Durch den Westen der USA Westen USA - Kanada Wohnmobil und Road Bear

USA 2016 (Colorado - Utah)
ab/bis Denver

Reisetagebuch von Werner Krüsmann

Reisetagebuch Colorado - Utah (24.4. - 10.5 2016)

Sonntag 24.4.16:
Ich werde um 5 Uhr wach und beschließe aufzustehen. Alle Vorbereitungen waren am Samstag erledigt worden und so konnten wir in aller Ruhe frühstücken, uns von unserer Tochter und Hund verabschieden und auf das Taxi warten. Um 7.30 Uhr traf Taxifahrer Sebastian vor unserer Haustür ein, die Koffer waren schnell verladen und wir erreichten den Flughafen Düsseldorf ohne Probleme. Doch hier waren viele Zugänge mit Flatterband versperrt. Ein Bundespolizist mit MP klärte uns auf, dass ein herrenloser Koffer gefunden worden sei und erst geklärt werden müsse, ob dieser Koffer ein Sicherheitsrisiko sei.
Um 9.00 Uhr konnten wir endlich bei BA einchecken und die Bordkarten in Empfang nehmen. Der Flug hob pünktlich in Düsseldorf ab, wir genossen den Snack mit einem Gin Tonic und trafen 20 Minuten früher ein. So hatten wir Zeit beim Italiener noch eine Vorspeisen Platte zu genießen. Dann ging es zügig durch die Sicherheitskontrollen, die in London erheblich gründlicher waren als in Düsseldorf. Wir setzten uns in die Wartezone und hofften, dass das Boarding bald beginnen würde, doch wir wurden enttäuscht. Der Abflugtermin verstrich und erst nach ca. 40 Minuten konnten wir den Jumbo besteigen. Unsere Plätze lagen vor einer Zwischenwand, so dass wir mehr Beinfreiheit hatten. Auch das bestellte Gourmet - Menü (25 Euro p.P extra) war eine Abwechslung während des langen Fluges. Auch die Ausblicke auf Grönland verkürzten den Flug. Mit nur einer Stunde Verspätung landeten wir in Denver. Die Einreiseprozedur verlief dank der 10 Automaten sehr zügig. Doch als wir unser Gepäck schon aufgenommen hatten, tauchte plötzlich eine Beamtin mit einem Suchhund auf. Siehe da, Anita hatte ein Butterbrot vergessen, das der Hund zielstrebig anzeigte! Peinlich! Das corpus delicti wurde sichergestellt und wir mussten noch die Kontrolle nach Obst, Samen etc. passieren - ohne Beanstandung. Insgesamt dauerte alles ca. 1 Std. ein sehr guter Einreisewert. Unser Hotelshuttle traf auch nach 5 Minuten ein, so dass wir unser Hotel Crown Plaza zügig erreichten. Nach einem Absacker in der Bar schliefen wir bald ein.

Montag 25. 4. 2016:
Wir werden um 5 Uhr wach und beschließen, bald zu frühstücken. Danach müssen wir noch bei Roadbear anrufen und einen Abholtermin vereinbaren. Nach einem ausführlichen amerikanischen Frühstücksbuffet rufen wir schließlich um 8 Uhr im Office an und erfahren zu unserem Schrecken, dass wir erst um 11.30 Uhr abgeholt werden sollen. Proteste nützen nichts und auch eine Fahrt mit dem Taxi hätte nichts gebracht, da das Wohnmobil noch nicht fertig ist. Um 11.30 Uhr stehen wir vor dem Hotel und warten bei herrlichem Wetter. Um 12.30 rufe ich noch einmal im Office an und man erklärt mir, der Wagen sei unterwegs. Schließlich biegt der Shuttle um 12.45 Uhr in die Zufahrt zum Hotel ein und wir erfahren, dass man erst eine Mitarbeiterin vom Flughafen abholen musste. Kundenorientiertheit sieht anders aus. Gegen 13.30 Uhr erreichen wir schließlich den Platz von Roadbear. Die Übergabe erfolgt recht zügig und so können wir endlich gegen 14.00 Uhr den Hof verlassen. Da man uns einen Walmart in der Nähe empfohlen hat, können wir nach kurzer Fahrt den ersten Einkauf beginnen. Vorher gibt es noch ein kleinen Imbiss bei McDonald's. Gegen 16.15 Uhr brechen wir endlich zum Cheyenne Mountain State Park auf. Als wir gegen 19.00 Uhr dort eintreffen hat das Office natürlich schon geschlossen. Da wir unsere Site 7 aber schon im Internet reserviert hatten, konnten wir diese dennoch belegen. Ein Superplatz! Wir haben eine herrliche Sicht auf die Umgebung von Colorado Springs. Nach dem Ausräumen der Koffer genießen wir unser Essen mit einem Bier und den Ausblick auf die beleuchtete Stadt. Um 21.30 Uhr fallen wir erschöpft ins Bett.

