FRANZIS 6 MONATE KANADA: Das Praktikum ihres Lebens

Franzi in Kanada auf Tour: Tag 99
Rosedale on Robson & Rocky Mountaineer

Ich kann gar nicht so recht glauben, dass meine Zeit hier in Vancouver schon fast vorbei ist. Es fühlt sich an, als wäre ich gestern erst angekommen. Und vor allem gibt es noch so viel zu sehen! Aber naja, so habe ich definitiv einen Grund um wiederzukommen. Die Stadt am Pazifik gefällt mir sehr und fasziniert mich bei jeder Erkundungstour aufs Neue mit großer Vielfalt. Die Kombination aus Eindrücken hinter die Kulissen des Rosedale on Robson Suite Hotels sowie der freien Zeit zum Erkunden der Stadt habe ich sehr genossen. Das Hotel bietet mit seiner Lage im Herzen Vancouvers eine optimale Ausgangsbasis für jegliche Stadterkundungstouren. Ich habe mich hier sowohl als Gast als auch als Praktikantin rund um wohl gefühlt.

Keinen Kilometer vom Rosedale on Robson entfernt, steht das Sheraton Wall Centre. Im North Tower des Hotels übernachte ich heute im 24. Stock, bevor morgen im Rahmen des "Rocky Mountaineer Learning Journey" das nächste Abenteuer beginnt. Und was für eins! Sowohl an Board des Luxuszuges als auch während der anschließenden Bustour durchquere ich gemeinsam mit anderen Travel Agents die atemberaubende Landschaft Westkanadas. Diese Art von Reise nennt sich "Familiarization Trip" - kurz FAM-Trip. Sie trägt dazu bei, dass Vertreter der Tourismusbranche spezielle Produkte kennenlernen und sich mit ihnen vertraut machen. Ich freue mich seit Wochen auf diese vielversprechende Tour. Schon beim Gedanken an die Aussicht auf türkise Seen, schneebedeckte Berge und dichte Wälder bekomme ich Gänsehaut. Mit ein wenig Glück entdecken wir auf unserem Weg von Vancouver über Kamloops nach Jasper sowie weiter über Lake Louise und Banff nach Calgary ja auch das ein oder andere Wildtier. Ich drücke mir an dieser Stelle einfach mal selbst die Daumen!

Die Reise mit dem Rocky Mountaineer bildet für mich die letzte Station auf der einzigartigen Tour durch Kanada, bevor es im Anschluss wieder nach Deutschland geht. Fünf Monate voller unvergesslicher Momente liegen bereits hinter mir. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal so eine Chance bekommen würde. Ich habe Unglaubliches erlebt!  Situationen an die ich zuvor nicht mal im Traum gedacht habe. Beim erneuten Durchleben der letzten Monate kullert mir langsam eine Träne die Wange herunter. Ich realisiere die starke emotionale Wirkung, die das Reisen in mir auslöst. Und das ist meiner Meinung nach eine ganz besondere Eigenschaft. Und keine Sorge, die Träne ist schnell getrocknet und bereits in neuen Entdeckergeist übergegangen. Denn es ist ja noch nicht zu Ende! Am Abend treffe ich auf die anderen FAM-Trip Teilnehmer sowie unsere Reiseleiterin Monika Landler, Regional Business Managerin bei Rocky Mountaineer.

Gemeinsam gehen wir zum Welcome Event im Four Seasons Hotel. Wir sind Teil eines großen FAM-Trips, bei dem insgesamt rund 100 Travel Agents aus verschiedenen Ländern teilnehmen. Bei Häppchen und Getränken stimmen wir uns auf die kommenden Tage ein und teilen unsere Vorfreude miteinander.


