Von den Rockies bis zum Pazifik Teil 2 Westkanada - Kanada Wohnmobil, Mit Wohnmobil und Fraserway

Sonntag 14.08.2016

Das Frühstück fällt aus, da wir sehr knapp in der Zeit sind. Nach dem Dumpen und Wasser fassen, treffen wir uns mit der Gruppe am Ausgang des Campgrounds. Dann rollen wir Richtung Kamloops. Unterwegs gelingt uns ein Schnappschuss von einem kapitalen Wapiti am Straßenrand. Immer wieder regnet es , aber als wir die Grenze zu BC erreicht haben, ist der Himmel uns gnädig und wir können sogar ein Gruppenfoto am Eingang zum Mt. Robson Provincial Park schießen. Wir haben Dank der Zeitverschiebung eine Stunde gewonnen. An den Rearguard Falls legen wir einen weiteren Fotostopp ein, einigen gelingt es sogar, einen der wenigen springenden Lachse zu filmen. Um 11.30 rollen wir über die Bahnlinie auf den Platz der Blue River Safari. Um 12 Uhr ist für uns eine Fahrt zu den Bären gebucht und tatsächlich sehen wir zwei Bären, wie sie sorglos am Ufer entlang laufen und Futter suchen. Auch das Nest eines Seeadlers mit Jungen wird auf den Chip gebannt. Abschließend essen wir gemeinsam im Restaurant des Veranstalters. Die Fahrt will heute kein Ende nehmen und so pausieren wir im Visitor Center von Clearwater. Hier genießen wir zum letzten Mal freies Internet, denn im Wells Gray Park sind wir von der Technik abgeschnitten. Schnell passieren wir die Helmcken Falls Lodge, auf der wir 2011 und 12 gestanden haben, doch dann geht es auf einer Gravel Road weiter und die macht den Wohnmobilen und ihren Insassen schwer zu schaffen. Gegen 17.30 Uhr treffen wir am Clearwater Campground ein und belegen unsere Plätze – leider sind wir heute ziemlich weit voneinander getrennt. Morgen geht es zu den Rainbow Falls.

Montag 15. 08. 2016

Die Tour beginnt um 10.30 Uhr und wir treffen uns mit der Gruppe um 10.00 Uhr an der Lodge; um die Formalitäten zu erledigen. Dann geht es in zwei Gruppen zu je 6 und 12 Personen in zwei Booten und bei herrlichem Wetter auf den Clearwater Lake. Mit Highspeed jagen die beiden Schiffe den See entlang und immer wieder weisen uns die Bootsführer auf Wasserfälle und Tiere hin, die wir kaum gesehen hätten. Wir sehen Seeadler-Pärchen mit ihren Jungen und sogar einen Weißkopfseeadler. Gegen Mittag erreichen wir die Rainbow Falls, die wir bei einer kleinen Wanderung erkunden. Die Bucht; in der die Boote liegen, erinnert an die Karibik, herrlicher Sandstrand und freie Sicht auf die Berge. Bei unserer Rückkehr ist der Tisch gedeckt und es gibt ein Essen für die ganze Gruppe. Geboten werden Salat, geräucherter Lachs, Brötchen, Hotdogs, Kaffee und Tee, sowie einen leckeren home-made Kuchen nach einem Rezept der Großmutter. Danach stehen Kanus zur Verfügung, die meisten aber springen ins kühle Nass und genießen das Bad im See. Um 16.00 Uhr fahren wir zurück und lassen den herrlichen Tag am Lagerfeuer mit Gesang ausklingen. Der Vollmond begleitet uns in der Nacht zu unserem Wohnmobil zurück, wo wir rasch einschlafen.

