Nova Scotia Roadtrip Nova Scotia - Kanada Natur Aktiv, Reiseidee, Mietwagen und Lodges

Auf eigene Faust Nova Scotia erkunden? Das lassen wir uns nicht zweimal sagen! Im Mai 2018 entführen uns Leuchttürme, Traumstrände und bunte Holzhäuschen in die stimmungsvolle Welt Atlantik-Kanadas.
Text: Franziska Middrup und Henrike Baum Fotos: Henrike Baum, Franziska Middrup und Tom Reissmann



Schon im SK-Büro können wir uns das Grinsen nicht verkneifen, als sich herausstellt, dass wir Rainer und Markus auf die größte "Tourismus-Messe" Kanadas begleiten dürfen. Im Mai 2018 werden wir in Halifax auf unsere kanadischen Partner treffen, mit den verschiedenen Provinzvertretern ins Gespräch kommen und neue Partner und ihre Angebote kennenlernen. Als wäre das nicht schon spannend genug, dürfen wir uns rund um die Messe in Halifax eine Mietwagenreise zusammenschnüren. "Nova-Scotia-Roadtrip" - Henrike und Franzi unterwegs in der Atlantikprovinz. Wenn das nicht vielversprechend klingt!

[Henrike] Endlich geht es los! Endlich wieder Kanada! Um 13 Uhr soll unser Flugzeug in Münster abheben. Eben noch schnell die letzten Sachen in den Koffer geworfen und schon mache ich mich auf den Weg zum SK-Blockhaus. Dort wartet auch schon Franzi auf mich. Gemeinsam geht es zum Flughafen Münster-Osnabrück, gemeinsam werden wir den bevorstehenden Road­trip durch Nova Scotia erleben. Und ich bin mir sicher: das wird super! Von Münster geht es über München und Montréal nach Halifax. Das heißt zwar zweimal umsteigen, aber jeder Stopp bringt Franzi und mich unserem Ziel ein Stückchen näher. Erst um Mitternacht landen wir in Halifax. Ein Glück, dass das Hotel direkt am Airport liegt. Ich bin unendlich müde, aber das "Endlich-wieder-Kanada-Gefühl" überwiegt und ich freue mich unheimlich auf die kommenden 10 Tage!

[Franzi] Der Morgen startet mit den typischen Sekunden der Orientierungslosigkeit: "Wo bin ich?". Dann schießt das Adrenalin durch meinen Körper. Ich bin in Kanada! Was für ein großartiges Gefühl. Beim Blick aus dem Fenster erhält die freudige Stimmung allerdings einen kleinen Dämpfer. Ich schaue vor eine dichte weiße Nebelwand. Moment mal - das haben Henrike und ich so aber nicht bestellt. Nun ja, dann bleibt wohl nichts weiter übrig, als optimi­s­­tisch zu denken und erst einmal ausgiebig zu früh­stücken. Während wir das Frühstücksbuffet des Alt Hotels plündern, kehrt unser Wetterglück zurück. Der Nebel löst sich auf und macht den Weg frei für die ersten Sonnenstrahlen des Tages. Damit ist der Startschuss gefallen. Henrike und ich sind uns einig: Sachen packen, Mietwagen aufnehmen und ab auf den Highway. Unser Nova-Scotia-Roadtrip beginnt.

Henrike übernimmt das Steuer unseres schnieken SUV. Auf zu unserem ersten Ziel: Peggy's Cove. Das kleine Fischerdorf liegt eine knappe Stunde südwestlich von Halifax, direkt an der malerischen Atlantikküste Nova Scotias. Sein berühmter Leuchtturm bei nun strahlend blauem Himmel, kaum Menschen - das perfekte Fotomotiv. Und dazu frische Seeluft! Ich könnte stundenlang über die Felsen spazieren und mir den Wind um die Nase wehen lassen.

Zurück im Mietwagen studieren wir kurz die Straßenkarte. Die Entscheidung fällt nicht schwer - anstelle des Highways folgen wir weiterhin der schöneren Streck­­en­option: der Lighthouse Route. Die Straße schlängelt sich direkt an der Küste entlang und schenkt uns eine abwechslungsreiche Fahrt. Zu unserer Linken der Atlantik und zur Rechten bunte kanadische Holzhäuschen. Immer wieder überkommt mich das Bedürfnis, die Bilderbuchlandschaft mit der Kamera festzuhalten. Super-Sache - Henrike sieht das ganz genau so. Im Örtchen Lunenburg ist meine Speicherkarte also bereits voll mit Fotos von kleinen Buchten, schnuckeligen Fischerorten, zahlreichen Sandstränden. Postkartenmotive en masse.

