Traumurlaub im Yukon Yukon - Kanada Wohnmobil und Fraserway

Reisebericht 2017 - Traumurlaub im Yukon
Text zum Textwettbewerb 2017
Autor: Angelika De Turris

4 Wochen mit dem Truck Camper durch den Yukon im Mai/Juni 2017

Ja, dieses Jahr haben wir zum ersten mal 4 Wochen Urlaub, ein tolles Gefühl! Alle einsteigen, es geht los. Ach ja, Handschuhe, Flip Flops und Sonnencreme nicht vergessen, nur die Regensachen, die könnt ihr zuhause lassen!

Nachdem wir zweimal die „Acht“ gefahren sind und letztes Jahr Yellowknife/Whitehorse, wollten wir uns mal viel Zeit nur für den Yukon nehmen und alles ruhig angehen lassen.

Die Anreise...
Geplant und gebucht war, dass wir am Samstag den 20.05. nach Vancouver fliegen, dort 2 Tage verbringen und dann weiter nach Whitehorse reisen. Doch die Condor machte uns einen kleinen Strich durch die Planung. Ich guckte irgendwann mal auf die Condor Seite und sah, dass wir auf Montag den 22.05. umgebucht waren. Wie jetzt, ohne uns Bescheid zu geben? SK kontaktiert und tja... Die Condor hat einfach ihren Flugplan geändert und fliegt jetzt donnerstags und montags nach Vancouver. Also die Hotels, den Inlandsflug nach Whitehorse und das Wohnmobil umgebucht, keine 2 Tage Vancouver, wir wollten so viele Tage mit dem Wohnmobil wie möglich haben. Soo, jetzt aber...

Am 21.05. fuhren wir mit dem Zug zum Frankfurter Flughafen, gaben unser Gepäck am Late Night Check-In ab und fuhren mit dem Hotel-Shuttle zum Meininger Airport Hotel, in dem wir die Nacht vor dem Abflug verbrachten. Am nächsten Morgen gab es ein gutes Frühstücksbuffet und um 11 Uhr sind wir, nur mit dem Handgepäck, zum Airport gelaufen. Es sind nur ca. 1,5 km und etwas Bewegung vor dem langen Flug kann ja nicht schaden.
Wir hoben sehr pünktlich ab und nach knapp 10 Stunden waren wir schon in Vancouver. In super schnellen 10 Minuten hatten wir die Einreise geschafft, jetzt nur noch das Gepäck geholt, um es in die Gepäckaufbewahrung zu bringen. Wir fanden es total angenehm nur mit Handgepäck beladen zum Hotel zu fahren. Der Shuttlebus brachte uns flott zum Pacific Gateway Hotel - eingecheckt, geduscht und dann ein bisschen die Gegend bei angenehmen 22 Grad zu Fuß erlaufen. Danach sind wir ins Pier 73 zum Essen gegangen und um 20 Uhr ab ins Bett.

23.05.
Natürlich in der Nacht ein paarmal aufgewacht und um 5.30 Uhr war die Nacht zu Ende. Ein bisschen Internet usw., dann wollten wir Frühstücken. Puh, die Preise waren gesalzen. So verschoben wir das Frühstück, holten unser Gepäck und ließen uns zum Airport fahren. Dort gab es zahlreiche Möglichkeiten, etwas zu essen. Jetzt nur noch unser Gepäck abgeholt und zum Air North Check-In. Total freundliches Personal, wir bekamen sogar ohne nachzufragen Sitzplätze mit extra viel Beinfreiheit. Auf dem knapp zweistündigen Flug gab es mehr und wesentlich besseres Essen als auf dem 10 Stunden Condorflug. Spitzenklasse, auch die Boardcrew war einfach toll, entspannt und witzig.
In Whitehorse wurden wir schon von Fraserway erwartet, kurze Einweisung und schon hatten wir ein fast neues Fahrzeug für die nächsten 4 Wochen. Wir bekamen noch ein Bärenspray und ein paar extra Handtücher.
So, jetzt nur noch zum Walmart, Superstore, Independent Store und Liquore Store. Wir kauften so gut wie alles für die nächsten Wochen, so dass wir unterwegs nicht so viel Zeit mit Einkaufen verbringen mussten und im übrigen ist es in Whitehorse günstiger als in Majo oder Dawson, wo wir dann nur noch frische Milch oder Brot usw. kaufen mussten.
Die ersten zwei Tage verbrachten wir in Whitehorse und haben uns dort ein paar Sachen angeschaut, für die wir uns bei den vorherigen Besuchen keine Zeit genommen haben. Wir fuhren rauf zum Long Lake, von dort hat man einen wunderschönen Blick auf Whitehorse und wir besichtigten die SS Klondike, die jedes mal schon zu hatte, als wir da waren. Wir bestiegen den Clay Hügel, auch von dort hat man einen wunderbaren Blick. Und das alles bei knapp 23 Grad.

