Eine Familie on the Road
Text zum Textwettbewerb 2017
Autor: David Schulz

Kommt mit uns zu den schönsten Orten im Westen Kanadas auf dem Weg von Vancouver nach Calgary!

Im Herbst 2016 waren wir als Wiederholungstäter auf Vancouver Island unterwegs, allerdings das erste mal als Familie mit unserem damals 4jährigen Junior und es war einfach toll - Kanada ist immer toll!

Zu unserer großen Freude machten wir mit unserem Urlaubsvideo aus diesem Urlaub den
1. Platz im Videowettbewerb und mein Mann David meinte. "...ich frag mal ob SK ein Angebot für uns hat... " und sie hatten eins. ;-)

Oneway von Vancouver nach Calgary mit dem Navion von Traveland .... Los gehts, bitte alle einsteigen!

Mittwoch 20.09.17
Unser Direktflug geht nachmittags mit Lufthansa direkt von Frankfurt nach Vancouver. Bei guter Sicht und Sonne landen wir pünktlich nach einem ruhigen Flug in Vancouver. Immigration am Automaten (gab es im letzten Jahr noch nicht) geht zügig voran und unser Gepäck haben wir auch ruckzuck. Ab gehts mit dem Shuttle ins Sandman Airport Hotel.
Hier werden wir zwei Nächte bleiben um Vancouver, unsere Lieblingsstadt, noch einmal ausgiebig zu erkunden. Nach einem kurzen Spaziergang zu Denny`s, einem Hotdog und Milchshake gehts zurück ins Hotel. Der Abend endet früh mit einem grandiosen Sonnenuntergang.

Donnerstag 21.9.17
Der Tag startet wie erwartet früh dank Jetlag ...Um 7.30 Uhr sind wir bereits in der Lobby und warten auf den Shuttle Richtung Airport. Der Fahrer setzt uns netterweise in der Nähe der Skytrain Station ab und gibt uns viele Infos, wie wir am günstigsten nach Vancouver Downtown kommen.
Unser erstes Ziel ist der Canada Place und Coal Harbour, die Sonne lacht und das nutzen wir für einen Rundflug mit dem Wasserflugzeug über Vancouver mit Harbour Air. Ein Erlebnis! Wir genießen die Aussicht auf die Skyline, North Vancouver, die Lions Gate Bridge und Stanley Park und nach einem kurzen Schlenker über die English Bay und Sicht auf Vancouver Island in weiter Ferne landen wir wieder butterweich.
Zu Fuß gehts jetzt vorbei am Canada Place, wo wir einen großen Kreuzfahrer bestaunen, weiter zur Waterfront Station Richtung Gastown. Wir besuchen die Steam Clock Punkt 2:00 pm und ein spätes Lunch gibts in der Old Spaghetti Factory. Auf dem Rückweg kommen wir mit anderen SK - Kunden ins Gespräch, die ihren Urlaub in Vancouver ausklingen lassen. Erkannt haben wir sie am roten SK Rucksack ein echtes Erkennungsmerkmal, das auch wir mit uns tragen und welches uns auf unserer Reise immer wieder begegnete.
Wir nutzen unsere Tagestickets und setzen mit dem Seabus über nach North Vancouver. Von dort haben wir eine Superaussicht auf die Skyline von Vancouver und der Junior kann kurz Pause machen. Wir bummeln durch den Waterfront Park und unser Junior tobt sich auf dem Spielplatz aus. Danach erkunden wir den Lonsdale Quay Market, gönnen uns eine leckere Pizza und genießen die Sonne. Ach ist das Leben schön! So langsam müssen wir Retour, denn ich möchte gern noch einmal nach Granville Island. Mit dem Skytrain fahren wir bis Yaletown und nehmen dann den Aquabus. Wir schlendern durch die Markthallen, gönnen uns eine leckere Limonade und inspizieren jeden der Verkaufsstände egal ob Fisch, Obst, lecker Törtchen oder schöne Dinge des Lebens. Auf einer Bank genießen wir die Aussicht bei Livemusik. Es wird Abend und der lange Tag zeigt Spuren, zurück mit dem Aquabus und dann weiter mit dem Skytrain bis zum Airport. Unser Kleiner schläft bereits ein. Der Shuttle bringt uns wieder zum Hotel und um 19:00 Uhr fallen wir auch ins Bett. Morgen startet unser Roadtrip mit dem Camper.

Freitag 22.09.17
Heute übernehmen wir unseren Navion von Traveland. Bereits 10 Minuten vor der vereinbarten Zeit ein Anruf von der Rezeption - der Shuttle ist bereits da, überpünktlich. Rasant geht es zur Vermietstation von Traveland, wo man uns bereits freundlich erwartet.

Die Übernahme und Formalitäten sind fix erledigt, unsere Sachen schnell verstaut und das Wichtigste - die Musik läuft. Wow, was für ein cooler Camper mit viel Platz, Dank des Slide out und toller Ausstattung. Eine Extradecke bekommen wir noch für die kühlen Herbstnächte in den Rockies. Bereits um 10.30 Uhr rollen wir vom Hof. Nach dem ersten Einkauf bei Walmart und Save on Foods sind wir 300 Dollar ärmer, aber gut ausgestattet. Jetzt geht es zum ersten Campground.