Dienstag, 26. 4. 2016

Um 1.30 Uhr werden wir geweckt, ein Sturm wütet draußen und das Wohnmobil wird hin und her geschüttelt. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Immer wieder bringen starke Windböen unser Gefährt zum Schwanken. So etwas haben wir noch nicht erlebt. Da wir nicht wissen, wie stabil unser RV ist, ziehen wir uns an und bleiben wach. Ob wir unser Programm, die Fahrt auf den Pikes Peak durchführen können, steht noch in den Sternen! Gegen 4.30 Uhr kriechen wir frierend ins Bett und schlafen schließlich trotz des heulenden Sturms ein. Am Morgen stelle ich fest, dass sich der Deckel vom Abwasserstutzen durch den Sturm gelöst hat und weggeflogen ist. Ärgerlich, aber nicht zu ändern. Vielleicht finden wir irgendwo Ersatz. Der Wecker reißt uns aus dem Schlaf, der Sturm hat sich gelegt, die Sonne scheint und wir beschließen zur Endstation der Cog Railway am Pikes Peak zu fahren. Nach ca. 1 Std. erreichen wir den Bahnhof, werden mit dem Wohnmobil auf einen Parkplatz eingewiesen (7$) und kaufen die Tickets (38 $ p.P). Kurz darauf setzt sich die Zahnradbahn (älteste der USA, Baujahr 1899) in Bewegung. Es geht steil durch spektakuläre Ausblicke bis auf 4301 Meter hinauf. Oben liegt noch Schnee, es pfeift ein kalter Wind und die Höhenluft macht mir sehr zu schaffen, auch Anita kämpft mit der dünnen Luft. Da wir nur 40 Minuten Aufenthalt haben, können wir uns damit abfinden. Die Aussicht ist phänomenal - wie aus einem Flugzeug. Während der Rückfahrt kann ich mich von dem Höhenstress regenerieren, sodass wir nach der Ankunft noch eine Rundfahrt durch den Garden of the Gods unternehmen, den wir bereits 2011 besucht hatten. Danach erledigen wir noch letzte Einkäufe (mal wieder bei Safeway) und treffen um 15.30 Uhr wieder auf dem Cheyenne Mountain State Park ein. Wir relaxen ein wenig, essen lecker zu Abend und genießen den Rest des Tages bei herrlicher Aussicht auf die Lichter von Colorado Springs mit Musik von Grönemeyer und einem guten Glas Wein. Morgen geht es weiter in das Great Sanddunes National Monument.

Mittwoch 27.04.2016
Nach einer ruhigen Nacht klingelt der Wecker um 5.45 Uhr - wir sind aber schon einige Zeit wach.
Als ich mich waschen will, kommt kein Wasser, ein Blick nach draußen zeigt mir, es muss Frost gegeben haben. Ich ziehe schnell eine Jacke an und kontrolliere die Anschlüsse. Am City Water Connector finde ich Ansätze von Eis. Schnell schraube ich den Schlauch ab und spüle ihn durch, ein Eispfropf
schießt heraus. Nun läuft das Wasser wieder. In knapp 2 Stunden haben wir alles erledigt und rollen vom Platz. Unser Garmin schickt uns auf eine Abkürzung und sind wir bald auf der Interstate 25. Bei Walsenburg verlassen wir die Schnellstraße und fahren Richtung Great Sanddunes National Monument. Es geht zügig bergauf über einen Pass ins St. Luis Valley und dann treffen wir gegen 13.45 Ur am Eingang des Nationalparks ein. Ein freundlicher Ranger bedient uns, wir erstehen den 'America the beautiful' - Pass und er macht uns Hoffnung, dass wir auf dem Pinyon Flat Campground noch eine freie Site finden. Tatsächlich haben wir Glück und können mit Nr. 20 einen hervorragenden Platz belegen - eine phänomenale Aussicht auf die Dünen und Berge. Wir feiern dieses Glück zunächst einmal mit einem Gin Tonic! Allerdings stellen wir fest, dass uns die Höhe zu schaffen macht - ständig schnappen wir nach Luft. Wir werden halt doch älter! Nach einem Besuch des Visitor Centers spazieren wir über unseren Loop und beschließen den Abend im Wohnmobil. In der kommenden Nacht soll es schneien, auch der Donnerstag sieht nicht viel besser aus. Mit der Planung für den nächsten Tag müssen wir also noch warten.