25.05.
Nach einem gemütlichen Frühstück und etwas Rumkramen machten wir uns auf den Weg zur knapp 7 km langen Fish Lake Wanderung, die wirklich sehr schön war. Erst geht es durch dichten Wald, dann über freies Feld. Die Seen waren zum größten Teil noch gefroren und es blies ein sehr kräftiger Wind oben am Summit, den wir nach knapp 2 Std. erreichten. Die Aussicht war grandios, doch lange hielten wir es bei dem eiskalten Wind nicht aus. So machten wir uns auf den Rückweg, für den wir nur knapp 1 ¾ Std. brauchten. Es wurde wieder wärmer und am TC angekommen, gab es erstmal ein Stück Kuchen und einen leckeren Kaffee. Danach fuhren wir noch die knapp 60 km bis zum Lake Laberge, dort haben wir schon so einige Male gestanden und finden es dort wunderschön. Dann... gegrillt und gefeuert und... den ersten Lagerfeuer Rum getrunken, lecker!

26.05./ 29.05. - Auf zum Silver Trail
In der Nacht hat es heftig gestürmt und geregnet und am Morgen war der Himmel noch wolkenverhangen und es waren dezente 0 Grad. Als wir an der berühmten Braeburn Lodge ankommen sind, ist es gerade mal 2 Grad und es fällt leichter Schnee. Diesmal haben wir uns keine Cinnamon Buns gekauft, die waren uns zu groß. Ansonsten, sehr zu empfehlen. Weiter geht`s zu den Five Finger Rapids, es scheint die Sonne und immerhin sind es jetzt 10 Grad.Wir gehen jedoch nicht runter, sondern gucken nur von oben.Wir machen noch etliche Fotostopps und nachdem wir in Steward Crossing getankt haben, biegen wir ab auf den Silver Trail und kommen bei strahlendem Sonnenschein gegen 17 Uhr am Five Mile Lake CG an. Wir haben sehr nette Campnachbarn, die uns aus dem Wohnmobil Forum erkannt haben, so hatten wir uns viel am Lagerfeuer zu erzählen. Es wird langsam ziemlich kalt und als wir gegen 23 Uhr in den Camper gehen, blendet die Sonne und wir schlüpfen unter die warmen Decken.
Am nächsten Morgen machte ich wie immer eine kleine Runde über den Campground und um 9 Uhr fuhren wir bei blauem Himmel Richtung Keno City. Wir hielten sehr oft an, um diese spürbare Stille zu genießen. Drei Porcupines, einen Fuchs und eine Menge Schneehasen krönten die Fahrt. An den Straßenrändern lag noch Schnee, der Himmel war strahlend blau, einfach nur toll. In Keno gehen wir ins Keno Mining Museum, welches gleichzeitig auch Visitorcenter ist und erfahren, dass die 11 Kilometer lange Strasse zum Keno Hill Sign Post nur ca. bis Kilometer 8 befahrbar ist, alles noch zugeschneit! Also liefen wir eine Runde durch Keno, sprachen mit einigen Einwohnern und gingen dann in das örtliche Duschhaus/Laundry. Wir beschlossen, die Nacht hier in Keno auf dem Campground zu verbringen und bezahlten im Mining Museum 15$. Wir waren die einzigen auf dem CG und machten es uns gemütlich. Einfach nur die Einsamkeit und Stille genießen, lesen und Fotos sichten. Abends gefeuert, gegrillt und ab in die Koje.