Der Porteau Cove Provincial Park ist unser Ziel. Er liegt nicht direkt auf unserem Weg in die Rocky Mountains, aber diese Reise wird ein Mix aus bereits gesehenen Orten und neuen Wegen. Es ist auch der einzig vorreservierte Campground. Da heute Freitag ist und die Kanadier auch gern am Wochenende den Porteau Cove Campground für ihre Outdoortrips nutzen, hatte ich bereits Wochen vor unserer Reise die letzte freie Site 20 gebucht. Ein bisschen ist es wie nach Hause kommen, da wir das dritte mal hier stehen.
Wir sind etwas aufgeregt, da es bis zu unserer Abreise in vielen Provincial Parks in British Columbia und Alberta ein Campfire Ban durch die schweren Waldbrände in diesem Jahr gab. Schweren Herzens hatten wir uns schon auf einen Urlaub OHNE Lagerfeuer eingestellt, aber wir haben Glück. Auf Grund der Wetterlage wurde die Regelung aufgehoben und bereits beim Einchecken werden wir gefragt ob wir Firewood bräuchten - YES, of course!
Fix den Camper geparkt, das Stromkabel angestöpselt, Slide out raus, die Markise und ab gehts erstmal ans Wasser. Es ist soooo schön hier.

Samstag 23.09.17
Guten Morgen, nach einer gemütlichen ersten Nacht in unserem neuen Zuhause starten wir ganz gemächlich in den Tag, nach dem Frühstück drehen wir nochmals eine Runde im Provincial Park und starten dann wieder Richtung Vancouver. Unser nächster Stopp ist der Cypress Mountain Viewpoint. Wir genießen das schöne Wetter und die Aussicht auf Vancouver. Zweiter Anlaufpunkt ist der Lynn Canyon. Leider ist der Parkplatz rappelvoll, keine Chance auf einen Platz für unseren Camper und so fahren wir weiter. Ein Grund wiederzukommen.
Unser Ziel ist, heute Hope zu erreichen. Für die Nacht haben wir uns den Silver Lake Provincial Park rausgesucht und diesen erreichen wir auch am frühen Abend. Es nieselt leicht, aber es hält uns nicht davon ab, eine Runde um den idyllischen See zu laufen. Die Ruhe ist himmlisch und der See spiegelglatt. Nach dem Abendbrot, es gab lecker Lachs, gehts auch zügig ins Bett.

Sonntag 24.09.17
Ein Blick nach draußen am Morgen zeigt Sonne. Auf gehts zuerst ins Visitor Center Information einholen, und dann zu den Othello Tunnels.
Ausgestattet mit Stirnlampe (für unseren Junior war es eine Gehirnlampe ;-) ) Snacks und Getränken starten wir den kurzen Trail. Die Mittagspause verbringen wir entspannt in der Sonne am Kawkawa Lake. Junior tobt sich auf dem Spielplatz aus.
Wieder on the Road heißt unser heutiges Endziel Bear Creek Provincial Park am Okanagan Lake.
Wir staunen über die wechselnden Landschaften von den hohen Bergen zu der weiten goldbraunen Hügellandschaft. In Merrit machen wir kurz Rast und entdecken zwei Coyoten am Strassenrand. Zum Abend verzieht sich die Sonne, wir finden einen schönen Platz ein bisschen entfernt vom Okanagan Lake, aber in der Nähe vom Spielplatz. Es gibt Steak vom Grill und danach werden noch ein paar Marshmallows über dem Feuer geröstet.
Mal schauen was uns morgen erwartet.....

Montag 25.09.17
Kelowna und Umgebung kennen wir noch nicht und so entscheiden wir uns zuerst nach Peachland zu fahren, um im Hardy Falls Regional Park zu schauen, ob wir Glück haben Lachse bei ihrer Wanderung zu beobachten. Leider ist der Park wegen Waldbrandgefahr gesperrt, aber am Eingang können wir im Creek ein paar Lachse beobachten und nach einer ganzen Weile schaffen es einige sogar mit einem Sprung die nächste Stufe gegen den Strom zu erreichen.
Danach fahren wir nach Kelowna, schauen uns die Seeschlange "Ogopogo“ an und bummeln durch die Stadt.
Schnell vergeht die Zeit und die Frage ist: "Wo bleiben wir die Nacht?“
Wir fahren Richtung Vernon und bleiben im schönen Ellison Provincial Park. Von unserem Stellplatz aus haben wir einen tollen Blick auf den Okanagan Lake und während ich das Essen zubereite, erkunden meine Männer die Umgebung und gehen runter zum Strand an den See.
Besonders die vielen Squirrels direkt an unserem Platz begeistern unseren Junior.