Franzi in Kanada auf Tour: Tag 100
Im Rocky Mountaineer von Vancouver nach Kamloops

Heute Morgen klingelt der Wecker schon um kurz nach fünf. Trotz des frühen Erwachens fühle ich mich ausgeruht und fit für die bevorstehende erste Etappe des Rocky Mountaineer FAM-Trips. Heute steht die Zugreise von Vancouver nach Kamloops bevor, die uns durch das Fraser Valley und anschließend entlang des Thompson River bis zur sonnigsten Stadt British Columbias, Kamloops führt. Dieser Gleisabschnitt ist eine Hälfte des sogenannten "Journey through the Clouds", der am morgigen Abend in Jasper enden wird. Vor dem Sheraton Wall Centre warten bereits mehrere Reisebusse, um uns samt Gepäck zum Bahnhof zu bringen. Denn genau dort steht er in seiner blau, gold, weißen Färbung. Der berühmte Rocky Mountaineer!

Knapp 20 Wagons sind hinter der kraftvollen Zugmaschine aneinander gereiht. Über den gesamten Tag sind wir an Bord des Luxuszuges und genießen ein Rundum-sorglos-Paket beim Durchqueren atemberaubender Landschaften. Unterschieden wird dabei in zwei Luxuskategorien, Gold und Silver Leaf. Die Unterschiede beider Reiseklassen liegen hauptsächlich in der Bauform und Innenausstattung der Wagons, der Auswahl an Speisen und Getränken als auch den Übernachtungsunterkünften. Mein heutiges Ticket ist für den Gold Leaf Service gültig und qualifiziert mich somit zum Einstieg in den luxuriösen zweistöckigen Wagon. Wahnsinn, im oberen Abteil erlauben die Panoramafenster einen 360° Grad Blick der umliegenden Region. Innerlich mache ich schon jetzt einen kleinen Freudensprung. Und dabei habe ich die ultra bequemen und hochfunktionalen Sitze mit extra Beinfreiheit noch gar nicht richtig wahrgenommen. Etwas perplex sitze ich auf meinem Platz und kann noch gar nicht fassen, was hier eigentlich passiert. Das Service-Team heißt uns herzlich an Bord des Rocky Mountaineer willkommen und lädt uns ein, gemeinsam auf den Beginn einer unvergesslichen Reise anzustoßen.

Der Zug setzt sich in Bewegung und wird langsam vom Schaffner aus Vancouver heraus manövriert. Zeit fürs Frühstück! In zwei Gruppen aufgeteilt wechseln wir nacheinander in den unteren Teil des Wagons. Präzise eingedeckt warten neben den gemütlichen Vierertischen schon die freundlichen Kellner auf uns. Die Frühstückskarte hält eine vielseitige Auswahl an Speisen bereit. Puh, das ist keine einfache Wahl! Letztendlich entscheide ich mich für "Eggs Benedict" und kann es kaum erwarten die pochierten Eier auf einem English Muffin gekrönt mit Sauce Hollandaise zu kosten. Wow, das Essen ist vorzüglich! Gut gestärkt wandern wir zurück an unsere Plätze und genießen die Aussicht. Südöstlich von Downtown Vancouver erstreckt sich das Fraser Valley. Der Zug schlängelt sich entlang des Fraser River durch Wälder und vorbei an satt grünen Wiesen. Eines der besonderen Highlights auf der Route ist das Hell's Gate. Hier verbindet eine Brücke die schmalste Stelle des Fraser River. Stromschnellen wirbeln das Wasser zu weißem Schaum auf und fließen durch die enge Passage. Ich zücke meine Kamera, um schnell ein gutes Foto zu erhaschen. Im nächsten Moment merke ich, dass ich keinen Grund zur Sorge habe. An speziellen Aussichtspunkten entlang der Route verringert der Schaffner die Geschwindigkeit des Zuges, sodass sich die Reisenden ganz in Ruhe und ausgiebig umsehen können. Eine Fahrt mit dem Rocky Mountaineer ist eben keine normale Zugfahrt, es ist ein Erlebnis!