Nach einer wunderbar durchgeschlafenen Nacht machten wir uns auf den Weg zum Keno Hill, mal sehen ob es stimmt... nur bis Kilometer 8... Okay, es stimmte, und wir ließen den TC dort stehen und stapften die restlichen 3 Kilometer durch stellenweise kniehohen Schnee bis zum Sign Post. Wie super klasse ist das denn?
Als wir 2014 hier oben waren: Regen, Regen, Regen - und jetzt? Knallblauer Himmel, die Berge voller Schnee. Ich hätte Stunden dort verbringen können. Einfach nur gucken. Nach einer Stunde machten wir uns auf den Rückweg. In Keno City noch einen Kaffee getrunken und zurück bis zum Five Mile Lake CG. Auf dem Weg dorthin haben wir 2 Bären beobachten können, wie sie sich im Gras wälzten und frischen Löwenzahn fraßen und wir kamen bei sagenhaften 20 Grad am CG an. Wie immer gefeuert und gegrillt.
Am nächsten Morgen noch einmal zum See runter, der spiegelglatt war. Es war leicht bewölkt und jetzt hatten wir schon 16 Grad, deshalb auch bestimmt diese blöden Kopfschmerzen! Wir fuhren noch einmal nach Majo rein und besichtigten das Binett House und setzten uns an den Steward River Viewpoint. Die Landschaft sieht so anders aus als im Herbst, es kommt mir vor, als wären wir noch nie hier gewesen. So gegen 11 Uhr verließen wir den Silver Trail und fuhren auf dem Klondike Highway Richtung Dawson.
Um die Mittagszeit kamen wir in Dawson an und der erste Weg führte uns ins Northwest Territories VC, denn wir wollten doch wissen, ob die Fähren auf dem Dempster Highway geöffnet waren. Wir wollten eigentlich hoch bis nach Inuvik! Die Enttäuschung war groß, als die Dame vom VC sagte, dass beide Fähren noch geschlossen seien, weil noch zu viel Eis auf dem MacKenzie River schwamm... Okay, wir gingen eine Kleinigkeit essen und fuhren dann mit der kostenlosen Fähre über den Yukon und checkten erst mal für zwei Tage auf dem Yukon River CG ein.
Am nächsten Tag fuhren wir zum Midnight Dom. Zum ersten Mal waren wir hier oben ganz alleine und konnten die Aussicht genießen. Danach sind wir zu den verschiedenen Friedhöfen gefahren. Zum Police Cementerie, YOOP, dort ein bisschen geguckt und den Crokus Trail gelaufen. Das ist ein kleiner Trail durch den Wald und wie immer etwas Angst vor Bärenbegegnung gehabt. Komisch, man will die Tiere ja sehen, aber nicht wenn man Wandern ist, immer schön aus dem sicheren Auto.
Da wir ja Zeit hatten, sind wir noch mal zur Dredge No. 4 gefahren, die hatte leider um 15 Uhr schon geschlossen. Wir fuhren ein Stück weiter zur Historic Bonanza Creek Site und machten dort noch den Rundgang und wir entdeckten hier die roten Stühle. Nun nur noch zum CG, grillen und chillen.