Während wir Lunenburg erkunden, beschleicht mich das Gefühl, dass die schöne Ortschaft wohl noch nicht ganz aus dem Winterschlaf erwacht ist. Das Fischereimuseum ist noch geschlossen, die Blue Nose II versteckt sich zur Zeit in der Werft und dem ansonsten ja so farbenfrohen Küstenstädtchen fehlt es ein wenig an Lebendigkeit. Aber man spürt trotzdem, dass man sich hier in Lunenburg so langsam auf die trubeligen Sommermonate vorbereitet. Doch egal zu welcher Zeit: Ein Besuch der charmanten Hafenstadt sollte auf keiner Reise durch Nova Scotia fehlen.

Und weiter geht es auf der Lighthouse Route. Bei East La Have entdeckt Henrike eine besonders praktische Abkürzung. Anstatt der Straße entlang der ausgedehnten Bucht zu folgen, setzen wir mit der Fähre nach La Have über. Eine gelungene Abwechslung - Daumen hoch! Das dritte Tagesziel fest im Blick, müssen wir uns leider ab dem Örtchen Liverpool von der Küstenstraße verabschieden und kehren dem Atlantik vorerst den Rücken zu. Etwa 70 Kilometer im Landesinneren wartet der Kejimkujik-Nationalpark auf uns. Zwar startet auch hier erst Ende Mai die Sommersaison, aber die Tore sind dennoch geöffnet. Wir nutzen die letzten Sonnenstrahlen unseres ersten Roadtrip-Tages für eine kleine Erkundungstour durch den Park. Und siehe da, auch ein Reh begegnet uns auf dem abendlichen Ausflug. Zum Sonnenuntergang suchen Henrike und ich uns ein gemütliches Plätzchen. Für einen Moment sind wir beide ganz still. Ich schließe die Augen und lausche dem großen Grillenkonzert.

In der Dämmerung erreichen wir unsere heutige Unterkunft: das Whitman Inn. Ruhig und inmitten der Natur liegt es nur etwa zwei Kilometer vom Kejimkujik-Nationalpark entfernt. Die liebevoll von einem deutschsprachigen Paar geführte Unterkunft ist also der ideale Ausgangspunkt, um den nahen Nationalpark zur Sommerzeit mit dem Fahrrad oder in Wanderschuhen zu erkunden. Auch per Kanu über die verschnörkelten Wasserwege zu paddeln ist sicherlich ein tolles Erlebnis. Beim Anblick der schnuckeligen Zimmer des Whitman Inn schaltet mein Gehirn fast automatisch auf Schlafmodus. Na dann mal gute Nacht.

[Henrike] Der nächste Tag beginnt früh. Dank des strahlend blauen Himmels und der morgendlichen Sonne brauche ich nicht einmal die Snooze-Funktion meines Handys - ich bin direkt hellwach. Das Frühstück verschieben Franzi und ich auf später. Wir sitzen schon gegen 9 Uhr wieder in unserem Mietwagen. Auf zum Kejimkujik-Nationalpark. Gut, dass es vom Whitmann Inn nur knapp 10 Minuten bis zum Parkeingang sind. Auf den Straßen ist noch niemand unterwegs und auch im Park kann ich nur ein paar Angler entdecken. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass hier im Sommer einiges mehr los ist. Wären wir nicht Anfang Mai, sondern im Sommer hier, würde ich vielleicht sogar spontan einen "morning swim" in einem der Seen hier in Erwägung ziehen. Beim nächsten Besuch dann! Also, weiter geht's - unser heutiges Hauptziel ist Brier Island.

Auf dem Weg dorthin muss natürlich noch ein Frühstücks-Stopp eingelegt werden. Let's keep it Canadian - auf zu Tim Hortons in Digby. Frische Bagels und leckerer Kaffee bilden heute die Grundlage für unsere Weiterfahrt. Bevor wir ganz im Westen der Landzunge ankommen, stehen uns zwei Fährfahrten bevor. Von Digby setzen Franzi und ich erst einmal nach Long Island über. Kurze Zeit später dann mit einer weiteren Fähre hinüber nach Brier Island. Die Fähren sind so angepasst, dass man die 20 Kilometer auf Long Island zeitlich gut schafft. Wir überlegen uns also zweimal, ob wir für Fotostopps anhalten. Denn eine weitere Stunde auf die nächste Fähre warten wollen wir dann auch nicht. Die Überfahrten kosten jeweils sieben Dollar und dauern nur wenige Minuten, aber den Fahrtwind und die frische Luft genieße ich jedes Mal sehr. Augen zu und Nase in den Wind - genau so muss man Nova Scotia erleben.