Donnerstag, 28.04. 2016
Um 6.00 Uhr werden wir von einem Sturm geweckt, der Schneeflocken vor sich her treibt. Das Thermometer im Wohnmobil zeigt 7° Celsius. Schnell kriechen wir wieder unter die Decke, denn unser Plan die große Sanddüne zu besteigen wird wohl ins Wasser fallen. Wir beobachten mehrere Rehe, die sich in der Nähe unseres RV aufhalten und schließlich direkt neben uns an den Blüten vom Ginster knabbern. Es gelingt uns einige tolle Schnappschüsse zu machen bevor sich die Tiere nach ca. einer Stunde auf eine andere Site verziehen. Um 8.00 Uhr frühstücken wir ausgiebig. Gegen 9.00 Uhr fahren zwei Parkranger vor und kontrollieren die Reservierungen. Als ich die beiden anspreche, fragen sie, ob wir nicht einen Altersrabatt beanspruchen wollten, doch auf meinen Hinweis, dass wir aus Deutschland kämen, erklärte der Ältere, dass das in diesem Fall leider nicht ginge. Er erneuert noch eigenhändig die Reservierung bis zum 29. April und erzählt noch kurz, dass er Verwandte in der Nähe von München hätte. Wir beschließen nach kurzer Beratung eine Fahrt zum Campground außerhalb vom Nationalpark zu machen und dort unseren Propangas - Vorrat zu ergänzen, da wir während der Kälte schon viel verbraucht haben.
Dort erfahren wir aber, dass die nächste Möglichkeit Propan zu füllen in Alamosa wäre - ca. 18 Meilen von hier. Da sich das Wetter immer noch nicht gebessert hatte, entschieden wir dorthin zu fahren, einige andere Einkäufe zu erledigen und auch zu tanken. Alamoso ist ein Regionalzentrum mit vielen Geschäften. Wir kaufen wieder mal ein paar Kleinigkeiten bei Walmart, tanken voll (zum ersten Mal mit unserer Mastercard ohne Probleme an der Zapfsäule) und suchen dann eine Füllstation für Propan - leider ohne Erfolg. Wir machen uns auf den Heimweg über Mosca und fragen dort noch einmal nach Propan. Zwei nette Damen zeichnen uns einen Plan und erklären, dass wir in Center - 17 Meilen entfernt - bei Jones Oil das Gewünschte bekommen würden. Da wir noch Zeit genug haben, folgen wir diesem Rat und finden auch wirklich die Firma. Wir werden auch sofort bedient und siehe da, wir haben schon 11 Gallonen Gas verbraucht. Als ich im Office die Rechnung bezahlen will, sitzen dort 6 Rentner und freuen sich auf Infos von einem Touristen. Leider haben wir nur wenig Zeit und so lasse ich die sechs mit vielen Fragen zurück. Man sieht, dass in so einem Nest das Office einer solchen Firma ein wichtiger und abwechslungsreicher Treffpunkt ist. Der Rückweg führt uns über den St. Luis Lake State Park, der leider noch geschlossen ist - dennoch können wir am See eine Kaffeepause einlegen. Vor der Einfahrt zum Campground lassen wir noch einmal Schwarz - und Grauwasser ab, so dass wir morgen früh ohne Verzögerung nach Pagosa Springs weiterfahren können. Als wir zu unserer Site kommen steht ein anderes Wohnmobil dort und unser Reservierungszettel fehlt. Wir sind sprachlos und warten ein paar Minuten. Dann erscheinen zwei amerikanische Ehepaare und fordern uns auf, doch einen anderen Platz zu belegen. Wir protestieren energisch und schließlich räumt einer der Fahrer unseren Platz. Als wir gerade eingeparkt haben, fahren die Parkranger vom Morgen vor und kontrollieren die Reservierungen. Ich sehe, wie einer der beiden Amerikaner auf die Ranger einredet und beschließe hinzugehen. Gerade höre ich noch, wie er erklärt, dass wir sie von ihrem Platz vertrieben hätten. Der Ranger erkennt mich sofort und weist darauf hin, dass Nr. 20 gestern von uns belegt und bezahlt worden sei. Der zweite Amerikaner kommt dazu und beschimpft mich heftig - darauf fährt ihn der Ranger an, er solle sich mäßigen und nennt ihnen einen "Bad boy". Nun endlich geben beide zu einen Fehler gemacht zu haben. Die beiden Ranger notieren sich noch die Nummern der Fahrzeuge und fahren ab. Nach 10 Minuten erhalten wir von einem der Ehepaare unsere Reservierung zurück, dann ziehen sich alle vier in eins der Wohnmobile zurück und beginnen bei lauter Musik zu trinken. Als die Ranger erneut die Zettel kontrollieren, wird schnell das Fenster geschlossen.
Wir hoffen natürlich, dass diese Episode damit beendet ist, haben aber ein nicht so gutes Gefühl. Bis jetzt haben wir geglaubt, dass so etwas unter Campern nicht passieren könnte, sind aber jetzt eines Besseren belehrt worden. In Zukunft werden wir alles mit einem Foto dokumentieren. Wir glauben aber dennoch, dass es in den USA eine Ausnahme ist. Unser Abendessen mit Lachs, Gemüse, Kartoffeln und einem Chardonnay wollen wir dennoch genießen! Morgen früh geht es weiter nach Pagosa Springs, wo wir meinen 69. Geburtstag ein wenig feiern wollen.