Dienstag 26.09.17
Heute wird der wärmste Tag unserer ganzen Reise mit 26° Grad. Die Sonne weckt uns morgens und wir trödeln in den Tag. Nach dem Frühstück gehts erstmal runter an den See. Unser Junior findet trotz der Sprachbarriere schnell eine Spielfreundin und Mama macht die Dolmetscherin.
Was machen wir heute? Es gefällt uns gut hier... Bleiben oder weiterfahren? Erstmal statten wir in Vernon Davison Orchards einen Besuch ab. Es ist eine Apfelplantage, schön gemacht mit Café, Laden, Spielplatz und Streichelzoo. Dem Junior gefällt es gut und wir Eltern entspannen bei 26° Grad in der Sonne. Wir bevorraten uns mit leckeren Äpfeln und das eine oder andere Souvenir wandert auch ins Gepäck.
Wir entscheiden uns dann doch weiterzufahren, das Wetter zu nutzen, um schöne Ausblicke auf die Berge zu erleben.
Gesagt, getan. Wir steuern das 50 km entfernten Echo Lake Resort nähe Lumby an, als wir allerdings gegen 16:30 Uhr ankommen ist das Büro bereits geschlossen, alles wirkt recht verlassen und still. Nur ein Eichhörnchen erschreckt uns, als es uns aus dem Papierkorb entgegen springt.
Ein Plan B muss her, zurückfahren wollen wir nicht. Fix im Routen-Handbuch von Rainer Schoof nachgeschlagen - in Edgewood ist ein kleiner Campground. Hört sich gut an und 90 km sollten wir noch schaffen bevor es dunkel wird. Also los gehts Richtung Arrow Lakes. Die Abendsonne färbt die auftauchenden Bergspitzen golden. Wunderschön, ich könnte ewig so weiterfahren. Unser Junior dagegen nicht, er wird müde und wir beschäftigen ihn mit seinem Lieblingshörspiel "Feuerwehrmann Sam“ ,welcher uns bis Edgewood treu begleitet.
Erst nach 19:00 Uhr treffen wir in Edgewood ein und es dämmert schon sehr.
Der einfache Campground liegt wunderschön am Arrow Lake und wir sind ganz allein.
Es wird schnell dunkel und der Mond geht auf. Ich höre nur das Rauschen des Sees und das Schnattern der kanadischen Gänse, die sich auf dem See eingefunden haben.
Es ist wunderbar so völlig allein zu stehen, allerdings ist auch eine leichte Anspannung in mir. Den Camper verlasse ich jedenfalls an diesem Abend nicht mehr. Man weiß ja nie.... Bären hatten wir bisher noch nicht gesehen, aber Warnungen waren überall zu lesen.
Eins bestätigt sich auch in dieser Nacht - beim Blick mitten in der Nacht um 2 Uhr aus dem Camperfenster Richtung Norden ist ein schwacher hellgrüner Schein zu entdecken - NORDLICHTER - so wie in Schoofs Handbuch beschrieben erhellen den Himmel.
Meine Jungs schlafen tief und fest und ich bin ehrlich gesagt zu ängstlich allein draußen die Nordlichter mit der Kamera einzufangen.
Aber selbst ist die Frau, der Camper steht günstig und so öffne ich das Fenster und mit Stativ und der richtigen Kameraeinstellung hab ich mein Beweisfoto. Grandios!

Mittwoch 27.09.17
Früh am Morgen werde ich wach, die Sonne erhellt gerade den Tag und heute kann ich richtig erkennen wie schön dieser Ort ist. Ein toller Blick über den Upper Arrow Lake, mit den Bergen im Hintergrund, Nebelschwaden über dem See und ein Weisskopfseeadler zieht seine Bahnen...Dies ist einer der schönsten Morgen auf unserer Reise. Mit einem Kaffee geniesse ich diese Zeit bis meine Jungs auch aufwachen. Update: der Stellplatz kostet 20 Dollar die Nacht.
Wir starten Richtung Nakusp. Die kostenfreie Fähre in Fauquier bringt uns über den Arrow Lake ans andere Ufer. Dichter Nebel hält sich über dem See. Einen ersten Stop legen wir am McDonald Creek PP ein und suchen uns eine Site für die kommende Nacht. Der Provincial Park ist gut besucht und liegt herrlich direkt am Arrow Lake, mit schönem Strand und tollem Panoramablick. Die Sonne lässt den Nebel langsam verschwinden und wir genießen das schöne Wetter. Nach dem Mittagessen fahren wir in das Städtchen Nakusp. Zuerst gehts zur Visitor Information, wo wir Infos zur Umgebung, den heißen Quellen und Wanderzielen erfragen. Die Mitarbeiterin ist aus Deutschland und nutzt unser Gespräch um ihr Deutsch aufzufrischen. Junior bekommt einen Pin mit der Kanadaflagge und ein tolles Ahornblatt-Tattoo.

Wir entscheiden uns heute Nachmittag die heißen Quellen zu besuchen und entspannen bei schönstem Wetter in den wohlig warmen Pools. Auch hier haben wir ein nette Unterhaltung mit deutschen Auswanderern. Danach laufen wir noch einen kurzen Trail zu einem nahe gelegenen Wasserfall. Unser Junior ist voller Energie und möchte gern noch weiter durch den Wald stöbern, aber es ist bereits nach 17:00 Uhr und abends wird es jetzt doch recht schnell dunkel. Also gehts unter Protest zurück zum Camper und dann zu unserem Stellplatz im Mc Donald Creek PP.
Meine Männer entfachen das Lagerfeuer und wir sitzen noch gemütlich nach dem Abendbrot zusammen.
Gegen 20:00 Uhr gibts gibt es noch die Gute-Nacht-Geschichte für den kleinen Mann und eine Kuschelrunde. Mein Mann genießt die Ruhe am Lagerfeuer, kommt allerdings kurz vor 21:00 Uhr ( Junior ist noch wach) in den Camper gestürmt: Los gehts, zieht euch warm an, es sind Nordlichter zu sehen! Na da sind wir dabei! Warm eingepackt und mit Campingstühlen, Decken, Kamera und Stativ ausgestattet laufen wir die wenigen Schritte bis an den See. Ja es sind Nordlichter - hellgrün und ein bisschen pink ziehen sie nördlich am Himmel entlang. Schnell Stativ aufgebaut und Kamera eingestellt und versucht das Schauspiel einzufangen. Als das Auge sich auf die Dunkelheit eingestellt hat, sehen wir auch die abermillionen Sterne am Firmament und sogar die Milchstrasse. Ich hab noch nie soooo viele blinkende Sterne gesehen. Ein unbeschreiblich schöner Moment den wir als Familie erleben dürfen.
Jedes Geräusch und Knacken in der näheren Umgebung wird allerdings auch von meinem Mann mit der Taschenlampe auf ungebetene Gäste kontrolliert. Aber alles bleibt ruhig. Nach 40 Minuten ebbt das Schauspiel am Himmel ab und auch uns ist ziemlich kalt. Zurück im Camper kuscheln wir uns ein und träumen noch von grünen tanzenden Lichtern am Nachthimmel.