31.05/ 06.06. - Auf dem Dempster Highway
Endlich, wir sind auf dem Dempster Highway. Auch hier liegen noch sehr viele Schneereste an den Seiten, und... Wir kommen an einem Schild vorbei mit dem Hinweis “Ferrys open“. Wir freuen uns, aber es kommt doch anders. Wir wollen heute bis zum Tombstone CG und auf dem Weg dahin sehen wir wieder etliche Schneehasen und ein Porcupine. Der CG ist total leer und wir haben die freie Wahl. Im Visitorcenter erfahren wir, dass der Grizzly Creek Trail und der Golden SideTrail noch gesperrt sind und die Fähren sind auch noch nicht in Betrieb. Die Schilder werden jedes Jahr Ende Mai dort aufgestellt, hm, echt Mist. Naja, wir machen dann nur den kleinen Klondike River Trail, der geht direkt vom CG los. Es war wieder sehr warm und sonnig und wir haben noch bis 22 Uhr gefeuert. Es ist schon komisch, dass die Sonne nicht untergeht und es nachts so hell ist, dass ich ohne Licht zu machen lesen kann.
Am nächsten Morgen fahren wir zum Tombstone Range Viewpoint oberhalb vom Campground, um dort bei bestem Sonnenwetter zu frühstücken. Wir schauen noch nach, ob der Goldenside Trail vielleicht heute geöffnet ist, leider nein. So zuckeln wir langsam den Highway entlang und haben in knapp 4 Stunden sagenhafte 30 Kilometer zurückgelegt, so oft mussten wir anhalten und die Landschaft bewundern. Wir haben lange eine Elchkuh mit zwei Jungen beobachtet und etwas weiter einige Dall Sheeps. Am späten Nachmittag steuerten wir den Engineer CG an, machten es uns am Lagerfeuer gemütlich und ich konnte es erst nicht glauben... Es lief ein Wolf direkt auf dem Highway an uns vorbei. Da die Bäume noch kein Laub hatten, konnte man von unserer Campsite die Straße sehen und da auch noch keine LKWs fuhren (die Fähre hatten ja noch nicht den Betrieb aufgenommen) war es total ruhig und einsam.
In der Nacht fing es leicht an zu regnen und der nächste Morgen war ziemlich frisch. Erst mal die Heizung an und auftauen. An dem Ogilvie Ridge Viewpoint hatten wir um 11 Uhr gerade mal 3 Grad. Auf dem Weg nach Eagle Plains zog Nebel auf und in einiger Entfernung machte ich einen dunklen Fleck aus. Halt! Da lief ein richtig großer Grizzly direkt am Straßenrand und ließ sich durch uns nicht stören. Er fraß saftiges Grün und wir konnten ihn lange Zeit beobachten. Ein paar Kilometer weiter ließ sich auch noch ein Schwarzbär, ein Marder sowie ein Fuchs sehen. Das Wetter blieb grau und wolkenverhangen. Gegen 14 Uhr kamen wir in Eagle Plains an. Da dies die einzige Versorgungsstation auf dem Dempster Highway ist (die nächste ist in Inuvik), tankten wir noch mal den Camper voll und beschlossen, dort auf dem CG zu übernachten. 20$ inkl. Duschen, wobei die Duschen schon sehr speziell sind, aber sie haben ihren Zweck erfüllt.
Gegrillt, gechillt und gefeuert.
Am Morgen haben wir uns an der Rezeption vom Hotel erkundigt, ob die Fähren geöffnet seien, leider nein. Zum Frühstück fuhren wir die paar Kilometer bis zum Arctic Circle. Puh, ein eisiger Wind wehte. Schnell wieder in den Camper und weiter Richtung Border Yukon/NWT. Dort angekommen, zogen wir uns erst einmal warm an, denn es waren null Grad und sehr windig. Es war so ein beißender Wind, man konnte kaum ein Foto machen, ohne das man das Gefühl hatte, die Finger fallen ab.
Nach einer halben Stunde hatten wir genug und machten uns auf den Rückweg, wir hatten keine Lust mehr auf die Fähröffnung zu warten, mittlerweile hatten wir den 03. Juni.
Noch ein Stopp in Eagle Plains, im Restaurant leckere Chillisuppe gegessen und weiter bis zum Engineer CG. Uns liefen noch ein Grizzly und ein Schwarzbär über den Weg. Nach unzähligen Fotostopps kommen wir um 18 Uhr auf dem CG an, diesmal wird nur gefeuert und gechillt, nicht gegrillt!

