Abenteuer in New Brunswick und PEI
Atlantic Canada at its best!
September 2022


Teil 2 – Prince Edward Island

Text: Henrike Baum

Von Moncton verlassen wir New Brunswick über die 12,9km lange Confederation Bridge nach PEI! Kleiner Fun-Fact: die Confederation Bridge ist die längste Brücke über gefrorenes Gewässer! Direkt hinter Brücke treffe ich auf Craig Sulis. Er ist Travel Trade Vertreter für PEI und wir kennen uns schon gut von vielen gemeinsamen Terminen auf Messen. Nach einem kurzen Stop im Gift-Shop, geht es in Richtung Charlottetown. Heute bin ich im Delta Charlottetown untergebracht. Das Hotel liegt direkt am Hafen, die Zimmer sind mordern und gemütlich, auch der direkte Blick auf den Hafen ist klasse!

Ich habe ca. ein Stündchen Zeit zum frisch machen und dann geht es auch schon zum Dinner ins „Sim’s Corner Steakhouse“. Echt fancy hier! Craig empfiehlt mir den Hummer (ha, wenn er nur wüsste!), ich entscheide mich aber für gefüllte Hühnchenbrust, grünen Spargel und sehr leckeres Kartoffelpüree. Dazu gibt es guten Wein von PEI. Der Start auf PEI ist in jedem Fall geglückt und ich bin gespannt, was die nächsten drei Tage so auf mich zukommt!

Der erste Morgen auf PEI startet recht entspannt und mit einem tollen Sonnnenaufgang. Ich treffe mich mit Craig und dem Hotelmanager des Delta Charlottetown zum Frühstück. Vielleicht hätte ich Craig aber doch noch gestern Abend gestehen sollen, dass ich kein Seafood mag! Denn heute morgen werden uns Lobster Eggs Benedict serviert. Ich weiß … eine absolute Delikatesse … aber, nein es geht einfach nicht. Ich esse mich um den Lobster herum und verwickle Craig in ein Gespräch, sodass vielleicht kaum auffällt, dass ich den Hummer links liegen lasse! Let’s all hope so!

Gegen 09:00 Uhr nehme ich an der „Secrets of Charlottetown Walking Tour“ teil. Eine junge Studentin führt uns im historischen Kostüm durch die Stadt und erzählt uns etwas zur Geschichte Charlottetowns. Wirklich interessant und authentisch, macht Spaß! Die Tour gibt es übrigens auch in der gruseligen Nacht-Version! Das stelle ich mir auch super spannend vor!

Nach der Tour habe ich ein wenig Freizeit und laufe ein wenig durch Charlottetown. Die vielen kleinen Shops in der Altstadt und rund um den Hafen sind echt niedlich und so wandern 2-3 kleine Mitbringsel in meinem Peyto-Rucksack!

Gegen Mittag treffen wir uns wieder am Hotel und machen uns auf den Weg nach Cavendish. Wer Urlaub auf PEI macht stolpert natürlich automatisch auch über „Anne of Green Gables“. Das freche Gesicht des rothaarigen kleinen Mädchens lacht einem quasi immer irgendwo entgegen. Also ist es einfach ein Muss mehr über die Geschichte und die Autorin Lucy Maud Montgomery des Buches zu lernen - am besten natürlich „hands-on“ am Green Gables Heritage Place. Hier gibt es von Parks Canada ein Info-Center direkt am Schauplatz des Buches über Anne of Green Gables. So ein bisschen erinnert mich die Story und auch die Art von Anne an Pipi Langstrumpf. Wusstet ihr, dass in vielen asiatischen Ländern „Anne of Green Gables“ zur Pflichtlektüre in Schulen gehört? Viele Menschen wohnen tatsächlich auch auf PEI nur um sich näher mit dem Buch und der Autorin befassen zu können. Was es nicht alles gibt!

Cavendish Beach ist Teil des Prince Edward Island Nationalparks und somit fahren wir später, mit ein paar Foto-Stops, ein Stück durch den Parks auf unserem Weg zum „Dalvay by the Sea“. Das „Dalvay by the Sea“ ist nicht nur unsere Unterkunft für die Nacht, sondern auch eine National Historic Site. Das Hotel wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut und ist somit für nordamerikanische Verhältnisse schon echt alt! Alt, aber besonders! So besonders, dass sogar Prince William und Kate auf Ihrer Hochzeitsreise hier einen kleinen Stop eingelegt haben. Wie und ob man diesen „besonderen Fakt“ bewerten will, bleibt jedem selber überlassen. Ein ebensgroßer Pappaufsteller der zwei Royals erinnert aber gerne an den Besuch. Man ist hier eben stolz auf das Privileg eines Besuches und das ist auch gut so.