Donnerstag 28.09.17
Nach dieser Nacht gönnen wir uns noch einen Ruhetag. Ich muss Wäsche waschen, unser Camper braucht Treibstoff, und wir müssen dumpen. Dazu fahren wir nochmals nach Nakusp. Bis alle Erledigungen fertig sind, ist es Mittag und wir versorgen uns bei The HUT mit Burgern, Pommes und Nuggets. Alles sehr lecker und mit Liebe hausgemacht. Der Junior bestellt sich noch ein "Little Ice“ und bei strahlendem blauen Himmel essen wir draußen. Mit einem Bummel durch die Stadt und ein Besuch bei Jennifers Chocolates beenden wir unseren Besuch und fahren Richtung Norden weiter. Mit der kostenlosen Fähre setzten wir über zur Shelter Bay. Es ist früher Nachmittag und so ganz können wir uns nicht von den Arrow Lakes trennen. Es ist einfach zu schön. Wir bleiben gleich hier auf dem Campground in der Shelter Bay. Der Platz ist nicht der schönste, aber mit uns stehen nur drei weitere Camper und wir kommen schnell mit unseren kanadischen "Nachbarn“ ins Gespräch, wandern am Ufer des Sees entlang und unser Sohn baut Steinmännchen, sucht Stöcker und wirft Steine ins Wasser. Ein perfekter, sonniger Tag. Abends wird auf dem Lagerfeuer gegrillt und der Tag endet mit einem schönen Sonnenuntergang und einem prächtigen Farbenspiel auf den umliegenden Bergen. Abends zieht sich der Himmel leider zu...heute verstecken sich die Nordlichter. Schade.

Freitag 29.09.17
Nach diesem ruhigen Tag sind wir wieder früh wach und los geht es Richtung Revelstoke. Mit dem ersten Tageslicht starten wir. Auf der Strecke ergeben sich viele schöne Ausblicke. Wir werden heute den Mount Revelstoke National Park besuchen und die 26 km des Meadows in the Sky Parkway erkunden. Dank des 150. Geburtstags Kanadas ist der Besuch der National Parks dieses Jahr frei. 2010 waren wir im Juni bereits hier, allerdings war die Strasse so früh im Jahr nicht komplett geöffnet. Heute fahren wir bis zum Ende und erklimmen den Gipfel. Tolle Aussichten und die kurzen Wanderwege bringen auch unserem Junior Spaß. Entgegenkommende Wanderer werden mit "Hello, I am from Germany“ gegrüßt und ein freundliches "Wir auch...“ schallt uns entgegen. Spannend ist es für uns alle, denn es wird wieder vor Bären gewarnt und man sollte in 4er Gruppen wandern. Wir sind so laut und der Junior erzählt pausenlos, da wird jeder Bär abgeschreckt. Aber ein paar Squirrels und Grey Jays begleiten uns auf der Wanderung.
Am Nachmittag steht der Besuch des Enchanted Forest auf dem Plan, ein verzauberter Märchenwald, der unserem Sohn sehr gefällt und auch wir staunen über die liebevoll gebauten Märchenhäuser.
Auf dem Weg zum Illecillewaet CG im Glacier NP stoppen wir noch für einen kurzen Spaziergang auf dem Giant Cedars Boardwalk Trail. Beeindruckend diese riesigen alten Bäume.
Der Illecillewaet CG schließt morgen, denn der Winter kündigt sich an. Obwohl es abends schon recht kühl ist, gehört ein Lagerfeuer zum Kanadaurlaub dazu und wir grillen wieder. In der Nacht haben wir den ersten Frost....

Samstag 30.09.17
...und am Morgen glitzert um uns herum der Raureif und auf den Bergspitzen liegt frischer Schnee. Rocky Mountains - here we go! Auf dem Trans-Canada Hwy geht es heute bis zum Kicking Horse CG im Yoho National Park. Einen Stopp legen wir an den Wapta Falls ein, mein kleiner Mann hat Hunger und mein Mann übernimmt freundlicherweise die Versorgung.