Wir passieren die Schnittstelle der beiden Eisenbahngesellschaften Canadian Pacific und der Canadian National Railway in Form einer interessanten Brückenkonstellation namens Cisco Crossing. Anschließend kommen wir an die  Verflechtung von Fraser und Thompson River, als wir von den Mitarbeitern freundlich zum Lunch aufgerufen werden. Mir läuft schon beim Lesen der Speisekarte das Wasser im Mund zusammen. Das wird keine leichte Entscheidung! Serviert wird ein schmackhaftes drei Gänge Menü angerichtet mit fantastischer Aussicht auf den Thompson River. Nach dem Essen fühle ich mich pappsatt. Beim Anblick der Nachspeise bestehend aus Brownie und Vanilleeis breitet sich allerdings ein Lächeln in meinem Gesicht aus. Für den Nachtisch lässt sich definitiv noch ein Plätzchen finden! Am späten Nachmittag erreichen wir den Kamloops Lake und folgen für mehrere Kilometer den Schienen entlang des Seeufers. Eine Kulisse wie aus dem Bilderbuch! Bewaffnet mit meiner Kamera verlasse ich das Zugabteil und gehe heraus auf die balkonartige Plattform am Ende des Wagons. Draußen an der frischen Luft habe ich heute schon die eine oder andere Minute verbracht. Es ist ein wundervolles Gefühl, sich den Fahrtwind ins Gesicht wehen zu lassen und dabei tief einzuatmen. Mal ganz davon abgesehen, dass von hier draußen die Farben der Natur noch intensiver sind als durch die Fensterscheiben. Ein absoluter Traum!

Vor der Ankunft in Kamloops stellt das Bord-Team sicher, dass die folgenden Abläufe reibungslos ineinandergreifen. Schon im Zug erhalten wir die Zimmerkarten für das Coast Kamloops Hotel & Conference Centre und der Shuttlebus parkt bereits direkt vor unserem Zugabteil. Um die Koffer müssen wir uns auch nicht kümmern, die sind nämlich bereits zu den jeweiligen Hotelzimmern geliefert worden und warten auf unsere Ankunft. Ich bin beeindruckt! Bei insgesamt 621 Reisenden muss das eine große logistische Herausforderung sein. Das Vorgehen des Rocky Mountaineer Teams funktioniert einwandfrei und wirkt auf mich hoch optimiert. Als Gast muss man sich tatsächlich um nichts sorgen, sondern genießt die Reise in vollen Zügen.


Franzi in Kanada auf Tour: Tag 101
Im Rocky Mountaineer von Kamloops nach Jasper

Nach einer Übernachtung in Kamloops geht es heute im Rahmen des Rocky Mountaineer FAM-Trips auf die zweite und somit auch leider schon letzte Etappe des "Journey through the Clouds". Mit dem Luxuszug fahren wir von Kamloops nach Jasper und ich kann es kaum erwarten die Rocky Mountains zu erreichen. Um beide angebotenen Serviceklassen kennenzulernen, steigen wir für den bevorstehenden Abschnitt in einen Wagon der Silver Leaf Kategorie ein.

Die Unterschiede zur Gold Leaf Kategorie sind im direkten Vergleich deutlich zu erkennen. Der Wagon ist nicht in zwei Etagen unterteilt, sodass das Frühstück und Mittagessen am Platz serviert wird. Die Qualität des Essens ist sehr hochwertig, die Auswahl ist allerdings beschränkt. Während der gestrige Gold Leaf Wagon nahezu rundum Blick ermöglicht hat, sind die Panoramascheiben in der Silver Leaf nicht ganz so ausgeprägt. Trotzdem habe ich von meinem Platz aus alles im Blick und kann auch jederzeit aufstehen und durch das Abteil wandern. Obwohl ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Kategorien zu erkennen ist, fühle ich mich in der Silver Leaf Kategorie pudelwohl und bin begeistert. Entgegen meiner Erwartungen ist es auch heute möglich durch ein Fenster die Nase in den Wind zu halten. Obwohl ich den kleinen Balkon des Gold Leaf Wagons schon ein wenig vermisse.