Als ich am Morgen die Runde über den CG mache, entdeckte ich, dass im Shelter ein Mann auf dem Tisch schläft, eingemummelt in einem dicken Schlafsack und die Fliegengittertür offen. Also, er hat keine Angst vor Bären und anderem Getier.
Auf dem Weg zum Tombstone CG sehen wir wieder eine Menge Tiere, einen Grizzly, einen Bald Eagle, Sheeps, einen Marmot und einen Elch. Jetzt war auch der Golden Side Trail geöffnet, den wir natürlich machten. Es war so klasse dort oben, die Aussicht einfach überirdisch schön. Oben am Summit lag noch jede Menge Schnee und der Weg war stellenweise sehr matschig. Nach der Wanderung, die ca 2 Std. dauerte, haben wir wieder auf dem Tombstone CG für 2 Nächte eingecheckt.
Am nächsten Morgen, der wieder sehr warm und sonnig war, beschlossen wir, die Grizzly Ridge Wanderung zu machen. Da hatte ich mich echt drauf gefreut, in den Jahren davor hat es entweder geregnet oder geschneit. Also ging es für uns nach dem Frühstück los. Es war total unheimlich so durch den dichten Wald zu laufen, keine Menschenseele war zu sehen. Dann noch ein Aushang, dass auf dem Weg gestern ein Grizzly gesehen wurde. Gut, immer schön laut erzählt und gesungen, in der Hoffnung, dass die Bären Reißaus nehmen. Wir haben dann auch nur die Hinterlassenschaften gesehen. Oben angekommen wurden wir wieder mit einer traumhaften Aussicht auf Mount Monolith belohnt. Wir blieben ca. eine halbe Stunde oben und machten uns dann auf den Rückweg. Etwas erschöpft kamen wir am Camper an, fuhren zum CG und... Feuern, grillen, chillen. Und das bei 23 Grad. Eigentlich macht es uns mehr Spaß, bei kühleren Temperaturen zu feuern.
In den knapp 7 Tagen sind uns etwa 8 -10 Fahrzeuge begegnet, deutlich weniger als im Herbst, da sind ja auch viele LKWs Richtung Inuvik unterwegs.

06.06./10.06 - Über den Top of the World nach Eagle/Alaska und zurück in den Yukon
Da uns der Viewpoint oberhalb vom Campground so gut gefällt, fuhren wir wieder zum Frühstück dorthin. Einmal noch die Aussicht genießen und auf geht’s nach Dawson. Wir bogen gerade vom Dempster auf den Klondike Highway, als vor uns ein Schwarzbär die Straße kreuzte. Klasse, der Tag fängt gut an! Wir kommen am Abzweig zur Hunker Creek Road vorbei (wer auf DMAX “Goldrausch in Alaska“ guckt, weiß Bescheid :-) und fuhren knapp 8 Kilometer, um diverse Dredges, die wir aus der Serie kennen, anzusehen. Natürlich nur von weitem, Zutritt streng verboten!
Nun mit der Fähre über den Yukon, auf dem CG eine Site gesichert und wieder zurück nach Dawson. Dort erst einmal Diesel und Propan getankt und im General Store etwas Brot, Obst und Milch gekauft. Auf dem Gold Rush CG haben wir geduscht, Wäsche gewaschen und sind dann ins VC, um bei freiem Wlan endlich Meldung nach Hause zu machen. Also ein paar Mails und WhatsApp`s geschrieben. Am späten Nachmittag sind wir wieder rüber zum CG und machten es uns bei 25° gemütlich. Wieder wurden wir angesprochen, ob wir nicht Angelika und Ulli aus dem Womo-Forum sind: Klar, sind wir! Wir haben uns dann bei einem Bierchen nett unterhalten, gefeuert und gegrillt.
Am nächsten Morgen also los auf den Top of the World Highway. Bei bestem Wetter wieder ziemlich viele Fotostopps und um 15 Uhr waren wir erst an der Border Yukon/Alaska. Der Officer war ziemlich mürrisch und inspizierte unseren Camper sehr genau. Egal, wir hatten nichts zu verbergen, gingen ins Häuschen, zahlten p.P. 6$ (nur cash) und bekamen unseren Einreisezettel in den Pass geheftet. Nun wird aus dem Top of the World Highway der Taylor Highway.
Dieses Mal wollten wir nach Eagle, ein kleiner Ort am Ende des Taylor Highways. Eine traumhafte Strecke führt dorthin, die aber auch nur bei guten Wetterverhältnissen zu empfehlen ist. An den Straßenrändern lagen noch einige Schneereste, aber mit knapp 27 Grad... perfekt. An manchen Stellen fuhr man so nah am Abgrund, meine Fingerknöchel waren verkrampft und weiß! Wir sahen einen Luchs, der schnell ins Gebüsch verschwand, als er uns hörte. Auf dem CG oben in Eagle suchten wir uns eine Site aus und zahlten 10$ inkl. Feuerholz. Mit uns standen nur noch 2 andere Camper dort und wir haben diese einzigartige Stille sehr genossen.
Am nächsten Tag besichtigten wir den historischen Teil von Eagle. Die Sonne brennt und überall werden die Rasenflächen und die begrünten Hausdächer gewässert. Die Mücken stechen gut und wir suchten den Schatten. Unten am Yukon sahen wir, wie ein selbst gebautes Floß anlegte, das hatten wir schon in Dawson gesehen. Wir kamen mit den beiden Männern ins Gespräch und sie erzählten, dass sie in Whitehorse gestartet sind. Respekt.
So, noch mal auftanken und den ganzen Weg zurück. In dem Ort Chicken legten wir nur einen kurzen Stopp ein, dort war so ein Trubel, schnell geflüchtet. Wir fuhren bis zum West Fork CG und der Host, der übrigens aus Siegen/Deutschland stammt, empfahl uns eine sehr schöne Site. Es waren am Nachmittag knapp 30 Grad und der nette Host brachte uns Feuerholz auf den Platz. Puh, wir wollten gar nicht feuern, konnten es ihm aber nicht abschlagen. Wir entfachten also ein Campfire und setzten uns ganz weit weg.
Die Nacht war sehr warm und der Morgen begrüßte uns mit super blauem Himmel. Gegen 10 Uhr machten wir uns langsam auf den Weg nach Tok/Alaska. Dort sind wir bei mittlerweile 35 Grad gegen Mittag angekommen. Zuerst mal in den Three Bears Store um die Vorräte aufzustocken, dies war der zweite und letzte Großeinkauf. Noch kurz zum Liquor Store und dann zum legendären “Fast Eddy`s Restaurant“, ein Muss für uns, wenn wir in Tok sind. Bevor wir Tok Richtung Yukon verließen nochmal auftanken. Bei dieser Gluthitze hatten wir keine Lust auf irgendeine Wanderung, so fuhren wir bis zum Yarger Lake und blieben kurzerhand für eine Nacht dort. Wir trödelten einfach mal wieder so rum und gingen runter zum Lake. Kaum hatte ich einen Fuß im Wasser, setzte sich ein Blutegel dort fest, igitt. Mir war die Lust auf ein Bad vergangen. Es war so schwül und endlich - ein Regenguss, der leider nach 3 Minuten vorbei war. Es waren dann um 22 Uhr im Camper 28 Grad und an Schlaf war nicht zu denken.