Ich dagegen schließe mich einer kanadischen Familie aus Saskatchewan an und wandere die 2,5 km zu den Wasserfällen und nebenher haben wir interessante Gespräche.
In der Touristinformation von Field checken wir das Wetter der kommenden Tage, das sieht etwas durchwachsen aus ... abwarten. Auf dem CG beziehen wir die Site 27, ein Revival, denn dort standen wir auch 2010 mit Blick auf den Kicking Horse River.
Es ist früher Nachmittag und es beginnt etwas zu nieseln, aber für Lake Louise war schönes Wetter vorhergesagt. Also auf zu dem Juwel der Rockies. Kurz stoppen wir am View Point der Spiral Tunnels und einige Zeit später kündigt sich auch ein Zug an.
Die Anfahrt zum Lake Louise gestaltet sich schwierig. Unzählige Autos, Parkeinweiser und Millionen Menschen - das hatten wir anders in Erinnerung. Aber jetzt sind wir hier und machen das Beste draus. Mein Mann setzt mich in der Nähe ab, so kann ich die schwindende Sonne noch für die Fotos am See nutzen und er begibt sich auf Parkplatzsuche. Das Ufer am Anfang des Sees ist einfach nur voll, vor allem mit asiatischen Bustouristen. Ein Foto ohne Menschen ist fast unmöglich, aber etwas weiter entfernt entspannt sich die Lage. Nach einer kleinen Ewigkeit tauchen meine Jungs auf und ganz klar, unser Junge hat Hunger, wir aber nur Getränke, Kamera und Geld dabei. Na dann versuchen wir mal unser Glück im Fairmont Chateau Lake Louise.
So sitzen wir wenige Minuten später bei einem späten Lunch im Restaurant des Hotels mit direktem Blick auf den Lake Louise. Auch ein Highlight unserer Reise, das uns immer in Erinnerung bleiben wird.
Später laufen wir noch ein Stück weiter am See entlang und genießen die schöne Aussicht auf See und Hotel. Nach 18:00 Uhr (vorher ist die Strasse für Camper gesperrt und ein Shuttleservice fährt) starten wir noch die Fahrt zum Moraine Lake. Auch hier ist noch viel los. Wir erklimmen den Rockpile Trail und stehend staunend vor diesem berühmten türkisblauen See. Leider zieht sich der Himmel zu und es beginnt leicht zu schneien. Der Schönheit des Ortes tut es aber keinen Abbruch. Mit der Dämmerung treten wir den Rückweg zum Kicking Horse CG an. Gute Nacht!

Sonntag 01.10.17
Die ganze Nacht hat es geregnet, auch heute morgen zeigt sich der Himmel grau und Neuschnee liegt auf den Bergspitzen. Mal abwarten! Nach dem Frühstück sehen wir die ersten blauen Stellen am Himmel. Wir brechen auf zum Emerald Lake. In diesen hatte sich mein Mann 2010 ganz verliebt und wieder stehen wir staunend vor dem windstillen, türkisen See mit unglaublichen Spiegelungen, die Bustouristen sind allerdings auch schon da. Wir nutzen die Zeit und mieten uns ein Kanu für eine Stunde, genug für unseren quirligen Sohn, wir könnten definitiv weiter paddeln.
Auf dem Rückweg stoppen wir kurz bei der Natural Bridge, und sehen dem Kicking Horse River zu, wie er tosend durch das Gestein rauscht.
Dieses Jahr besuchen wir zum ersten mal die Takakkaw Falls, 2010 war die Strasse noch wegen Schnee geschlossen. Mein Mann meistert die engen Kurven mit unserem Camper anstandslos und der Wettergott ist auf unserer Seite. Bei schönstem Sonnenschein laufen wir den kurzen Weg bis zu den zweithöchsten Wasserfällen Westkanadas. Ich erzähle meinem Sohn, dass man die Gischt spürt, je näher man dem Wasserfall kommt, es packt ihn der Ehrgeiz und er klettert mit mir noch ein Stück höher hinauf... Wow - eine grandiose Kulisse!
Gegen 16:00 Uhr sind wir wieder zurück am Campingplatz. Was nun? Ursprünglich wollten wir im zweiten Teil der Reise über den Kootenay NP, einem Abstecher zum Whiteswan Lake PP, Fort Steel und dem Waterton Lake NP zurück nach Calgary. Kurz vor unserem Reisestart wütete ein Waldbrand im Waterton Lake NP und der Park wurde gesperrt. In der Touristinformaton wird uns dies bestätigt und auch der Whiteswan PP sei betroffen. Da wir zu wenig Informationen haben, streichen wir unseren ursprünglichen Plan. Unsere Entscheidung fällt spontan. Wir fahren nochmals den berühmten Icefields Parkway und starten noch heute. Als Ziel haben wir den noch geöffneten Mosquito Creek CG oder David Thompson CG ausgesucht.
Das Wetter spielt mit und wir genießen die Aussichten rechts und links des Parkway. Es ist nicht in Worten zu fassen und wir sind richtig aufgeregt noch einmal diese Traumstrasse zu fahren. Kaum Verkehr und die Kilometer rollen sich weg. So fahren wir durch bis zum David Thompson CG am gleichnamigen Highway. Am Bow Summit setzte leichter Schneefall ein aber kurz danach schien wieder die Sonne. Gegen 18:30 Uhr erreichen wir den David Thompson CG. Nur noch zwei weitere RVs stehen hier mit uns. Es ist ziemlich kalt und windig und der Host bestätigt den zu frühen Wintereinbruch, in Jasper habe es bereits gescheit und auch dieser CG schliesst in ein paar Tagen. Auf die Frage, ob es in der Nacht Schneien wird, kommt als Antwort ein "Maybe!“
Wir verziehen uns schnell in unser warmes rollendes Heim.