Dienstag 16. 8. 2016

Heute schlafen wir aus, denn es soll erst um 10.00 Uhr mit den Kanus auf den See gehen. Ich habe frei, damit ich Tagebuch schreiben kann, denn an der Lodge gibt es Wifi. Auch heute strahlt die Sonne und gegen 11.00 Uhr sind fast alle unterwegs. Ich habe mich auf die Terrasse gesetzt und beginne zu schreiben. Leider ist das Netz jedoch nicht sehr stabil und es gelingt mir nicht, Bilder hochzuladen. Am Nachmittag kehren die ersten Kanufahrer zurück und berichten von ihren Erlebnissen. Da alle sehr müde sind, gehen wir früh ins Bett, denn am nächsten Tag wird es wieder anstrengend. Norbert nutzt die Zeit und erstellt einen weiteren Teil des Films.

Mittwoch 17.08.2016

Um sechs Uhr stehen wir auf, frühstücken und machen das Wohnmobil klar. Pünktlich um 8 rollen wir auf der Gravel Road Richtung Helmcken Falls. Wir können die Fälle ohne Publikumsandrang im Morgenlicht genießen. Da es viel geregnet hat, führt der Fluss sehr viel Wasser und so tost er mit einer riesigen Gischtwolke in das von ihm selbst geschaffene Becken.
Wir lenken die 7 Wohnmobile zur Shell Tankstelle in Clearwater, wo sie ihren unersättlichen Benzindurst stillen können. Dann treffen wir uns wieder am Visitorcenter wo alle wieder das stabile Internet nutzen. Unser nächstes Ziel ist die Ten ee ah Lodge am Spout Lake. Unterwegs lädt der Lac la Roche zu einem Fotostopp ein. In Lac le Hache biegen wir von der Hauptstraße ab und fahren ca. 20 km auf einer Schotterpiste, die der anderen zum Clearwater Campground verblüffend ähnelt. Staub und Steine wirbeln durch die Luft und ab und zu kommt uns ein riesiger Holztruck in einem atemberaubenden Tempo entgegen. Gegen 16 Uhr erreichen wir die Lodge und werden von Anita, der Chefin, mit einem kühlen Getränk empfangen.
2011 und 2012 war die Lodge ebenfalls ein Zwischenziel und fast alle sind froh, dass sie hier einmal richtig ausspannen können, denn wir haben Halbpension und Nutzung der Kanus inklusive. Das Abendessen können wir alle auf der herrlichen Terrasse genießen. Der Vollmond erscheint und es werden viele tolle Fotos geschossen. Die Pferde der Lodge ziehen grasend über das Gelände. Unsere Mädchen freut das besonders, denn sie wollen am nächsten Tag einen Reitausflug unternehmen. Am Abend wieder ein wärmendes Lagerfeuer.

Donnerstag 18.08.2016

Ich höre, dass Norbert gegen 6.30 Uhr sein Sportprogramm beginnt und drehe mich noch einmal um. Kurz vor 8 stehe ich unter der Dusche und sitze um 8.20 Uhr am Frühstückstisch in der Lodge. Ich genieße frischen Kaffee und Spiegeleier mit Speck. Während die Gruppe angelt, wandert und Kanu fährt, wollen Norbert und ich waschen. Die ganze Prozedur kostet 13 Dollar. Jetzt werden wir die letzte Woche sicher überstehen. Während ich auf die Wäsche warte, werden die neuesten Nachrichten per App nach Hause geschickt, wobei das Netz sich nur für Textnachrichten eignet. Um 16 Uhr will eine kleine Gruppe von uns mit der Biber einen Flugausflug starten, das wollen wir natürlich nicht verpassen! Leider startet die Maschine so, dass wir an der Lodge nichts sehen können. Jedoch nach ca. 1 Stunde donnert die Biber über die Lodge hinweg, wackelt mit den Flügeln und wassert außer Sicht der Zuschauer. Alle warten gespannt auf die Erzählung der Mitflieger. Gleichzeitig mit den Fliegern kommen die Angler zurück und erzählen uns eine tolle Geschichte: Kurz nachdem das Flugzeug gestartet war, leitete der Pilot eine erneute Wasserung ein und lenkte die Maschine auf die Angler zu, die völlig überrascht waren. Er drückte ihnen einen großes Brett in die Hand, das er auf den Kufen des Flugzeugs vergessen hatte und startete erneut. Die Insassen der Biber dachten sich, dass er nur den Anglern imponieren wollte und genossen diese Einlage. Der Abend wird auf der Terrasse mit einem leckeren drei Gänge Menü begonnen und anschließend zieht die Gruppe ans Lagerfeuer. Dort gibt es wieder ein Sing-along, Witze werden zum besten gegeben. Schließlich sinken alle gegen 23.30 Uhr müde ins Bett.

