Kanada Tipps von A-Z: Bären - respektvolles Verhalten gefragt
von Rainer Schoof

Angst oder Panik vor Bären ist unbegründet, Respekt jedoch angebracht. Es gibt einige elementare Verhaltensregeln, deren Befolgung dich vor negativen Erlebnissen mit Bären schützen. Wenn du unterwegs einen Bären siehst, stehen die Chancen hoch, dass es sich um einen Schwarzbären handelt. Wusstest du, dass Schwarzbären zahlreiche Fellfärbungen aufweisen können? Vom üblichen schwarz bis hin zu einer bräunlichen, zimtfarbenen Ausprägung, die diesen Bären den Beinamen "Cinnamon Bears" eingebracht haben. Nicht selten handelt es sich bei entsprechenden Sichtungen um diese Bären und eben nicht um den vermeintlichen Grizzly. Letzterer ist im Vergleich deutlich seltener zu sehen. Um Grizzlies zuverlässig zu sehen, muss man eigentlich zu bestimmten Jahreszeiten in die richtigen, meist abgelegenen Gebiete fahren oder sich professionellen Bärenbeobachtungstouren anschließen. Einzige Ausnahmen sind zeitlich die Frühsommermonate (Mai und Juni) bzw. geografisch (auch in den Hochsommermonaten) die Nationalparks in den Rocky Mountains. Hier kann es jederzeit passieren, dass ein Grizzly vor dir die Straße überquert. Untrüglich ist der Grizzly übrigens ausschließlich an seinem Schulterhöcker zu erkennen, nicht an seiner Fellfärbung und nicht an seiner Größe. Denn auch Schwarzbären können groß werden und die wirklich kapitalen Grizzlies halten sich nur sehr selten in von Menschen stärker frequentierten Gegenden auf.

In Sachen geführte Schwarzbärentour würde ich dir gern die Orte Tofino und Ucluelet auf Vancouver Island ans Herz legen. Von hier starten Bärenbeobachtungstouren, die genau wie Walbeobachtungen mit Booten durchgeführt werden. Bei diesen Touren wird erfolgversprechend darauf spekuliert, dass die Schwarzbären bei Rückgang der Flut aus dem Unterholz herauskommen, um vom rückweichenden Wasser freigelegte Steine auf der Suche nach Muscheln und Steinkrebsen umzudrehen.