Montag 02.10.17
7:00 Uhr sind mein Mann und ich bereits wach. Draußen ist es noch stockdunkel. Na? Hat’s geschneit? Erstmal die Standheizung an und einen Kaffee gemacht.
Unser Junge schlummert noch selig im warmen Bett. Ein Blick aus der Campertür - Oha alles weiß! Der erste Schnee, hoffentlich ist die Strasse passierbar, ist mein erster Gedanke.
Wir frühstücken und ziehen uns warm an und dann raus, den ersten Schnee ausnutzen. Irgendwie auch cool, denn in Mitteldeutschland haben wir nicht mal im Winter Schnee.
Dann rumpeln wir langsam los. Die Strasse ist soweit frei und es geht Richtung Jasper. Gern wäre ich noch auf dem David Thompson Highway Richtung Abraham Lake gefahren, aber bis Jasper liegen viele Kilometer vor uns und so kommt wieder ein Punkt auf die Liste für eine nächste Kanadareise.
Bis zum Columbia Icefield Center schneit es und unser Sohn ist völlig aus dem Häuschen. SCHNEE, SCHNEE, SCHNEE! Als uns der Wind beim Stopp am Athabasca Gletscher um die Ohren pfeift, ist er mit seinem Schneeanzug super ausgestattet bei -5° Grad. Uns Großen ist jammerkalt, aber eine Schneeballschlacht muss sein. Dann wärmen wir uns bei leckeren Burgern im Restaurant des Centers mit Blick auf den Gletscher auf.
Auf der Weiterfahrt kommt die Sonne raus und der Himmel klart auf. Wir stoppen an den Sunwapta Falls und wandern den Weg runter bis zu den unteren Wasserfällen, dann gehts weiter zu den Athabasca Falls. Es ist bereits 16:00 Uhr und unser kleiner Mann ist nicht wirklich motiviert, noch einen Wasserfall zu erkunden. Aber er lässt sich überzeugen und wir laufen runter bis zum Athabasca River. Die Zeit verfliegt mit Klettern über die Felsen, die vielen Inukshuk anzuschauen und selbst zu bauen.
Zum Abschluss des Tages suchen wir uns einen Platz auf dem Whistler CG für die nächsten zwei Nächte und gehen in Jasper Town eine leckere Pizza essen.
Als wir spät auf den CG fahren, streift eine Herde Wapitis zwischen den Sites umher und die Bullen lassen ihr Röhren noch bis spät in die Nacht hören.

Dientag 03.10.17
Die Nacht war eisig kalt, Rekord -8°Grad, aber die Standheizung hat uns in der Nacht gewärmt. Die Sonne geht gleich auf und wir starten, um den Sonnenaufgang am Patricia Lake zu erleben. Es ist ein perfekter Morgen. Klare kalte Luft, tolles Licht und der Patricia Lake und auch der Pyramid Lake liegen fantastisch spiegelnd vor uns. Einfach unbeschreiblich toll!
Wir können uns kaum trennen, aber wir haben Hunger. Frühstück holen wir uns heute in der Bears Paw Bakery in Jasper und es ist sehr lecker. Gestärkt starten wir unsere Wanderung auf dem Maligne Canyon Trail und danach machen wir noch einen Schlenker zum Medicine Lake. Beides kennen wir schon von unserem letzten Besuch, aber es ist immer wieder überwältigend, diese Natur zu erleben. So vergeht die Zeit mit schauen, staunen, fotografieren, und klettern. Die ersten Eisschollen am Uferrand werden erkundet und in der Nähe pfeifen die Pikas um die Wette.
Wir beschließen nochmal baden zu gehen, denn unser Sohn liebt Wasser und das Baden.
Die Miette Hot Springs werden angesteuert und auch auf dem Highway 16 gibt es viel zu sehen. Schneebedeckte Berge, grüne Seen, Elks und Bergziegen, aber keine Bären, denen ist es wohl zu kalt. Wir verbringen einen chilligen Nachmittag in den heißen Quellen, nur ein freches Eichhörnchen stört die Ruhe und klaut unserem Sohn den Apfel.
Der Tag endet mit der Sichtung eines kapitalen Hirschs am Beaufort Lake und dann gehts zurück zum Whistler CG.

Mittwoch 04.10.17
Heute gehts zurück nach Banff und wir freuen uns, den Icefields Parkway noch einmal von Nord nach Süd zu erkunden. Es gilt ja auch, noch einige Hotspots anzusehen. Den ersten Fotostopp legen wir am Ausblick auf den Mount Edith Cavell ein und am Athabasca Glacier diesmal ohne Schnee, aber mit Sonne.
Das Highlight an diesem Tag ist aber der Peyto Lake. Der steile Weg hoch ist vereist und mühsam zu erklimmen, aber das Wow für die Mühen folgt. Blauer Himmel, türkiser See mit Spieglungen und ein bisschen Schnee. TOP!
Bow Lake, Waterfowl Lake und und und ... wir sind erschlagen von den Ausblicken. Der alte Bow Valley Parkway ist leider gesperrt und so gehts auf dem Trans-Canada Hwy Richtung Banff. Dort trudeln wir am Nachmittag ein, bummeln durch die Stadt, essen etwas und erstehen noch ein paar Souvenirs. Aber unser Weg führt uns heute noch nach Canmore und dieses Örtchen begeistert uns sofort.
Idyllisch gelegen im Abendlicht, empfängt uns die Stadt mit vielen Lichtern und einem fast weihnachtlichen Flair. Einen Stellplatz finden wir auf dem städtischen CG und ein langer Tag geht zu Ende.

