschraum!
Die Siedlung Carcross hat ca. 400 Einwohner, einen Generalstore, ein Visitor Center, einen Bahnhof, eine Eisdiele, eine Poststelle, ein Hotel und einige auch verfallene Häuser. Carcross entstand vor 5000 Jahren, weil hier die Caribous das Gebiet kreuzten (CaribouCrossing=Carcross) und die First Nation People mit Nahrung versorgten. Sie erlebte ihre Blüte in der Goldgräberzeit, war sie doch der Ausgangspunkt für den beschwerlichen Weg der Goldpanner nach Skagway. Carcross wurde erst in den 1970er Jahren an das Straßennetz angeschlossen. Die Verlängerung des Klondike Hwys nach Süden verbindet heute Carcross mit Skagway.

Dienstag, 13.8.13 Fahrt mit dem nostalgischen Zug nach Skagway
Zugfahrt nach Skagway und Kreuzfahrtschiffe in SkagwayUm 9.00 Uhr startet der Bus nach Fraser. Es machen sich hier Personen aus mindestens acht Bussen auf den Weg in den Süden. Die Fahrt nach Fraser geht vorbei am Lake Bennet, Lake Conrad, Windy Arm mit Bowe Island. In Fraser (Grenzübergang nach Alaska) steigen wir in den nostalgischen Zug. Er bringt uns an den Berghängen entlang über Brücken und durch Tunnel in die unberührte Landschaft über den Whitepass (873m, von hier wird auch der 3120 km lange Yukon gespeist) an den Pazifik in Skagway. Die Goldgräber, die 1899 ihren Trail durch die Berge stapften, waren verpflichtet 40 kg Waren mitzubringen, was für viele unmöglich war und sie auf der Strecke umkamen. Dann wurde die Schmalspurbahn gebaut, auf der eine Dampflok die Waggons ziehen musste, was im Winter wegen der hohen Niederschläge und der Kälte sehr schwierig war. Als die Eisenbahntrasse bis Whitehorse fertiggestellt war, war auch der Goldrausch vorbei, und man baute nicht - wie ursprünglich geplant - weiter bis nach Dawson City.
Skagway (800 Einwohner) empfängt uns bei hochsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein. Im Hafen liegen vier riesige Kreuzfahrtschiffe. Die Stadt ist voller Touristen. Ein Juweliergeschäft neben dem Anderen, ein Souvenirladen dazwischen. Die Bürgersteige sind ebenfalls aus Holz und sind sehr schmal, sodass man kaum vorankommt. Die Zeit (ca. 1,5 h ) in Skagway ist knapp bemessen, sodass man die wahrscheinlich schöneren Teile ohne Trubel gar nicht sehen kann. Wir sind auch nicht wegen der Stadt, sondern wegen der Zugfahrt nach Skagway gekommen, und die ist phantastisch.
Mit dem Bus fahren wir den steilen Klondike Hwy an der anderen Bergseite zurück und können dabei die Eisenbahntrasse verfolgen. Hier bieten sich wunderbare Aussichten auf die Seen und Berge.
Nach der Rückkehr in Carcross besuchen wir noch die kleinste Wüste der Welt mit echten Sanddünen aus einem Eiszeitsee. Wir suchen uns einen Campingplatz am Tagish Lake.
Er liegt verträumt am Tagish River, an der Stelle, an der der Fluss zum See wird. Eine wunderbare Seeterrasse bietet eine Aussicht auf die Gegend. (Alkoholverbot auf der Terrasse, denn sie schwebt über dem Wasser und damit ist sie auf öffentlichem Gebiet!). Hier gibt es ein Washhouse, Outhouses und sehr gepflegte Sanitäranlagen im Gebäudekomplex. Drei Cabins und Zimmer werden auch noch vermietet. Es ist eine kleine sehr gepflegte Anlage. Neben uns steht noch ein Wohnwagen auf dem für neun Camper ausgelegten Platz. Abends ist die Gaststätte gut gefüllt, einige Gäste kommen mit dem Boot.

Mittwoch, 14.08.13 Marsh Lake
Abendstimmung am Marsh LakeIn winzigen Schritten nähern wir uns unserem Abfahrtsziel und landen am Marsh Lake auf einem Government Campground direkt am See unter hohen Bäumen. Von hier geht direkt eine wacklige Holzbrücke zum Badestrand, sodass Norbert nicht widerstehen kann und einmal in einem angenehm temperierten kanadischen Badesee zu steigen. Er wird von einem Schwarm kleiner Fische begrüßt, die ihn aber nicht weiter belästigen. Das Wasser ist glasklar und wunderbar weich. Abends wird wieder ein Lagerfeuer angezündet, was in der Dämmerung schon etwas leuchtet, weil die Tage merklich kürzer werden.