Freitag 19.08.2016

Der Tag beginnt wieder mit einem herrlichen Frühstück, dann treffen sich die Reiter/innen am Sattelplatz, an dem auch schon die Pferde warten. Nach einigen Erläuterungen reitet die Gruppe ins Gelände. Die Angler sind wieder mit dem Motorboot unterwegs und die Kanuten legen mit ihren bunten Booten ab. Am Abend soll es für uns einen Grillabend geben, denn am Samstag geht es weiter Richtung Horseshoe Bay. Wir werden im dem Nairn Falls Provincial Park übernachten. Die Reiter kehren am Mittag beeindruckt von ihrem 2 stündigen Ritt ins Gelände zurück, die Angler bleiben dieses Mal ohne Glück, kein Fisch findet sich im Eimer, dafür eine große Bräune in den Gesichtern. Am Abend gibt die Küche noch einmal alles: Salate, Mais, und alle Arten von gegrilltem Fleisch. Wir genießen noch einmal diesen Luxus, denn ab morgen müssen wir uns wieder selbst verpflegen. Der Abend am Feuer wird heute etwas kürzer, am Samstag wollen wir nach dem Frühstück gegen 8.30 Uhr abfahren. Eine lange Strecke liegt vor uns.

Samstag 20.08.2016

Alle sind pünktlich beim Frühstück, wir haben vorher gedumpt und das Wasser aufgefüllt. Da wir die Rechnungen für Getränke, Reiten etc. schon am Abend vorher bezahlt haben, werden die Wohnmobile nach einem herzlichen Abschied von Anita gegen 9.00 Uhr ins Rollen gebracht. Die Gravelroad bewältigen wir in ca. 25 Minuten und geben dann Pemberton ins Navi ein. Der Ort liegt kurz vor unserem nächsten Campground und wir wollen hier tanken und noch etwas einkaufen. In Clinton verlassen wir die 97 und fahren auf der 99 weiter bis Pemberton. Die 99 windet sich durch die Coast Mountains und erinnert mich stark an die 20 in Washington. Teilweise haben Erdrutsche die Straße beschädigt, so dass wir sehr vorsichtig fahren müssen. Steigungen und Abfahrten wechseln sich ab und wir müssen oft die Motorbremse einsetzen. Allerdings werden wir oft durch fantastische Ausblicke belohnt. In Pemberton füllen alle die Tanks mit Benzin bis zum Rand und auch der örtliche Supermarkt gibt sein Bestes. Dann biegen wir gegen 17.00 Uhr in den Nairn Falls Provincial Park ein. Die Plätze sind schnell belegt und der größte Teil der Gruppe macht sich auf einen 1,5 km langen Trail zu den Nairn Falls. Wir sind beeindruckt von den rauschenden Wassermassen, die sich durch eine enge Schlucht zwängen. Da es hier schon länger sehr heiß ist (bei der Ankunft 27 Grad) gibt es ein Feuerverbot, was alle sehr traurig stimmt. Der Abend wird entsprechend kurz gehalten, da am nächsten Morgen die Fahrt nach Horseshoe Bay zur Fähre nach Nanaimo ansteht. Wir haben für die 147 km etwa 2,5 Std. eingeplant und wollen um 7 Uhr abfahren.

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