Auch auf dem heutigen Zugabschnitt durchqueren wir erneut wundervolle Landschaften. Der Rocky Mountaineer ermöglicht eine exklusive Aussicht auf traumhafte Naturphänomene, wie Wasserfälle, lebendige Flüsse und schneebedeckte Berge. Ich muss zugeben, dass es mir beim Anblick der vielfältigen Landschaft Kanadas stark in den Fingern kribbelt und ich ein wenig unruhig werde. Am liebsten würde ich aussteigen und hier und jetzt auf eine intensive Erkundungstour gehen. Bevor uns der FAM-Trip morgen im Laufe des Tages tatsächlich raus in die Natur führt, genießen wir aber erst mal weiterhin die einzigartige Reise im Rocky Mountaineer.

Ganz besonders gut gefallen mir die farbenfrohen Wälder, die wir auf unserem Gleisabschnitt durchfahren. Jetzt im Herbst wechseln die Blätter ihr Grün in die unterschiedlichsten Farbstufen. Die Sonnenstrahlen lassen die Farben erstrahlen und werfen eine warme und gemütliche Stimmung durch die großen Fenster zu uns in den Wagon. Ich kann gar nicht genug davon bekommen. Für einen Moment konzentriere ich mich nur auf das Farbenspiel und blende alles um mich herum aus. Pure Freude macht sich in mir breit. Dumpf nehme ich wahr, dass sich die Geräuschkulisse im Wagon erhöht. Ich öffne meine Augen und realisiere, dass wir uns ganz in der Nähe des Mount Robson befinden. Der Schaffner verlangsamt das Tempo. Mit einem gezielten Griff schnappe ich meine Kamera und stehe von meinem Platz auf. Wow, dort drüben ist er. Der höchste Berg in den Rocky Mountains! Mit seinen knapp 4.000 Metern ein beeindruckender Anblick.

In der Dämmerung erreichen wir Jasper. Hier endet unsere Zugreise mit dem Rocky Mountaineer. Auch wenn ich gerade ein wenig traurig bin, dass wir morgen nicht wieder an Bord gehen, freue ich mich auf der anderen Seite auf die bevorstehenden Erkundungstage in der Region um Jasper und Banff.


Franzi in Kanada auf Tour: Tag 102
Icefields Parkway

Ebenfalls organisiert von Rocky Mountaineer starten wir nach unserer zweitägigen Zugtour eine anschließende Busreise. Entlang des Icefields Parkway werden wir mit Stopps in Lake Louise und Banff nach insgesamt drei Tagen unsere letzte Station, Calgary erreichen. Bevor ich aber jetzt schon ans Ende des FAM-Trips denke, freue ich mich lieber auf die vielen Highlights, die uns in den Rocky Mountains erwarten. Der erste Stopp führt uns zu den Athabasca Falls. An dieser bestimmten Stelle des Athabasca River stürzen die Wassermassen einen Hang hinunter und fließen danach in einem Canyon zusammen. Der Athabasca River entspringt aus den Quellbächen des Athabasca Gletschers und schlängelt sich über 1538 Kilometer durch die Provinz Alberta, bevor er nahe der Grenze zu Saskatchewan in den Lake Athabasca mündet. Auf mich hat der Wasserfall eine zweigeteilte Wirkung. Zum einen fasziniert mich die Dynamik des Wassers, auf der anderen Seite spüre ich auch Respekt und einen Hauch von Angst beim Anblick der Kraft, die der Fluss an dieser speziellen Stelle entwickelt.

Das nächste Highlight spielt sich am oder besser gesagt auf dem Athabasca Gletscher ab. Mit einem monströsen Spezialfahrzeug geht es für uns auf die etwa 220 Jahre alte Eisfläche. Wie grob 30 weitere Gletscher war der Athabasca Gletscher einmal Teil des Columbia Icefields. Mit dem Rückgang der Eisfläche bedingt durch den Klimawandel haben sich die Gletscher immer weiter vom stabil bleibenden Columbia Icefield entfernt. Laut Fahrer und Guide David gehen Forscher davon aus, dass schon in etwa 100 Jahren nichts mehr vom Athabasca Gletscher übrig sein wird. Insgesamt gäbe es auf der Welt nur noch einen einzigen Gletscher, der seinen Umfang nahezu stetig beibehält. Ich bin sehr dankbar, dieses beeindruckende Naturwunder aus nächster Nähe bestaunen zu dürfen. Mit dem Wissen, dass dieses vergänglich ist, fühlt es sich noch eine Stufe bedeutender an.