Freitag, 29.04.2016
Wir werden in der Nacht von einem Blizzard geweckt. Ein Schneesturm wütet über den Great Sanddunes. Im Wohnmobil zeigt das Thermometer 5° Celsius an.
Wir kriechen unter unsere Decke und schlafen weiter. Gegen 6 Uhr haben wir nur noch 2° Celsius im Wohnmobil. Es schneit unaufhörlich. Gegen 7.00 Uhr stehen wir auf, frühstücken und hoffen auf Wetterbesserung, leider vergeblich. Ein Räumfahrzeug fährt zum zweiten Mal an unserer Site vorbei. Wir beschließen gegen 8.30 Uhr loszufahren. Schnee bedeckt bereits wieder alles, außerdem ist die Sicht durch Nebel getrübt. Als wir den Nationalpark verlassen wird der Straßenzustand etwas besser, teilweise liegt gar kein Schnee mehr. In Alamoso beginnt erneut ein Schneetreiben, als wir noch einmal das Walmart Supercenter aufsuchen, um eine neue Armbanduhr für mich zu kaufen - das Gelenkband der alten Uhr war gerissen. Nach erfolgreichem Einkauf geht es Richtung Pagosa Springs weiter. Immer wieder schneit es, wir fahren durch eine Winterlandschaft, wie wir sie in diesem Jahr bei uns noch nicht erlebt haben.
Auch der erste Teil des Aufstiegs zum Wolf Creek Pass macht uns Hoffnung, doch kurz vor dem Gipfel wird der Straßenzustand katastrophal. Dann beginnt eine Höllenfahrt, die Fahrspur ist kaum noch zu erkennen, das Wohnmobil schlingert und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 15 Meilen. Das Fahren erfordert höchste Konzentration. Räumfahrzeuge versuchen die mittleren Spuren frei zu räumen. Nach über einer Stunde lässt der Schneefall etwas nach und wir können die Geschwindigkeit etwas erhöhen. Wir sind froh, als wir um 13.30 Uhr endlich den Riverside Campground in Pagosa Springs erreichen.
Wir erhalten einen full - hook up Platz mit WiFi direkt am San Juan River. Hier liegt kein Schnee! Nun gibt es zur Feier des Tages einen Gin Tonic! Gegen 15 Uhr machen wir uns nach Pagosa Springs auf - ein nettes Städtchen mit schwefelhaltigen Quellen. Nach einem Besuch im Visitor Center genehmigen wir uns zur Feier meines Geburtstages einen großen Cappuccino mit einem Blaubeermuffin!
Dann geht es zum Campground zurück, wo es als Geburtstagsessen Spaghetti mit Tomatensauce, Salat und Rotwein gibt. Dann werden die diversen Geburtstagswünsche beantwortet. Auch ein Skype Gespräch mit unserer Tochter klappt hervorragend. Zum Geburtstag habe ich von ihr ein T-Shirt mit dem Spruch: "Ein Leben ohne Wohnmobil ist möglich, aber sinnlos" erhalten. Das Geschenk war ein Volltreffer! Unser nächstes Ziel: der Mesa Verde Nationalpark!

Samstag 30.04. 2016
Heute schlafen wir aus und frühstücken ausgiebig. Gegen 9.45 Uhr verlassen wir den Pagosa Riverside Campground Richtung Durango. Das Wetter hat sich gebessert und so können wir die herrliche Landschaft in den Hochebenen genießen. Um 12.00 Uhr parken wir in Durango neben einem Schnellrestaurant. Da heute Wochenende ist parken wir sogar kostenlos. Zunächst gehen wir zum Bahnhof, wo die berühmte Durango Bahn nach Silverton startet. Der Zug hat Durango bereits am Morgen verlassen und so ist der Bahnhof und die Umgebung ziemlich verwaist. Dann gehen wir die Mainstreet hinauf und hinunter und bewundern die vielen historischen Gebäude. Da wir etwas hungrig sind, kehren wir auf dem Rückweg im Saloon des Strater Hotels ein. Eine gute Idee, denn der Saloon ist originalgetreu eingerichtet worden und auch die Bedienungen können sich sehen lassen. Wir fühlen uns wie im wilden Westen. Das Essen schmeckt hervorragend. Nach einiger Zeit kommen wir mit einem älteren Ehepaar am Nachbartisch ins Gespräch. Es stellt sich heraus, dass die beiden 6 Jahre in Ludwigsburg gelebt haben, der Heimat von Anita. Es werden Erinnerungen ausgetauscht und die beiden bitten uns an ihren Tisch. Wie klein ist doch die Welt! Länger, als wir geplant hatten, bleiben wir im Saloon sitzen und kommen daher erst um 15.30 Uhr am Visitor Center des Mesa Verde NP an. Leider erfahren wir, dass es morgen nur eine Führung gibt. Daher entscheiden wir auf den Rat einer Rangerin eine "self-guided tour" zu unternehmen. So sind wir zeitlich unabhängig und auch das Wetterrisiko ist kontrollierbar - denn morgen sind 80% Regen vorhergesagt. Nun fahren wir zum Morefield Campground im Park, wo wir einen Platz reserviert haben - zum Glück - denn am Eingang des NP erfahren wir, dass alle Plätze belegt sind. Man weist uns beim Einchecken Site 143 zu und wir fahren voller Erwartung in den Ute Loop. Doch wir finden die Site nicht, obwohl wir den Loop drei Mal umrunden. Also zurück zum Office - dort erklärt man uns es sei die Site 163 gemeint, doch zum Glück wussten wir, dass die belegt war. Nun hieß es auf einmal, wir bekämen die Site 149. Als man unseren Ärger bemerkte erhielten wir zwei Gutscheine für ein Frühstück. Endlich konnten wir andocken und genossen den Abend am Lagerfeuer (leider sehr kalt) und mit einem leckeren Abendessen im warmen Wohnmobil. Jetzt genießen wir noch einen Cabernet Sauvignon und freuen uns auf den morgigen Tag.