Erst um 8 Uhr aufgestanden, zum See runter und einen Biber beobachtet, der eifrig seine Runden drehte. Danach ein Campfire entfacht und auf dem Feuerchen leckere Bacon and Eggs zubereitet. Köstlich. Es tat so gut, Zeit zu haben und nicht zu hetzen, so gingen wir noch den kurzen Weg durch den Wald zum Foto Blind und beobachteten etliche Libellen, Schmetterlinge und Vögel.
Wir machten noch einen Stopp am Seaton Roadhouse, doch auch hier fiel die Wanderung der Hitze wegen aus. Noch einen Stopp am Tetlin National Wildlife Refuge, wo wir ganz viele Schwalbennester gesehen haben. Es herrschte reger Flugverkehr. Nun sind wir schon an der Border Alaska/Yukon, wo wir sehr schnell durch sind. Wir lassen noch den Zettel aus unseren Pass entfernen, da wir nicht vorhaben, nochmals in die USA einzureisen. Vor Beaver Creek sehen wir noch einen Elch ins Unterholz verschwinden und besuchen das dortige Visitorcenter. Eine sehr gesprächige Dame erklärte uns den ganzen Ort. Noch einen kurzen Stopp an der “Our Lady of Grace“ Church und weiter geht es bis zum Snag Junction CG. Es ist schwül, aber wir fangen an zu feuern, während leichtes Donnergrollen zu hören ist. Hoffentlich gibt es einen kühlen Regenguss. Tatsächlich, es kommt was runter und wir verziehen uns um 20 Uhr in den Camper.