Auf dem Weg nach Lake Louise schlängeln wir uns entlang der Straße durch dicht bewachsenes Waldgebiet. Rechts und links von uns erheben sich schneebedeckte Berge, Seen tauchen auf und Lichtungen ermöglichen den Blick auf zerklüftete Flussgebiete. Leider ist das mit dem Fotografieren durch die Fensterscheiben gar nicht so einfach. Ein Großteil meiner Bilder ist verwackelt oder zeigt eine Spiegelung des Businnenraums. Schade, so kommt die wundervolle Landschaft nicht mal annähernd so eindrucksvoll rüber wie sie in Wirklichkeit ist. Aber gut, daran kann ich wohl oder übel auch nichts ändern. Die Bilder sind ja immerhin in meinem Kopf gespeichert. Nach Überquerung des North Saskatchewan River führt uns der nächste Halt zum Peyto Lake. Wow, das intensive blau des Sees fesselt meinen Blick. Die Natur versetzt mich immer wieder ins Staunen! So wunderschön es auch an den einzelnen Plätzen ist, heute habe ich erfahren, dass man an diesen beeindruckenden Naturschauplätzen aller Voraussicht nach nicht allein sein wird. Es ist hilfreich ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass viele Touristen auf der bekannten Route in den Rocky Mountains unterwegs sind. Ich hatte zuvor noch die etwas naive Vorstellung in meinem Kopf, dass ich diese traumhaften Fleckchen in ihrer unberührten Schönheit genießen könne. Selbstverständlich habe ich es auch sehr genossen, aber eben in dem einen Moment zusammen mit vielen anderen Menschen. Bei einer Busreise bleibt das wohl nicht aus. Ist man mit einem Mietwagen oder Wohnmobil unterwegs gestaltet sich das Ganze schon deutlich flexibler. So lassen sich Stoßzeiten leicht "umfahren" und man kann sich beliebig viel Zeit für die Erkundung nehmen.

Der Busfahrer kündigt die Ankunft am Lake Louise an und keine Minute später tritt auch schon der nächste 'Wow-Moment' ein. Das gewaltige Fairmont Chateau Lake Louise steht in exklusiver Lage direkt am See. Umgeben von Bergen wirkt das Luxushotel tatsächlich wie ein Schloss. Ich möchte eigentlich nur kurz mein Gepäck ins Zimmer bringen, bin dann aber erst mal damit beschäftigt, die überaus geräumige und edle Unterbringung zu bestaunen. Wahnsinn! Nachdem ich mich gefangen habe, schnappe ich mir die Kamera und gehe raus zum See. Die letzten Sonnenstrahlen verschwinden gerade hinter dem Victoria Glacier. Es ist wunderschön hier. Am Abend werden wir von Regional Director of Leisure Sales der Fairmont Hotels und Resorts Jennifer Furyk empfangen. Mit allen FAM-Trip Teilnehmern genieße ich ein hochklassiges Menü im Victoria Ballroom, bevor ich anschließend hundemüde in mein bequemes Bett falle.


Franzi in Kanada auf Tour: Tag 103
Lake Louise, Yoho National Park und Banff

Es ist noch dunkel, als ich mich am Morgen mit der Gruppe zum Frühstück im Luxushotel treffe. Wow, die Auswahl am Buffet ist riesig und das Essen sieht hervorragend aus. Es sieht nicht nur so aus, alles was ich probiere, schmeckt auch noch vorzüglich. Das Fairmont Chateau Lake Louise beeindruckt mich auf ganzer Linie. Ob es die luxuriösen Räume sind, die besondere Atmosphäre oder mein persönliches Highlight, der direkte Zugang zum See. Ein einzigartiges Erlebnis. Als wäre das Gesamtpaket nicht schon perfekt, haben wir das Glück heute Morgen einen phänomenalen Sonnenaufgang mitzuerleben. Die ersten Sonnenstrahlen lassen den Himmel in einem warmen Ton erstrahlen, bevor sie die Spitze des Gletschers oberhalb des Lake Louise erreichen. Ich bin für einen kurzen Moment nicht ansprechbar. Es ist magisch!