Sonntag 01. Mai 2016
Der Wecker klingelt um 7.15 Uhr. Wir schauen aus dem Fenster - Schneetreiben.
Da hilft kein Jammern, aufstehen ist angesagt. Eine heiße Dusche weckt schnell die Lebensgeister. Es geht zum Office, wo wir heute ein kostenloses Frühstück erhalten sollen. Die Ausgabe für das Frühstück ist draußen, gefrühstückt wird im General Store, da ziehen wir unser Wohnmobil vor. Serviert werden je 3 Pancakes mit Ahornsirup, Rührei mit Bacon (2 $ extra) und ein großer Kaffee. Dann machen wir uns auf den Weg zum Museum und zum Spruce Tree House. Die Straße führt immer hinauf und ist voller Schneematsch; das Schneetreiben hält an. Der Nebel sorgt dafür, dass man so gut wie keine Sicht hat.
Dennoch schaffen wir die 15 Meilen in knapp einer Stunde. Oben ist das Wetter besser, kein Schneefall mehr und eine ganz passable Sicht. Das Museum dokumentiert sehr gut die Geschichte der Anasazi, die in dieser Region über 700 Jahre gelebt haben. Zur Einstimmung schauen wir uns den Film im großen Saal an, dann gehen wir die einzelnen Exponate ab. Leider müssen wir danach erfahren, dass der Weg zum Spruce Tree House wegen Steinschlag gesperrt ist - sehr schade. Der Blick aus der Entfernung darauf entschädigt zwar nicht, aber wir müssen das hinnehmen. Alternativ fahren wir nun die Mesa Pop Loop Road ab, von der aus man eine Reihe von Ausblicken genießen kann. Beeindruckend der Blick vom Sun Point auf den Cliff Palace. Zwischendurch legen wir einen kleinen Imbiss im Wohnmobil ein mit phantastischem Ausblick. Ein Vorteil, um den uns viele andere Reisende beneiden! Am frühen Nachmittag machen wir uns an den Rückweg - es schneit zwar nicht mehr und die Straße ist frei, aber immer noch trübt Nebel die Sicht. Da es noch relativ früh ist, beschließen wir zu waschen, "coins" hatten wir uns schon nach dem Frühstück besorgt. In der Wäscherei laufen drei Maschinen und anschließend drei Trockner. Man trifft hier immer interessante Leute, heute aus Ohio und Minnesota. Der Smalltalk lässt die Zeit rasch vergehen und gegen 16.30 Uhr stehen wir erneut auf Site 149. Da das Thermometer in der Nacht wieder unter 0° fallen soll, fülle ich den Wassertank und trenne den Schlauch wieder. Morgen geht es weiter zum Dead Horse Point State Park in der Nähe von Moab/Utah! Die Wettervorhersage lässt uns hoffen - hoffentlich nicht vergeblich!

Montag, 02. Mai 2016
Der Wecker klingelt um 6.15 Uhr. Wir schauen aus dem Fenster: die Sonne scheint. Draußen ist es jedoch empfindlich kalt und ich bin froh, dass ich den Wasserschlauch am Abend gelöst habe. Um 8.15 Uhr starten wir Richtung Moab, die Fahrstrecke beträgt ca. 160 Meilen. Die letzten Meilen in Colorado sind wenig spektakulär, dafür erwartet uns Utah mit Sonnen, Wolken und herrlicher Landschaft. In der Nähe von Hole in the Rock legen wir eine kleine Pause ein. Gegen 13 Uhr treffen wir in Moab ein, wo wir 2012 zuletzt waren. Wir füllen unseren Benzinvorrat auf, ca. 20 Gallonen nimmt der große Tank auf. Von hier aus dauert es noch eine knappe Stunde, bis wir den Dead Horse Point State Park erreichen. Zum Glück haben wir eine Site reserviert, denn der Campground ist ausgebucht. An unserer Site 18 hängt ein Reservierungszettel mit unserem Namen. Wir parken ein und schließen das Stromkabel an. Nach einer kurzen Mittagspause spazieren wir zum Visitor Center, das einen sehr guten Eindruck macht. Wir erhalten Informationen zu Wanderungen und zum Wetter. Anschließend geht es auf einen kleinen Rundgang am Rim entlang. An unserem überdachten Freisitz trinken wir abschließend einen Gin Tonic! Zum Abendessen gibt es Lachs mit Gemüse und einen Chardonnay. Danach werden wir am Lagerfeuer relaxen.
Morgen haben wir eine 5 Meilen Wanderung geplant, denn das Wetter soll mitspielen. Danach wollen wir zum Island in the Sky (Canyonlands) fahren! Endlich haben wir die Stimmung, die wir so lieben!

Dienstag, 03. Mai 2016
Der Morgen beginnt vielversprechend mit herrlichem Sonnenschein. Nach dem Frühstück packen wir unsere Rucksäcke mit Sandwiches, Äpfeln und 3 Flaschen Wasser und wandern den West Rim Trail, der direkt an unserem Campground beginnt. Der Trail führt durch unübersichtliches Gelände und ist durch viele kleine Steinhaufen gekennzeichnet, die von fleißigen Händen aufgeschichtet wurden. Der erste Overlook den wir anlaufen ist der Big Horn Overlook, der 2,5 Meilen hin und zurück vom Hauptweg abzweigt und phantastische Ausblicke in den Canyon gewährt. Weitere Overlooks folgen - einer schöner als der andere. Nach ca. 2 Std. erreichen wir mit dem Dead Horse Point das Ende des West Rims. Hier rasten wir 30 Minuten genießen unser Essen und die herrliche Umgebung. Dann setzen wir den Loop mit dem East Rim Trail fort, der schließlich am Visitor Center endet. Wir haben den gesamten Trail mit 6 Meilen in 3 Stunden geschafft und sind ein wenig stolz! Nach dem Mittagessen ruhen wir uns ein wenig aus, verlassen den Dead Horse State Park und fahren dann Richtung Island in the Sky und Canyonlands Nationalpark. Letztlich werden es mehr als 40 Meilen, bis wir die schönsten Stellen im Canyonlands NP erreichen. Unsere Kamera arbeitet unaufhörlich, um all die schönen Eindrücke einzufangen. Am späten Nachmittag kommen wir wieder am Campground an. Zum Abendessen gibt es Frikadellen mit Bratkartoffeln und Gemüse. Danach lassen wir die Eindrücke am Lagerfeuer Revue passieren!