Gefühlt treffen wir auf Brier Island mehr Leuchttürme als Menschen. Das eine oder andere Fischerbötchen tuckert vorbei, aber sonst wirkt die kleine Insel etwas verschlafen. Trotzdem: Ich finde, der kleine Fährausflug lohnt sich allemal!

Zurück in Digby gebe ich das letzte Ziel für den heutigen Tag in unser Navi ein: Annapolis Royal an der Bay of Fundy. Das kleine Örtchen überrascht Franzi und mich mit charmanten Lädchen, einer schönen Waterfront und toller Fotokulisse am Fort Anne. Dank des lila-pinken Sonnenuntergangs entstehen super Fotos für unsere Kanadafieber-Facebookseite. Entlang der Küste sind in den Örtchen die für Kanada typischen "Red Chairs" aufgestellt - damit ist dann wohl das letzte Fotomotiv für heute gefunden.

Mit dem Bauch voll Seafood steuern wir satt und happy das Annapolis Royal Inn an - unsere Unterkunft für die heutige Nacht. Die Besitzerin ist sehr freundlich und teilt uns frisch renovierte Zimmer zu. Bis zum Sommer sollen alle Zimmer erneuert sein. Die Räume sind groß und sauber, mein Bett mega-gemütlich. Noch schnell die besten Schnappschüsse des Tages mit Franzi austauschen - dann heißt es für mich: Ab ins Land der Träume.

[Franzi] Zwar muss mich mein Wecker heute Morgen aus dem Schlaf reißen, dafür fühle ich mich nach der warmen Dusche aber fit und erholt. Zum Frühstück gönnen wir uns Waffeln mit Ahornsirup. Tasty! Nach einem so gelungenen Start in den Tag ist die Stimmung super. Beste Voraussetzungen also für die bevorstehende Fahrt. Unsere Route sieht vor, dass wir durch das Annapolis Valley und entlang der Bay of Fundy bis zum Burntcoat Head Park fahren.

Immer an der langgezogenen Bay of Fundy entlang sind wir unterwegs in Richtung Nordosten. Am Park angekommen, erkunden Henrike und ich die Umgebung rund um den vorgelagerten Felsen. Von hier aus soll man die Gezeitenunterschiede der Bay of Fundy ganz besonders gut beobachten können. Bei Ebbe sei sogar die vorgelagerte Felsformation zu Fuß über den Meeresboden erreichbar. Um ehrlich zu sein, kann ich mir das geschilderte Szenario noch nicht so wirklich vorstellen. Henrike winkt mich zu einer Infotafel mit zwei Fotos herüber - die eine zeigt den Fels bei Ebbe und die andere bei Flut. Okay, ich nehme alles zurück. Das ist krass - der Unterschied ist enorm. So gerne würde ich mir das Naturphänomen live ansehen. Aber ein Blick auf die Uhr verrät, dass wir damit bei der gerade einsetzenden Flut wohl unseren Zeitplan sprengen würden. Aber wie heißt es so schön? Es gibt immer ein nächstes Mal!

Die nächsten Tage verbringen wir in Halifax. Drei Tage Business - die Pflicht kommt für uns mitten in der Kür. Mit unseren Chefs Rainer und Markus nehmen wir am "Rendezvous Canada" teil, der größten Tourismus-Messe Kanadas. Wir treffen wir auf viele bekannte Gesichter unserer Partner und knüpfen ebenso viele neue Kontakte.

Dann ist die Pflicht geschafft und Henrike und ich dürfen uns wieder der Kür widmen. Unser Flieger geht erst in ein paar Tagen zurück nach Deutschland und bis dahin bereisen wir nun auch noch den Norden von Nova Scotia. Die Route führt uns in den nächsten drei Tagen über das felsige und zerklüftete Cape Breton. Im Vorfeld der Reise habe ich mich mit meinen Kollegen und Kolleginnen im Büro unterhalten und bereits so viel Positives gehört. Ich bin unglaublich gespannt auf die raue Atlantikküste, und natürlich den weltbekannten Cabot Trail, eine der landschaftlich schönsten Küstenstraßen der Welt. Na dann mal nichts wie los - Cape Breton, wir kommen!