Untergebracht sind wir dann auch nicht im Haupthaus selber. Wir dürfen heute in den kleinen, neueren Cottages übernachten. Hach, da kommt ein wenig Blockhütten-Feeling auf! Die Cottages sind total gemütlich und bieten super viel Platz. 3 Schlafzimmer und 2 Bäder sind perfekt für Familien geeignet. Und der Blick auf den angrenzenden See ist auch richtig klasse.
Zum Abendessen treffe ich mich wieder mit Craig im Haupthaus und entscheide mich heute Abend für Lachs! Das Ambiente ist schon recht fancy, passt aber auch gut zur Location. Hey, Immerhin haben hier schon William und Kate gespeist.

Good morning from PEI! Das King-Bett in meinem Cottage war ein Traum und so entspannt starte ich in meinen letzten vollen Tag in Kanada, bevor es morgen Abend leider schon wieder nach Hause geht.

Nach einem guten Frühstück im „Dalvay by the Sea“, machen wir uns auf den Weg zum „Hotel at Blackbush“. Das Hotel befindet sich zwar noch im Rohbau, soll aber 2023 eröffnen und erinnert mich stark an das Fogo Island Inn. Ob es ähnlich exklusiv wird, mal schauen . ich habe es auf jeden Fall auf meine Liste für neue Produkte bei SK geschrieben. Ich halte euch auf dem Laufenden. Die Baupläne und die Location direkt am Meer, entlang der Dünen versprechen schon mal viel!

Weiter geht es nach Mount Stewart. Hier treffe ich mich Bryson Guptil. Bryson ist Mitgründer des „The Island Walk“ und großer Fan z.B. des Jakob-Weges. Da es etwas vergleichbares auf PEI nicht gibt, hat er eine 700km lange Gehstrecke entlang der Küste PEIs entwickelt, die in verschiedenen Sektionen eingeteilt, erlaufen werden kann. In großen Teilen liegt der Weg entlang des Confederation Trails, also entlang der stillgelegten Eisenbahntrasse. Man kann „The Island Trail“ aber z.B. auch wunderbar mit dem Fahrrad erkunden. Für euch SK-Kunden sicherlich in Teilen während eines Urlaubs auf PEI spannend in Angriff zu nehmen. Wer den kompletten Trail laufen/fahren will, muss aber wohl eher einen langen Kanada-Aufenthalt planen. Um einen Eindruck des Trail zu bekommen, laufen wir gemeinsam ca. 2km des Trails und genießen die Mittagssonne. Wer hätte gedacht, dass es Mitte September noch so super warm hier ist?

Um der Mittagshitze dann aber doch etwas zu entfliehen, geht es zum Lunch ins Clubhouse des Rodd Crowbush Golf Resorts. Ich bin zwar kein Golfer, aber die Anlage mit Blick auf Dünen und das Meer ist schon richtig gut!
Zurück in die Natur und auf zum Tages-Highlight! Wir gehen wandern im Greenwich PEI National Park. Darauf freue ich mich eigentlich die ganze Zeit schon.
Den Greenwich Dunes Trail wandern wir an der Seite von Ethan, einem Parks Canada Guide, der uns entlang des Weges etwas über die die Natur und Besonderheiten der Greenwich Dünen erzählt. Habe ich schon mal erwähnt, wie unheimlich gerne ich in Begleitung von Parks Canada unterwegs bin? Die Guides sind immer klasse, super freundlich und absolute Experten! Auch Ethan macht seinen Job wieder richtig gut! Tipp: Schließt euch während euerer Urlaube unbedingt mal geführten Hikes in den Nationalparks an - es lohnt sich!

Erst laufen wir ein paar Meter auf Schotter, dann wechseln wir in den Wald. Das Highlight ist aber auf jeden Fall der „floating bordwalk“ über die Teiche und Seen entlang der Dünen. Ein bisschen läuft es sich hier, wie wenn man leicht betrunken ist und gerade wenn viele Menschen unterwegs ist, kann es schon mal etwas mehr schwanken, macht aber unheimlich Spaß! Und da wir dem Meer immer näher kommen, macht mir auch die Hitze der Sonne nicht mehr viel aus - die kühlende Brise tut echt gut! Über die großen Dünen geht es dann endlich an den Strand! Hallo Atlantik-Küste! Einmal tief durchatmen und genießen!

Über den gleichen Weg geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer kleinen Wanderung! Das hat echt richtig Spaß gemacht!

Sonnen-verwöhnt freue ich mich aber doch auch auf unser Hotel für die letzte Nacht auf kanadischem Boden!