Donnerstag 05.10.17
Wir beginnen den Tag im Visitor Center von Canmore und folgen der Empfehlung, den Smith Dorrien Trail zu fahren und im Peter Lougheed PP die nächsten zwei Tage zu verbringen.
Zuerst werden die Vorräte aufgefüllt, getankt und gedumpt und durch die Stadt gebummelt. Dann starten wir eine Wanderung zu den Grassi Lakes. Wir können den Weg wählen - easy oder more difficult. Es wird more difficult und dieser Trail macht richtig Spaß, auch wenn wir ins Schnaufen kommen. Der Trail ist steil, es geht über Bäche, Wurzel, über Stock und Stein, tolle Ausblicke auf das Tal und Canmore ergeben sich und ein Wasserfall liegt auf unserem Weg. Dann sehen wir die Grassi Lakes und dieses Ziel lohnt wirklich. Sie liegen ganz ruhig vor uns, glasklar und spiegelnd in tollem Grün. Wir machen Rast, picknicken und drehen noch eine Runde um die Seen. An den Berghängen können wir Kletterer beobachten und unser Junior entdeckt eine Höhle, die, wie wir später erfahren, als Winterquartier von Bären genutzt wird. Für den Abstieg wählen wir den easy Weg. Erst 17.30 Uhr sitzen wir wieder im Camper. Wir setzen unsere Fahrt weiter Richtung Süden auf dem Smith Dorrien Trail fort. Die Gravelroad fährt sich gut, ich bin begeistert so tolle Ausblicke rechts und links der Strasse. Hier würde ich gern mehr erkunden, das Kananaskis Country kommt auch auf meine Liste für das nächste Mal Kanada.
Gegen 19:00 Uhr erreichen wir den Interlakes CG am Lower Kananaskis Lake. Site 15 hat einen tollen Blick auf den See und die Bergkette, sogar aus dem Camperfenster. Einer der besten Stellplätze der Reise. Es ist sehr, sehr windig und wir verzichten heute auf unser Lagerfeuer und bleiben in unserem kuscheligen Navion.

Freitag 06.10.17
Der Morgen beginnt mit einem glutroten tollen Himmel, aber es ist kalt und immer noch sehr windig. Aber die Sonne stellt sich ein und so werden unsere Rühreier mit Schinken echt kanadisch auf dem Lagerfeuer zubereitet. Danach nehmen wir uns vor, am Ufer des Sees ein Stück zu laufen, aber der Wind vertreibt uns schnell und wir besuchen das Visitor Center des Peter Lougheed PP. Welch ein Glück, kaum auf der Strasse parkt bereits ein anderes Auto am Rand. Was gibt es denn zu sehen? Eine Elchkuh und ihr Junges grasen direkt neben der Strasse. Eine ganze Weile beobachten wir die zwei aus respektvollem Abstand und machen Fotos. Als immer mehr Autos halten, ziehen wir weiter. Das Visitor Center ist unser Meinung nach eines der besten. Hervorragende Auskunft zu den verschiedenen Wanderungen mit Konditionen und Bärenwarnungen. Ganz urig eingerichtet mit einer Lounge Ecke und einem Fernrohr, um Wildtiere auf der angrenzenden freien Fläche zu beobachten, wenn sie sich zeigen. Auch eine tolle Ausstellung über die Tierwelt ist zu finden und hier zeigt auch ein Film genau die Höhle an den Grassi Lakes, welche unser Junior entdeckt hatte und die zum Glück noch keinen Bären beherbergte. Auch wenn wir gern einen Bären beobachten würden, wäre uns dies zu nah.
Wir bekommen eine Empfehlung für zwei kurze Wanderungen und entscheiden uns, den Mount Everest Expedition Trail zu laufen. Noch ist das Wetter stabil. Der Rundweg führt durch lichten Wald recht steil bergan und einige Stufen und Treppen sind zu bewältigen. Das bringt unserem Junior Spass und er ist motiviert als erster oben anzukommen. Am Aussichtspunkt haben wir einen guten Blick auf beide Kananaskis Lakes. Zurück am Upper Kananaskis Lakes genießen wir noch diese Aussicht und dann gehts zurück zum CG, denn das Wetter verschlechtert sich leider. Den Abend verbringen wir gemütlich im Camper.

Samstag 07.10.17
Es ist das Thanksgiving Wochenende. Heute steht noch ein letztes Mal ein Besuch der Hot Springs in Banff an, bevor wir zu dem letzten Teil unserer Reise aufbrechen. In Canmore erfragen wir noch im Visitor Center, ob es wegen des Feiertags zu Einschränkungen kommt. Aber Kanada ist da sehr besucherfreundlich, nur Ämter und öffentliche Gebäude sind geschlossen. Die Sonne scheint, auch wenn es die Nacht wieder sehr kalt war und auch leicht geschneit hat. Die Landschaft erinnert an ein Winterwonderland und auf dem Rückweg legen wir viele Fotostopps am Highway 40 ein. Der Blick auf die Wettervorhersage zeigt für die Rocky Mountains in dieser Region Schneeregen und Kälte für die nächsten Tage an und so verabschieden wir uns nach unserem Besuch in den wohlig warmen Quellen von den Bergen und nehmen Kurs auf Calgary.

Wir haben Zeit und fahren den Highway 1A Richtung Osten und die Sonne bleibt uns erhalten. Wir werden nicht enttäuscht. Eine große Herde Dickhornschafe kreuzt die Strasse und lässt sich von uns gar nicht beeindrucken und als wir in die Prärie kommen zeigt sich nochmal die ganze Pracht der Rocky Mountains beim Blick zurück. Dieser Blick hat mich tief beeindruckt und ich bin ein wenig melancholisch, dass dieser Urlaub in ein paar Tagen endet. In der Nähe von Cochrane finden wir einen noch geöffneten CG und hier endet ein langer Tag.