Unsere heutige Etappe erfordert zunächst einmal gutes Sitzfleisch. Von Halifax bis zu unserem ersten Stopp am Bras d'Or Lake sind es gut vier Stunden Fahrt. Da ist es ganz gut zu verkraften, dass das Wetter sich am Morgen noch eher verhalten zeigt. Passend für den Besuch der Eskasoni First Nations hört es zum Glück auf zu regnen. Die Eskasoni sind heute im Osten Cape Breton Islands angesiedelt und gehören zum Stamm der Mi'kmaq. Auf einem gut zwei Kilometer langen Weg über die kleine Insel Goat Island nehmen die Eskasoni First Nations Interessierte mit auf eine kulturelle Reise durch ihre Traditionen und die Geschichte ihrer Vorfahren. Wir nehmen an einer Smudging Ceremony teil, lernen einen traditionellen Tanz und backen ein Stockbrot. Außerdem bringt uns der sympathische Tourguide die Jagdtechniken seiner Vorfahren näher, bevor wir zum Abschluss der Tour traditionelle Speisen wie Fischfrikadellen und Kuchen mit Melasse kosten dürfen. Ein rundum gelungener Besuch.

Next Stop: Louisbourg. Am späten Nachmittag erreichen wir die Point of View Suites. Der Name ist Programm. Mit direktem Blick auf das Meer mache ich es mir in meinem geräumigen Zimmer gemütlich. In der Ferne ist sogar das Fortress of Louisbourg zu erkennen. Für uns heißt es aber jetzt erst einmal Abendessen fassen. Lecker-schmecker - ich entscheide mich für den fangfrischen Heilbutt mit Kartoffelpüree und Gemüse. Sehr empfehlenswert. Gesättigt und rundum glücklich verziehe ich mich in mein Zimmer und kuschle mich in das bequeme Bett. Gute Nacht.

[Henrike] Ich habe die Augen noch nicht ganz geöffnet und doch kann ich den noch leicht verschlafenen Blick auf den Atlantik werfen - vom Bett aus - geht's denn besser? Stünde heute nicht einiges auf dem Programm, würde ich wohl einfach erst einmal liegenbleiben und die Hummerfischer in ihren kleinen bunten Bötchen beobachten. Aber Franzi und ich haben noch viel vor!

Unser erster Stopp: das Fortress of Louisbourg. Parks Canada gibt uns eine echt spannende Führung! In den Sommermonaten sind zahlreiche Schauspieler auf dem Gelände unterwegs und bringen das Fortress zum Leben. Die früher von den Franzosen als Militärstützpunkt erbaute Festung versetzt mich für ein paar Stunden zurück ins 18. Jahrhundert. Von Kanonen über Festungsmauern bis hin zu Werkzeugen und Kochutensilien - die detailreiche Aufmachung macht den Besuch zum besonderen Erlebnis. Wir speisen sogar wie die Festungsbewohner von damals: Ein einzelner Löffel für Suppe, Fisch und Kaffee - Challenge accepted!

Mit kurzen Zwischenstopps in Sydney - klar, ein Foto mit der größten Geigen-Statue der Welt darf natürlich nicht fehlen - und am Gaelic College in Englishtown folgen wir dem Cabot Trail entlang der rauen Atlantikküste gen Norden. Auf in die Cape Breton Highlands! Die Straße führt uns in Serpentinen höher hinauf und schenkt uns immer wieder traumhafte Ausblicke auf das Meer. Der Atlantik schimmert dunkelblau - wunderschön! Ja, man sollte sich sicherlich mehr Zeit für Cape Breton nehmen als wir auf diesem Trip, aber die Fahrt ist unglaublich beeindruckend und ich genieße jede Minute.

Bei einmal mehr strahlend blauem Himmel erreichen wir unsere heutige Unterkunft. Schon von außen wird mir klar, dass die Keltic Lodge etwas ganz besonderes ist. Beim Betreten der Zimmer fehlen mir dann doch kurz die Worte. Geräumig, gemütlich und ein grandioser Ausblick. Die Lodge liegt direkt an der Steilküste und aus dem Zimmer haben wir die freie Sicht auf das tiefblaue Meer. Traumhaft schön! Ein kurzes Handyvideo wird direkt an die Liebsten zuhause geschickt - so etwas Beeindruckendes muss ich einfach sofort teilen. Bei einem Glas Wein, gutem Essen und dem Sonnenuntergang beschließen wir den Tag.