Mittwoch, 04. Mai 2016
Heute geht es nach Moab, wo wir 2012 schon einmal Station gemacht haben. Da wir erst gegen 13 Uhr im Portal RV andocken können, geht es zunächst zu einer Rundfahrt in den Arches NP. Die Schlange vor dem Einlass lässt nichts Gutes erahnen, doch wir schaffen es in ca. 15 Minuten die Höhe es Nationalparks zu erreichen. Auch nach vier Jahren haben die roten Felsen nichts von ihrer Wirkung verloren. Immer wieder halten wir an und lassen die Bilder auf uns wirken. Gegen 13 Uhr rollen wir schließlich auf den Portal RV Park. Auch hier können wir froh sein, reserviert zu haben, denn alle Plätze sind ausgebucht. Wir erhalten Site 44 mit full hook up und WiFi! Nach einem Mittagssnack geht es in die Stadt ins Visitorcenter, zum Einkaufen im City Market und zum Tanken. Auch gelingt es uns im Farm und City einen Ersatz für unseren im Sturm verwehten Dumpdeckel zu erstehen - 4$! Um 18 Uhr geht es zum versäumten Geburtstagsessen in die Burger Factory, die nur wenige Minuten vom Campground entfernt liegt. Es werden Spare Ribs mit Coleslaw und Fries sowie ein Pint kühles Stella serviert! Den warmen Abend verbringen wir draußen am Wohnmobil mit dem Sichten der Bilder und Schreiben des Tagebuchs.
Morgen ist eine kleine Wanderung geplant.

Donnerstag 5. Mai 2016
Wir schlafen aus, stehen um 8.30 Uhr auf und frühstücken ausgiebig. Unser Plan: Wir wollen auf der US 279 (einem Scenic Byway) zu einem Trailhead fahren und zum Corona Arch wandern. Die Idee haben wir aus dem Internet. Schon die Anfahrt erweist sich als Highlight. Die roten Felsen rücken bis an die Straße heran und auch der Colorado auf der anderen Seite des Highway rundet das Bild ab. Wir erkennen viele Petroglyphen, die die Indianer an den Felsen hinterlassen haben. Nach 16 Meilen, gegen 10.30 Uhr, erreichen wir den Parkplatz an dem der Hike beginnt. Dort treffen wir auf ein Paar aus L.A, die mit zwei Hunden den Trail wagen wollen. Wieder werden die Rucksäcke gepackt - 4 Flaschen Wasser, Bananen etc.
Zunächst überqueren wir eine Bahnlinie und dann beginnt der Aufstieg mit vielen außerordentlichen Ausblicken. Nach ca. 1,5 Stunden kommt der Corona Arch in Sicht. Nun packt uns der Ehrgeiz und selbst eine Kletterhilfe und eine Leiter können uns vom Aufstieg zum Arch nicht abhalten. Schließlich erreichen wir unser Ziel und rasten im Schatten des Arch. Das Paar mit den Hunden war schon früher oben und kommt uns bereits entgegen. Der Abstieg fällt uns erheblich leichter und wir erreichen das Wohnmobil gegen 13.15 Uhr. Wir sind stolz, den Hike geschafft zu haben, der doch nicht so kurz war wie geplant (6 Meilen) und regenerieren zunächst einmal. Zum Abschluss wollen wir noch einmal in den Arches NP fahren und uns den Delicate Arch von unten anschauen. Wir passieren die Wolfe Creek Ranch und gelangen zu einem Parkplatz, von dem aus man mit dem Teleobjektiv den Delicate Arch ganz gut erkennen kann, allerdings wirkt er von diesem Standpunkt aus kaum so imposant wie 2012. Eine Gruppe von Harley Fahrern kommt mit uns ins Gespräch, und wir schießen ein gemeinsames Abschiedsfoto! Gegen 16 Uhr sind wir zurück auf dem Campground, wo wir lecker zu Abend essen. Der Abend klingt aus mit einem Treffen mit Nachbarn aus München, die zum ersten Mal eine Wohmobiltour in den USA unternehmen.