Nach dem optimalen Einstieg in den Tag packe ich wohl oder übel meine Sachen zusammen. Gerne hätte ich die Region noch intensiver erkundet, wie beispielsweise im Rahmen einer Wanderung zum Lake Agnes oder dem Plain of Six Glaciers Teahouse. Allerdings ist der FAM-Trip sehr eng strukturiert und lässt er keinen Freiraum für etwaige spontane Aktionen. Zack, da ist somit ein weiterer Grund in jedem Fall wieder zu kommen! Bevor uns die Busroute am frühen Nachmittag nach Banff führt, legen wir vorher noch einen Abstecher zum Yoho National Park ein. In BC gelegen, lockt der Nationalpark beispielsweise mit der Sicht auf die Spiraltunnel. Es handelt sich um ein spezielles Tunnelsystem, das Zügen die Befahrung großer Höhenunterschiede in bergigem Gelände ermöglicht. Innerhalb des Tunnels machen die Gleise eine langgezogene Wendung von 360 Grad, um einen erfolgreichen An- oder Abstieg für die schweren Maschinen zu gewährleisten. Respekt, die Entwickler der Spiraltunnel sind in jedem Fall ziemlich genial.

Umgeben von Bergen wartet schon das nächste Highlight auf uns. Hier ruht der Emerald Lake nahezu bewegungslos in seiner faszinierenden smaragdgrünen Färbung. Auf seiner Oberfläche spiegeln sich die umliegenden Berge sowie die Umrisse der angrenzenden Emerald Lake Lodge. Die Kombination von Bergen, Wald und Seen, wie sie hier im Westen Kanadas zu finden ist, löst immer wieder aufs neue Gänsehaut auf meiner Haut aus. Eine wundervolle Kulisse.

In der bezaubernden Kleinstadt Banff angekommen, bewundern wir als erstes das Fairmont Banff Springs Hotel. Auch bekannt als 'Canada's Castle in the Rockies' ist das Hotel mit 764 Zimmern und Suiten eines der größten und bekanntesten Fairmont Hotels. Schon die äußere Erscheinung des Luxushotels versetzt mich in Staunen. Für die anschließende Tour durch die belebten Straßen des Ortes ziehe ich mich warm an. Der Herbst zeigt sich mit starken Böen und kühlen Temperaturen. Mit Winterjacke und Handschuhen ausgestattet macht mir das aber wenig aus. Im Gegenteil. Mir gefällt diese Jahreszeit! Mit einem Teil der Gruppe genieße ich eine heiße Tasse Kakao und gönne mir ein leckeres Sandwich in der Wild Flour Bakery. Aufgewärmt und gestärkt für die folgende Erkundungstour ziehen wir los. Bummeln gehört definitiv zu meinen Lieblingsaktivitäten und Banff bietet dafür beste Voraussetzungen. Ebenfalls gut aufgestellt ist die Kleinstadt mitten in den Rocky Mountains in Sachen Ausgehmöglichkeiten. Die zahlreichen Restaurants, Bars und Pubs treffen mit ihren unterschiedlichen Angeboten nahezu jeden Geschmack. Im Anschluss an das leckere Abendessen im Brew Pub, checken wir Banffs Nachtleben aus. Im Wild Bill ist heute Abend Live Musik. Die Stimmung ist ausgelassen. Das gemeinsame Feiern bestätigt nochmals die Harmonie, die ich innerhalb unserer Gruppe in den letzten Tagen durchweg gespürt habe.