Donnerstag, 15.08.13 Whitehorse
Auf der Fahrt nach Whitehorse besuchen wir noch die Takhini Hotsprings, wodas ganze Jahr über Wasser von 40°C, das viele Mineralstoffe (keinen Schwefel) enthält, aus der Erde kommt. Der Pool ist klein, das Wetter heiß, nichts lockt uns, dort baden zu gehen.
Wir besuchen erneut die Fischladder, die Lachse sind jetzt da! Am Tag kommen ca. 50 Fische aus dem Pazifik (das müssen mindestens 2500 km sein!) in Whitehorse an.
Anschließend besuchen wir nochmals unser Lieblingscafe "Tim Horton´s" und genießen den Tag, wir gehen den Riverside Walkway bis zu Ende. Anschließend holen wir unsere Koffer bei Fraserway ab. Abends wandern wir zum Schwatka Lake in der Nähe des Campingplatzes, von hier kann man Schiffsrundfahrten und Rundflüge machen.

Freitag, 16.08.13 Whitehorse
Whitehorse - Yukon CanyonWir fahren mit dem Camper zum Yukon Canyon mit der Suspension Bridge. Hier windet sich der tiefblaue Yukon durch enge Felswände, was zur Zeit des Goldrausches für viele Schiffe das Aus bedeutete, weil die starke Strömung die Schiffe an den Felsen zerschellen ließ. Wanderwege laden dazu ein, benutzt zu werden. Diese Wege sind auch für den Skilanglauf ausgeschildert. Malerinnen und Maler halten die Landschaft auf der Leinwand fest. Sie lassen sich gerne auf Gespräche ein. Wir fahren nochmal in die Stadt und erledigen letzte Einkäufe.

Samstag, 17.08.13 Whitehorse
Unser Camper braucht die Außenpflege. Mit Hochdruckreiniger (rinse and soap) wird der ganze Schmutz entfernt, der sich teilweise als sehr hartnäckig erweist, klebt der Lehm doch in den Ritzen und Hohlräumen (ja, ja die GravelRoads). Wir packen unsere Koffer und müssen wieder genau wiegen. Einiges findet noch Platz in den Jackentaschen, aber leider müssen wir uns von zahlreichen gesammelten Schriftstücken und anderen Utensilien wieder trennen. Der Innenraum wird besenrein gesäubert.
Abends gehen wir noch ein Stück hinauf in den Stadtteil von Whitehorse (Lobird), in dem ca. 100 Häuser stehen. Es sind alles Wohnhäuser mit einheitlichen Containermaßen. Hier herrscht abseits der großen Welt besinnliches Familienleben, und es gibt sogar eine Busverbindung zur Stadt.

Sonntag, 18.08.13 Abschied und Rückflug
Leider müssen wir nun Abschied nehmen. Um 10.00 Uhr verlassen wir den Campingplatz und fahren zu Fraserway. Der Camper ist sauber, er wird ohne Reklamationen angenommen. Weil bis zum Abflug noch etwas Zeit ist, fährt uns ein Mitarbeiter von Fraserway nochmals Downtown, wo wir auch von der Stadt Abschied nehmen können. Anschließend werden wir zum Flughafen gebracht, checken ein und sehen noch, wie "unsere" Condormaschine die nächsten Touristen aus Deutschland einfliegt, gereinigt wird und uns wieder mit in die Heimat nehmen soll. Zwischendurch landet auch noch der "Premierminister" aus Kanada mit viel Sicherheitspersonal auf dem Flughafen der Provinzhauptstadt (Discovery Day am Montag (Feiertag im Yukon)).
Einige kleinere Maschinen nach Dawson City und Kelowna werden noch abgefertigt. Ansonsten herrscht hier beschauliche Ruhe ohne Hektik. Es ist ein gemütlicher Flughafen ohne Anzeigentafel und ohne Duty-Free Shop, auf dem die Deutschen sogar auf deutsch freundlich von dem Flughafenpersonal verabschiedet werden.
Abflug 18.40 Uhr Sonntag
Der Flug ist ruhig, leider verdecken Wolken die Sicht. Die Sonne geht die ganze Zeit nicht unter, denn wir fliegen in den Tag hinein. Weil alle Passagiere die Luken abdunkeln, können wir relativ gut schlafen. Morgens zum Frühstück werden wir wieder geweckt.

Montag, 19.08.13 Deutschland hat uns wieder
Kurz vor der Landung geraten wir noch in Turbulenzen, der Pilot setzt aber sicher in Frankfurt auf. Gegen 14.00 Uhr haben wir unsere Koffer und gehen in den Fernbahnhof. Die ICE scheinen alle Verspätung zu haben. Wir fahren um 14.43 Uhr nach Köln, alle weiteren Züge haben ebenfalls Verspätung, wir schaffen es aber immer gerade noch, sie zu erreichen, was in Hochleistungssport ausartet. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir unseren Heimatbahnhof, wo unser Sohn uns abholt. Wir besuchen noch die Kinder und die kleinen Enkelkinder, die uns noch kennen, und kommen glücklich und zufrieden zu Hause an.

Wir schauen zurück auf eine eindrucksvolle, wunderbare Reise!