Sonntag 08.10.17
Calgary zu besuchen ist eine recht spontane Idee, aber nach all der großartigen Natur und Landschaft und dem heute nicht so tollen Wetter bietet sich eine Stadttour geradezu an. Wir schlafen aus und die Hoffnung die Rocky Mountains nochmal aus der Ferne zu bewundern geben wir recht schnell auf.
Wir finden einen Parkplatz für unseren Camper und schlendern durch den Prince's Island Park in Richtung Innenstadt. Heute findet ein Walk & Run der Alzheimer Society statt. Viele Menschen nehmen an dem Lauf teil, Musik spielt und es herrscht eine Superstimmung, trotz des kalten windigen Wetters. Calgary ist kleiner als gedacht. Als uns kalt wird, bummeln wir durch die Mall und versorgen uns kulinarisch auf der Food Court. Unser Junior tobt sich auf dem Indoor Spielplatz der Devonian Gardens aus. Dann steuern wir den Calgary Tower an. Es ist wenig los und wir können sofort starten. Als sich die Fahrstuhltür öffnet sind wir überrascht, einen so tollen Weitblick auf die City und das Umland zu haben. Unser Junior steigt ohne Scheu auf die Glasplatten und findet den Blick in die Tiefe SUPERCOOL, da wird er gleich zum Spiderman.... und sogar die Rocky Mountains können wir von hier sehen. Ich bin schwer beeindruckt!
Am Nachmittag gehts es durch die Fußgängerzone zurück, das eine oder andere Souvenir wird erstanden und vom Lookout Point werfen wir noch einen Blick auf die Skyline von Calgary.
Wir fahren heute noch ein Stück Richtung Drumheller, denn das letzte Highlight dieser Reise soll für unseren Sohn der Besuch der Dinosaurier sein. In Acme finden wir noch einen kleinen Campground, der geöffnet hat.

Montag 09.10.17
Heute morgen scheint die Sonne, aber es ist kalt und die Nacht gab es wieder Frost. Gegen Mittag kommen wir in Drumheller an und zuerst wird der Riesendinosaurier bezwungen. Wir besuchen auf Empfehlung der Touristinformation das Fossil World Dinosaur Discovery Centre, ein Highlight für unseren Sohn, da die Dinosaurierfiguren animiert sind. Danach nutzen wir die Zeit für eine Wanderung im Horseshoe Canyon. Solche Landschaft habe ich hier gar nicht erwartet. Es gefällt es uns hier sehr, ganz anders als die Rockies aber nicht minder schön. Der nahende Winter hat auch schon hier Zeichen gesetzt und so finden sich einige Schneefelder im Canyon zur Freude unseres Sohnes. Danach gehts noch kurz zu Walmart, um ein letztes Mal unsere Versorgung zu sichern und im letzten Sonnenlicht besuchen wir die Hoodoos. Sehr imposante Gesteinsformationen und einen Besuch wert. Die Nacht bleiben wir auf dem Hoodoo RV Resort & Campground und hören ganz in der Nähe ein paar Coyoten heulen. Da kommt ein bisschen Westernfeeling auf.

Dienstag 10.10.17
Wir besuchen das Royal Tyrrell Museum of Palaeontology in Drumheller. Viele der Exponate wurden in den kanadischen Badlands gefunden. Ein tolles Museum, es gibt Einblicke in die Arbeit der Forscher und die Ausstellung ist sehr interessant aufgebaut. Auch für Kinder ein absolutes Highlight. Ein wenig erkunden wir am Nachmittag die nähere Umgebung. Die Rosedale Suspension Bridge wird auf ihre Stabilität getestet und die Geisterstadt Wayne, mit nur noch 27 Einwohnern, unter die Lupe genommen. Im Last Chance Saloon stärken wir uns und lassen den Tag ausklingen.

Mittwoch 11.10.17
Das Wetter ist grau in grau. Wie anders doch alles gleich aussieht! So fällt uns der Abschied nicht so schwer. Wir packen alles zusammen und es geht nach Airdrie, denn morgen endet unser Urlaub. So richtig motiviert sind wir heute nicht, vielleicht liegt es am kalten, windigen Wetter oder das der Urlaub fast vorbei ist. Wir nutzen die letzten Stunden um die Koffer zu packen, mein Mann ersteht noch zwei Campingstühle mit dem Ahornblatt bei Canadien Tire und unser Junior stöbert in einem Walmart Superstore durch die Halloween-Abteilung und erweitert seine Sammlung an Piraten Accessoires. Am Abend beginnt es stark zu schneien und die dicken, weißen Flocken bleiben als letzte Erinnerung an diesen Tag.

Donnerstag 12.10.17
Heute gehts heim. Die Rückgabe bei Traveland wird kompetent und schnell durchgeführt und dann steht schon das Taxi bereit. Wir sagen Bye Bye zu unserem rollenden Zuhause und ab gehts zum Flughafen nach Calgary. Unsere Maschine von Air Canada wartet schon.

Nach 23 Tagen Abenteuer, tollen Erlebnissen, 3445 gefahrenen Kilometern geht es nach Hause.
Ein Highlight erleben wir noch auf dem Rückflug über Grönland als Nordlichter um unser Flugzeug tanzen. An Schlaf ist da gar nicht zu denken!
Würden wir diese Tour nochmals so machen? Ein ganz klares Ja! Aber es gibt noch so viel mehr zu sehen...
Es bleibt nur zu sagen: Es war gigantisch schön und wir kommen wieder! Die ersten Ziele sind ja bereits auf der Liste vermerkt ;-)

Fazit:
Kanada hat uns bereits 2010 schwer begeistert und lässt uns nicht mehr los. Dieses Land trifft einen mit Wucht mitten ins Herz und wer von diesem Kanada-Virus infiziert wird, für den gibt es keine Heilung ;-)!