Freitag: 6. Mai 2016
Kurz vor sieben Uhr werde ich wach. Die Sonne scheint und wir bereiten uns auf die nächste Etappe zum James R. Robb State Park vor. Gegen 8.30 Uhr haben wir gefrühstückt und alle Anschlüsse gekappt und alles andere verstaut. Wir folgen nicht den Anweisungen des Navis, sondern fahren den Scenic Byway, die US 128, die durch das Tal des Colorado führt. Die Straße ist nur wenig befahren und immer wieder werden wir von phantastischen Ausblicken überrascht. Links von der Straße treffen wir immer wieder auf BLM Plätze, die sehr gut besucht sind. Schließlich weitet sich die Schlucht zu einem grünen, fruchtbaren Tal, in dem hin und wieder Ranches auftauchen, wo man seinen Urlaub verbringen kann. Endlich erreichen wir die Interstate 70, auf der wir bis zur Ausfahrt 19 /Fruita folgen. Der State Park liegt nicht weit von der Ausfahrt entfernt und wir müssen nur noch 7$ Eintritt zahlen, dann können wir zu unserer reservierten Site 42 fahren, die mit full hook up ausgestattet ist. Wir essen eine Kleinigkeit und ruhen uns etwas aus, um dann zu einer Rundfahrt auf dem Rim Drive durch das Colorado National Monument zu starten, einer atemberaubenden Straße, die während der großen Depression als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme gebaut wurde. Am Eingang werden wir freundlich von einem Ranger begrüßt, und da wir den 'America the beautiful'-Pass vorzeigen, entfällt auch das Eintrittsgeld.

Der Rim Drive wandert in atemberaubenden Windungen rasch auf 2024 Meter Höhe und bietet immer wieder spektakuläre Ausblicke. Auf der Höhe besuchen wir ein Visitor Center, das mit viel Anschauungsmaterial gespickt ist. Hier kaufen wir auch Kalender für das Jahr 2017. Wir fahren den Drive nicht bis zum Ende, sondern wenden nach dem höchsten Punkt und kehren um. Während der Abfahrt zieht plötzlich ein Sturm auf. Windböen drücken das Wohnmobil hin und her, mit viel Energie schaffe ich es, das Wohnmobil in der Spur zu halten und um 16.30 Uhr treffen wir am Eingang des State Parks ein. Der Ranger warnt uns vor schweren Windböen mit Geschwindigkeiten von mehr al 60 Meilen und Starkregen. Hinzu kommt ein Gewitter, das uns immer wieder mit Blitz und Donner erschreckt. In einer Regenpause gelingt es mir einigermaßen trocken, Strom, Wasser und Abwasser anzuschließen. Jetzt können wir es uns im Wohnmobil gemütlich machen. Da wir morgen nur eine Strecke von 90 Meilen zurücklegen müssen, entfällt ein frühes Aufstehen. Wir müssen nur noch tanken und Propan auffüllen.
Nach einem kleinen Spaziergang über den State Park, der sehr gut ausgestattet und organisiert ist, veranstalten wir einen Filmabend mit unserem Laptop und schlafen um 22.00 Uhr ein. In der Nacht hört man immer wieder Donnern aus den Bergen, auch fällt immer wieder Regen.

Samstag, 07. Mai 2016
Nach 10 Stunden Schlaf werden wir ohne Wecker wach. Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir das Wohnmobil startklar und fahren um 8.30 Uhr zunächst zum Tanken. Wieder einmal wird die Kreditkarte nicht akzeptiert, so dass ich den Kassierer kontaktieren muss. Ich erfahre dabei, dass es hier auch Propan gibt, so können wir beide Dinge auf einmal erledigen. Nun geht es wieder auf die Interstate 70 Richtung Denver. Wir lassen den Leprechaun laufen, so dass wir unseren vorletzten Campground, den Rifle Gap State Park, um 11.30 Uhr erreichen. Der Himmel hat sich mittlerweile wieder zugezogen und nach der Registrierung (Site 18 war reserviert) öffnet er die Schleusen - es regnet "cats and dogs"! Wir rangieren erst einmal ein und trinken gemütlich eine Tasse Kaffee. In einer Regenpause schließe ich Strom und Wasser an, nun können wir die Heizung anwerfen. Da das Wetter sich nicht bessert, beschließen wir, schon einmal mit dem Packen zu beginnen, da wir morgen bis Denver noch 192 Meilen bis zum Cherry Creek State Park zurücklegen müssen. Bis auf wenige Kleinigkeiten sind die Koffer nach einer guten Stunde gepackt. Während einer Regenpause spazieren wir über den Platz, der sehr gepflegt ist - sowohl die Sites als auch die Sanitäranlagen. Den Abend beschließen wir im Wohnmobil (es regnet immer wieder) mit einem Glas Chardonnay!