Untergebracht sind wir heute im „Rodd Brudenell River Resort“. Das Hotel ist ebenfalls Teil eines Golf Resorts. Schlafen werde ich heute Nacht aber wieder in einem der kleinen Cottages, direkt am Brudenell River. Die Cottages sind super geräumig. Vielleicht ein wenig hellhörig. Aber nach den Hikes in der Hitze bin ich eh super müde und werde dementsprechend sehr gut schlafen können.

Nach einem gemeinsamen Dinner mit der Marketing Managerin der Rodd Hotels und dem Hotelmanager, fallen mir aber tatsächlich auch beinahe die Äuglein zu und ich begebe mich zurück in mein süßes Cottage. Ein letztes Mal: Nighty night, Canada!

Ein letztes Mal: Guten Morgen, PEI - Guten Morgen, Kanada!

Wow, wo ist denn bitte die letzte Woche geblieben? Geht es nur mir so, oder vergeht die Zeit in Kanada gefühlt immer schneller? Man sieht so viel, man erlebt viele neue Dinge und *zack* ist der Urlaub bzw. der Kanada-Aufenthalt schon wieder vorbei!

Für mich geht es zwar heute Nachtmittag von Charlottetown über Toronto nach Hause – aber bis dahin stehen noch ein paar Punkte auf dem Programm.

Gleich nach dem Frühstück geht es nach Victoria-by-the-Sea. Ein typisches, niedliches Fischer-Dörfchen an der südlichen Küste von PEI. Von Charlottetown sind es nur knapp 35km bis hierher. Perfekt also für einen Tagesausflug! Wir schlendern durch das Örtchen und besuchen die verschiedenen kleinen Shops. Hier gibt es viele kleine Art-Galleries, Shops mit handgefertigten Mitbringseln und „Island Chocolates“. Hier dürfen wir uns sogar durch die verschiedenen Schokoladen, welche hier in Victoria hergestellt wird! Wir schauen uns noch kurz den kleinen Leuchtturm von Victoria an und genießen das ruhige kleine Dörfchen! Unsere Guide Donalda erzählt, dass es hier in den Sommermonaten auch mal ganz schön busy zugehen kann, das Dörfchen dann aber quasi erst richtig aufblüht!

Zum Lunch geht es in die „Lobster Barn“. Die Lobster Roll von hier wurde zuletzt sogar zur besten von ganz PEI gekürt! Wer meinen Reisebericht aber aufmerksam gelesen hat, kann sich wohl schon denken, dass ich mich für ein anderes Gericht auf der Karte entschieden habe. Mir wurde aber von einem anderen Teilnehmer aus unserer Gruppe gesagt, dass die Lobster Roll sehr sehr gut war! Lobster-Lovers – auf nach Victoria-by-the-Sea, PEI!

Für mich geht es nun langsam Richtung Charlottetown. Wir stoppen jedoch noch mal am „Milky Way“. Ja, so heißt die Straße wirklich! Und das auch nur, weil sich hier der Hauptsitz von „Cows Creamery - Canad’s best ice cream“ befindet. Hat schon mal jemand von euch Cows Eis probiert? Hier gibt es die verrücktesten Sorten: Nanaimoo Bar, Pei Apple Crisp, Royal Cownadian Mint und viele viele mehr! Ich entscheide mich für Cookie Moonster – yummy!

Und dann ist es leider tatsächlich auch schon soweit! Auf geht’s zum Flughafen in Charlottetown! Irgendwie bin ich noch gar nicht wieder bereit nach Hause zu fliegen! Die letzte Woche in New Brunswick und PEI war einfach klasse!
Beide Provinzen haben mich mal wieder ein wenig verzaubert – das klingt immer so kitschig, aber es ist wahr! Gerade die Atlantik-Provinzen haben ihren eigenen Charme! Die rauen Küsten, die endlosen Strände, die niedlichen Fischer-Örtchen, die gemütliche Mentalität der Kanadier hier – das passt einfach! Ich habe in den letzten 7 Tagen unheimlich tolle Dinge erleben dürfen: die Wal-Beobachtungstour in St.Andrews-by-the-Sea war Gänsehaut pur. St. John, mit der unendlichen Gastfreundschaft, hat mir extrem gut gefallen! Die ikonischen Hopewell Rocks an der berühmten Bay of Fundy haben mich fasziniert, hier möchte ich unbedingt bei Flut noch einmal hin! Moncton und Shediac waren ebenfalls echte Highlights! Die Confederation Bridge nach PEI ist ein Erlebnis! Charlottetown hat Hauptstadt von PEI ist total sympathisch! Und dann die Atlantik-Küste am Prince Edward Island Nationalpark - grandios! Hier allein könnte ich locker eine Woche verbringen! Hach, es war herrlich!

Ich kann jedem einen Aufenthalt in New Brunswick und auf PEI nur wärmstens an Herz legen! Atlantic Canada at its best!

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