Franzi in Kanada auf Tour: Tag 104
Von Banff nach Calgary

Die Nacht im Moose Hotel war aufgrund der gestrigen Feierei im Wild Bill etwas kurz. Trotzdem habe ich gut geschlafen und fühle mich fit für den Tag. Freundlicherweise lädt uns das Hotel im hauseigenen Restaurant Pacini zum Frühstück ein. Auch das Restaurant spiegelt die moderne und einladende Art des Hotels wieder. Mir gefällt es hier richtig gut! Im Anschluss räumen wir die Zimmer und laden unser Gepäck in den Bus. Ich kann gar nicht glauben, dass heute bereits der letzte Reisetag ist und der FAM-Trip schon am Abend im Fairmont Hotel offiziell beendet wird. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass jemand heimlich die Zeit ankurbelt.

Während hier unten im Ort Banff die Straßen vom Regen nass sind, hat es auf den Bergen Schnee gegeben. Ich liebe Schnee und mache einen kleinen Freudensprung beim Gedanken an den bevorstehenden Ausflug zum Sulphur Mountain. Keine Stunde später sitze ich in der Banff Gondola und schaukel auf über 2.000 Meter hinauf. Obwohl ich keine Ski dabei habe und meine Schuhe sich im Vergleich zu Skischuhen viel zu bequem anfühlen, erinnert mich die Gondelfahrt an meine zahlreichen Skiurlaube. Ich kann es kaum abwarten, mir eines Tages den Traum zu erfüllen, in den Rocky Mountains Ski zu fahren. Auf dem Sulphur Mountain angekommen, steuere ich zielstrebig in Richtung Aussichtsplattform. Juhuu, Schnee! Voller Begeisterung merke ich von den minus 4 Grad Celsius zunächst einmal nichts. Immer mal wieder schaffen es ein paar Sonnenstrahlen durch die dichten Wolken und werfen wunderschönes Licht auf die dünne Schneedecke. Vom Berg aus habe ich eine traumhafte Aussicht auf das Städtchen Banff und die umliegende Region. Gehüllt in eine zarte Schneeschicht zaubert mich die Landschaft für einen Moment in eine andere Welt. Ich fühle mich hier oben ein bisschen wie eine Königin und genieße mit einem Lächeln im Gesicht die Aussicht. Nach einer ganzen Weile hier draußen im kalten Wind spüre ich so langsam doch die Kälte im Gesicht und an meinen Händen. Da es leider ohnehin schon Zeit wird, den Rückweg anzutreten, spaziere ich gemütlich durch den Schnee zurück zur Gondelstation. Auf Wiedersehen Berge und bis hoffentlich ganz bald.

Wieder unten angekommen, treffen wir uns am Bus und fahren weiter zu den Bow Falls. Ich erinnere mich noch genau daran, als ich im Juni gemeinsam mit Elfan und Diana, Freunden aus Calgary, in Banff zu Besuch war. Vor etwa drei Monaten schien die Sonne und ich habe nur ein Top mit Bluse getragen. Heute stehe ich mit der gleichen Faszination am selben Fleck. Jedoch eingemummelt in Pulli, Weste und Winterjacke!

So... Weiter geht es in Richtung Calgary. Der Busfahrer lässt uns am Le Germain Hotel in Downtown raus. Beim Aussteigen fällt mir fast die Kinnlade herunter. Wir wohnen direkt am Calgary Tower, dem ultimativen Wahrzeichen der Stadt. Das nenn ich mal eine hervorragende Lage! Nachdem wir den Nachmittag frei gestalten konnten, treffen wir uns am Abend für das abschließende FAM-Trip Event. Im Fairmont Palliser kommen wir für ein vorzügliches Drei-Gänge-Menü zusammen und schauen noch einmal auf die letzten Tage zurück. Ich habe im Rahmen des Rocky Mountaineer Learning Journey viele neue Eindrücke gesammelt, die Abläufe einer kombinierten Rundreise kennengelernt und zahlreiche Kontakte geknüpft. Zum Ende meines Kanadapraktikums nochmals die Schönheit Westkanadas und im speziellen das Naturphänomen Rocky Mountains erlebt zu haben, macht mich unendlich glücklich.
Rocky Mountaineer FAM