Sonntag, 08. Mai 2016
Heute ist die letzte große Etappe angesagt, es geht zum Cherry Creek State Park, auf dem wir 2011 schon einmal vor der Abgabe bei Roadbear gestanden haben. Um 8.45 Uhr verlassen wir den Rifle Gap State Park. Unser Garmin führt uns durch eine liebliche Landschaft auf schmalen Landstraßen bis zur Interstate 70, kurz vor Newcastle. Nun lassen wir den Leprechaun laufen. Die I 70 ist noch schwach befahren und so kommen wir gut voran. Als es in die Berge geht strengt das fahren doch mehr und mehr an und wir legen eine kleine Pause am Colorado ein. Überrascht sind wir immer wieder, von der liebevollen Anlage der Rastplätze, sowie den sauberen Sanitäreinrichtungen. Gegen 12.00 Uhr erreichen wir den Skiort Veille. Da wir ordentlich Benzin verbraucht haben tanken wir hier und essen, wie auf jeder USA Reise, bei McDonald's einen Southwest Salad mit Southwest Dressing und nehmen kurz über WiFi Kontakt mit unserer Tochter auf. Dann geht es zurück auf die I 70. Da die Strecke sich zieht und auch das Tempo wegen der vielen Steigungen nicht sehr hoch ist, schlafe ich einer besonders schönen Aussicht eine halbe Stunde. Wir erklimmen schließlich zwei Pässe, der höchste davon ist über 4000 Meter hoch.
Als wir uns Denver nähern, nimmt der Verkehr immer mehr zu. Dank unseres Navis finden wir den Cherry Creek State Park gegen 15.30 Uhr. Mit Hilfe des WiFi und Skype fährt unsere Tochter zu Hause die kurze Strecke mit uns ab und kann auch noch das Unwetter heraufziehen sehen. Unsere reservierte Site 44 im Pioneer Loop ist bereits mit Namen markiert und erneut docken wir bei einem Gewitterregen an.
Den heutigen Abend werden wir wohl oder übel wieder im Wohnmobil verbringen. Es gibt ein leckeres Abendessen: Spaghetti mit Tomatensauce und dazu noch einen Cabernet Sauvignon. Morgen geben wir den vertrauten Leprechaun bei Roadbear ab: Am Flughafen erwartet uns ein Auto, denn unser Flug geht erst um 20.50 Uhr ab Denver! So haben wir noch ein halben Tag Zeit, uns Denver anzuschauen!
Nachtrag: Am Abend versuche ich einen Onlinecheck bei BA und sehe mit Entsetzen, dass unser Flug am nächsten Abend 2 Stunden vorverlegt wurde. Damit entfällt wohl unser Besuch in Denver. Unser reserviertes Auto wird vergeblich auf uns warten! Auch der Online - CheckIn klappt trotz mehrerer Versuche nicht! Ärgerlich!

Montag 09.05. 2016

Ohne Wecker werden wir gegen 5.30 Uhr wach - die Vögel zwitschern, die Sonne lacht. Wir beschließen aufzustehen, da ja noch eine Menge Arbeit vor uns liegt! Die Koffer legen wir auf den Tisch, der direkt vor der Tür steht und packen das, was noch mit nach Deutschland muss. Auch die offenen Lebensmittel müssen noch entsorgt werden. Danach frühstücken wir noch einmal amerikanisch, dabei kommt auch ein wenig Wehmut auf, weil die Reise beendet ist. Gegen 9.15 Uhr führt uns unser Garmin sicher zur Station von Roadbear an der Dahlia Street nachdem wir an der Shell Station in der Nähe noch einmal den Tank gefüllt haben. Der Verkehr ist ziemlich dicht und teilweise kommt er zum Erliegen! Routiniert wird die Rückgabe von Wolfgang abgewickelt und es stellt sich bei der Abrechnung der Meilen heraus, dass wir nur eine Meile mehr (1501) gefahren sind, als es unser Kontingent erlaubt hätte. Wolfgang ist beeindruckt und verzichtet auf die 0.45 $! Gegen 10.20 Uhr Uhr verlassen wir die Station mit dem Shuttle. Die Fahrerin vermeidet die "Autobahnen" und fährt auf Nebenstrecken. Während der Fahrt erfahren wir, dass gestern in der Umgebung drei Tornados heruntergegangen sind und erheblicher Sachschaden entstanden ist. Wir hatten auf unserem Campground lediglich die Sirenen heulen hören. Der Schalter von BA am Flughafen ist natürlich noch geschlossen und so warten wir 2 Stunden, bis wir unser Großgepäck abgeben können und wir unsere Bordkarten bis Düsseldorf erhalten. Dann beginnen die Sicherheitskontrollen, die hier sehr intensiv von der TSA durchgeführt werden, danach können wir endlich entspannen. Beim Essen können wir Teile des Vorflugfeldes beobachten und pünktlich 45 Minuten vor Abflug beginnt das Boarding. Gegen 18.00 Uhr startet unser Jumbo mit 20 Minuten Verspätung, da ein Ehepaar aus Indien länger bei der Kontrolle aufgehalten wurde. Wir haben Glück, dass die Maschine nicht ausgebucht ist und so habe ich eine 2er Reihe für mich und meine Frau eine 3er Reihe für sich.
Obwohl neben uns eine Austauschklasse der JFK Schule Berlin sitzt, verläuft der Flug ohne Störungen und wir können nach dem Essen den größten Teil des Fluges schlafen. Nach der Ankunft in London in Terminal 3 geht es zunächst mit dem Bus zum Terminal 5, das ist schon Routine bei uns. Dort essen wir noch einmal Fish and Chips im Restaurant "Giraffe". Unser Weiterflug nach Düsseldorf soll London um 15.10 Uhr verlassen, doch das wird nichts. Ein Startabbruch einer anderen Maschine hat zu Verzögerungen von bis zu einer Stunde geführt. So kommen wir erst um 19.30 Uhr in Düsseldorf an, wo unsere Tochter schon seit einer Stunde wartet.

Fazit: Es war trotz aller Wetterprobleme eine interessante Reise, die dank einer sehr gründlichen Vorbereitung dennoch zum Erfolg wurde. Die Wetterwarnungen aus dem Forum waren unbedingt berechtigt und ein weiteres Mal würde ich eine Frühjahrsreise in die Rockies nicht mehr planen!