11.06./ 18.06. - Die letzten Tage im Yukon, und der Rückweg über den Kluane NP nach Whitehorse
In der Nacht hat es heftig geschüttet und endlich ist es kühler, eben Yukon Wetter. Heute steigen die Temperaturen nicht über 9 Grad. Kurz nach der Abfahrt sehen wir ein Porcupine, wie es rasch die Straße überquert. Zu schön sind solche Tierbeobachtungen. Vor Burwash Landing sehen wir noch einen Fuchs. Als wir auf dem Congdon CG , der am Kluane Lake liegt, ankommen, erwischen wir noch die letzte Site am See. Es ist bewölkt, aber trocken. Wir wollen noch eine Runde laufen und gehen runter zum See. Nach ein paar Metern sind wir in einem riesigen Moskitoschwarm und flüchten regelrecht in den Camper. Dort sprühen wir uns erst einmal mit Mückenschutzmittel ein, danach trauen wir uns wieder raus und fangen an zu feuern. Komisch, es ist erst 20 Uhr und kein Mensch außer uns sitzt draußen. Okay, es ist kühl, aber vor einem Feuerchen ist es doch gemütlich?!
Wir stehen erst spät auf und sehen, dass oben auf den Bergspitzen Neuschnee liegt. Hier unten war es nur Regen. Aber wir haben Glück, als wir losfahren, ist es trocken. Am Soldier Summit Trailhead halten wir an und laufen den kurzen Trail. Wir sehen ganz viel Bärendung und da fühlt man sich schon komisch ängstlich. Trotzdem machen wir noch den Sheep Mountain Trail, der ist ganz schön anstrengend, aber nicht in so dichtem Wald. Als wir wieder unten ankommen, treffen wir auf einen Ranger, der uns erzählt, dass der Trail bis gestern wegen hoher Bärenaktivität gesperrt war. Ups. Weiter ging es mit einem Abstecher zur Ghosttown Silver City, eine verlassene Siedlung am Ende des Kluane Lake bis nach Haines Junction. Dort ins Visitorcenter, freies Wlan genutzt und dann einen Platz auf dem Pine Lake CG gesucht. Dort erstmal ein Anleger Bierchen getrunken und vom vielen Wandern ausgeruht.
Nachdem wir für unsere Verhältnisse spät aufgestanden sind, fahren wir los zur berühmten Village Bakery in Haines Junction. Dort kaufen wir uns zwei leckere Sandwiches und wirklich leckeren Kaffee. Gut, mit 30$ nicht gerade günstig, aber wir nehmen uns auch noch zwei Stücke Kuchen mit, die wir später am Dezadeash Lake CG verspeisen. Vorher tanken und dumpen wir und kaufen ein paar Mitbringsel für die Enkelkinder. Um 15 Uhr kommen wir am Dezadeash Lake an, finden eine schöne Site und machen es uns gemütlich. Es ist total windig und mit 7 Grad nicht wirklich warm. Wir machen aber trotzdem ein kleines Feuerchen. Um 19 Uhr sind wir aber rein in den Camper.

Morgens scheint die Sonne und wir machen uns auf den Weg zum Rock Glacier Trail. Die kurze Wanderung, ca. 3 Kilometer, führt erst durch dichten Wald und dann über Geröll bis zu einer Viewing Plattform. Von dort oben hat man eine phantastische Aussicht auf den Dezadeash Lake und die umliegende Bergkulisse. Es ist wieder angenehm warm geworden, so dass man im T-Shirt laufen konnte. Wir beschlossen, den Haines Highway bis zum Million Dollar Falls Campground zu fahren und dort eine Nacht zu verbringen. Der CG liegt total schön an einem kleinen Wasserfall. Wir machten den kleinen Rundgang und eine Millionen Moskitos versuchten uns aufzufressen. Wir sprühten uns ein und setzten unsere Hüte mit Moskitoschutz auf. Sah zwar ein bisschen schräg aus, aber es hat etwas genutzt, wenigstens im Gesicht keine Moskitostiche.