[Franzi] Es gibt die Morgende, an denen das Aufstehen schwer fällt. Und die, an denen man beim Aufwachen sofort motiviert und hellwach ist. Heute gilt für mich Letzteres. Noch eingekuschelt im Bett habe ich wohl den besten Blick auf die Küste Cape Bretons und das endlose Meer. Ich möchte die Zeit anhalten und noch ein paar Tage in der Keltic Lodge verbringen. Ein bisschen widerwillig packe ich meinen Koffer, wobei ich mich zugegebenermaßen recht häufig von den Fischerbooten auf Lobsterfang ablenken lasse. Aber es wird langsam Zeit, denn der Tag hat noch einiges zu bieten.

Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Lodge starten wir in Richtung Skyline Trail. Vom Start der Wanderung bis zu einem der höchsten Aussichtspunkte der Cape Breton Highlands sind es gut drei Kilometer. Der Weg führt durch den Wald und weiter auf einem Holzsteg bis hin zur Plattform hoch über dem Ozean. Besonders reizvoll: Die Region ist ausgewiesenes Elch-Territorium. Gespannt halte ich die Augen offen und wandere aufmerksam über den Trail. Immer in Erwartung, eventuell einen Elch erspähen zu können. Begleitet werden wir auf der Wanderung durch einen Guide von Parks Canada. Er erzählt uns, dass er hier bereits auf etliche Elche getroffen ist - aber für uns gilt heute leider: Kein Elch in Sicht.

Apropos Sicht: Die Aussicht vom Skyline Trail ist phänomenal! Zur Linken schlängelt sich in der Ferne der Cabot Trail entlang der Küste. Und dann die unendliche Weite des Atlantiks! Es ist an der Zeit, für einen Moment die Augen zu schließen, tief einzuatmen und das Hier und Jetzt innerlich aufzusaugen. It can't get much better than this! Mit einem Haufen Fotos im Gepäck treten wir den Rückweg an. Allerdings erweist uns kein Elch die Ehre. Henrike und ich sehen es positiv - ein weiterer guter Grund, um wiederzukommen.

Wandern macht hungrig. Der Lunch-Stop bei Le Gabriel in Chéticamp ist der richtige Ort, um die Batterien wieder aufzuladen. Und schon geht es weiter nach Baddeck zum Inverary Resort. Am Westufer des Bras D'Or Lake gelegen, verteilen sich die verschiedenen Unterkünfte des Resorts über ein weitläufiges Gelände. Am Nachmittag schmieden wir Pläne für unseren letzten Roadtrip-Tag.

[Henrike] Der letzte Tag ist angebrochen. Beim Blick in die grauen Regenwolken weiß ich wirklich zu schätzen, wie viel Glück wir in den letzten Tagen mit dem Wetter hatten. Ich packe meinen Koffer und verlasse das Inverary Resort. Wir machen uns auf den Weg zur Alexander Graham Bell National Historic Site. Die von Parks Canada durchgeführte Tour bringt uns nicht nur Bells erfinderische Seite, sondern - wie sollte es für einen Erfinder auch anders sein - seine liebevolle chaotische Seite nahe. Er scheint ein besonders sympathischer Charakter gewesen zu sein, der gemeinsam mit seiner Familie viele Jahre in Nova Scotia gelebt hat.

[Franzi und Henrike] Auf der Rückreise nach Halifax haben wir Zeit, das Erlebte und die Highlights unseres Nova Scotia Roadtrips Revue passieren zu lassen.

Atlantikkanada ist auf seine eigene Art ganz besonders. Ein tiefblauer Atlantik, malerische Häfen, bunte Holzhäuschen, abwechslungsreiche Natur und zahlreiche Leuchttürme. Jede unserer Unterkünfte hat uns gefallen. Wie die Geschichten der Menschen, auf die wir während unseres Roadtrips treffen. Eine rundum gelungene Reise und ein unvergessliches Erlebnis für uns.

Zurück in Halifax scheint Kanada uns nur schweren Herzens gehen lassen zu wollen - es regnet noch immer. Nicht traurig sein Kanada, wir kommen bald wieder. See you soon!
Nova Scotia Roadtrip 2018