So, heute ist mein Geburtstag! 15.06. In der Nacht hat es wie wahnsinnig geregnet, doch jetzt am Morgen: „blue blue Sky“. Wieder sind die Berge mit Puderzucker-Schnee überzogen. Wir wollen wieder zurück bis zum Kathleen Lake, um dort die Wanderung zum Kings Throne zu machen. Zuerst besuchten wir noch Klukshu, ein halb verfallenes Fischerdorf. Es ist ein sogenanntes Sommerdorf, die Einwohner sind First Nations und kommen im Sommer zum Lachsfang.
Am Kathleen Lake angekommen, machten wir uns sofort auf zur Kings Throne Wanderung. Wir waren fast oben, da zog eine dicke schwarze Wolkenwand auf und dicke Nebelschwaden versperrten die Sicht. Wow, sah das gespenstig aus. Schnell auf den Rückweg gemacht, bevor ein Unwetter uns überrascht. Jetzt wieder zurück zum Dezadeash CG, der gefiel uns so gut. Angekommen, und einen Geburtstagssekt getrunken. Klasse, ich habe im Yukon Geburtstag, kommt ja auch nicht so oft vor. Als Geburtstagsgast hatten wir noch einen Adler, der seine Runden über dem See drehte. Wir grillten und feuerten noch bis ca. 22 Uhr und dann ab in die Koje.

Jetzt kommt der einzige Regentag während der 4 Wochen. Da der aber auch ein Fahrtag war, war es uns ehrlich gesagt egal. Die ganze Nacht und auch jetzt am Morgen trommelte der Regen aufs Dach. Der See ist ca. einen Meter näher ans Wohnmobil gekommen, also keinen kleinen Rundgang mehr. Wir fuhren den Haines Highway zurück und bogen auf den Alaska Highway Richtung Whitehorse ab. Dem kleinen, aber doch sehenswerten Ort Champagne besichtigten wir aus dem Camper, es regnete immer noch. Bei diesem Schmuddelwetter haben wir beschlossen, zum Takhini Hot Springs Campground zu fahren. Gegen 17 Uhr kamen wir dort an und die Sonne mit uns. Der CG ist ganz okay und wir besuchten die Hot Springs. Öh nee, wer die Liard Hot Springs kennt, der wird hier enttäuscht, also, hier müssen wir nicht mehr hin. Den Abend haben wir im Camper verbracht, Fotos gesichtet und schon mal ein bisschen aussortiert. Ist ja der vorletzte Abend.

Tja, der letzte Tag im Camper ist angebrochen. Auf nach Whitehorse, dort noch mal zum Coast Mountain Outdoor Store, noch mal zur Fishladder und dort eine kleine Wanderung entdeckt. Sie geht direkt an der Fishladder los, nur den Hügel rauf, und wieder hat man eine tolle Aussicht.
Jetzt noch im Superstore einen riesigen Salat und ein gebratenes Huhn gekauft, im Liquor Store eine Flasche Rotwein für den letzten Abend. Auf dem Weg zum Hi Country RV Park zum letzten Mal getankt und auf dem CG den Camper gewaschen. Dann ging es ans Packen und den Camper von innen zu säubern. Geduscht und bei wieder einmal blauem Himmel draußen gesessen und gegessen.

Sonntag, 18.06. 2017 - Ab nach Hause
Zum Frühstück sind wir in die Stadt gefahren, danach zu Fraserway. Die Abgabe ging sehr flott, keine Schäden am Fahrzeug, alles okay! Unser Gepäck konnte noch bei Fraserway stehen bleiben und wir marschierten noch bis ca. 14 Uhr am Yukon River entlang. Wir besorgten uns noch eine Kleinigkeit zu essen, und dann ging es auch schon mit dem Fraserway Shuttle zum Airport. Da die Condor mal wieder Verspätung hatte, ging es erst um 19.15 Uhr los. 18 Uhr war eigentlich geplant. Der Flug war ganz angenehm, die Maschine war nicht ausgebucht und so hatten Ulli und ich jeweils eine 2er Reihe für uns alleine. Von Frankfurt mit dem Zug nach Hause, und... So schnell sind 4 Wochen Urlaub vorbei.
Wir freuen uns auf den nächsten Urlaub, uns schwebt vor, mal eine Winterreise in den Yukon zu machen. Mal sehen, was daraus wird.

Vielen Dank an das SK Team, dass wieder alles so wunderbar geklappt hat.
Angelika und Ulli De Turris