Schöffel in Kanada British Columbia - Kanada Kleingruppenreisen, Natur Aktiv, Lodges und Wohnmobil

Fotoshooting 2015 in British Columbia & Alberta

Schöffel in Kanada

"Ich bin raus! Wohin sollte der Schöffel-Slogan besser passen als nach Kanada?", kommentierte Peter Schöffel im letzten Sommer die neue Kooperation zwischen Schöffel und SK Touristik. Neu und schnell. Schon im September ging es los auf die zehntägige Shootingreise nach Westkanada. Für uns ein ganz neues Erlebnis.
Text: Rainer Schoof und Ole Helmhausen Fotos: Rainer Schoof und Michael Müller


Ich bin raus.





Bearbeitet wurde das Projekt schon lange in Senden. Konkret geplant während eines Urlaubs in Kroatien. Beschlossen während eines Treffens in Frankfurt. Und besiegelt per Handshake zwischen Peter Schöffel und Rainer Schoof auf der "Outdoor" in Friedrichshafen. Es wird Zeit, dass es jetzt endlich über den Atlantik geht. Zur Schöffel-Fotoshooting-Reise 2015 durch Westkanada.

[Rainer] Ich fliege schon einen Tag früher nach Vancouver. Am Flughafen nimmt mich mein Freund Andy Schwaiger in Empfang. Er wird auf dieser für uns alle neuen Projekterfahrung der Driver-Guide des Tourvans sein. Fehlt noch Ole. Reisejournalist Ole Helmhausen kommt aus Montréal eingeflogen, um uns auf dieser Tour zu begleiten. Ab morgen sind wir dann mit einem insgesamt siebzehnköpfigen Team des Outdoor-Bekleiders Schöffel unterwegs. Video- und Fotografen, Models, Stylistin, Visagistin, Art Director, Truck-Fahrer und Marketing-Verantwortliche von Schöffel. Morgen. Jetzt nehmen Andy, Ole und ich am Airport erst einmal unseren großen - jetzt noch weißen - SUV auf und fahren nach Langley. Am Ho­tel in Langley treffen wir uns mit Lineke Kereluk und David Frolik von Fraserway. Von dem Wohnmobilvermieter stammt der Truck Camper, der uns auf diesem Trip begleiten wird. Schnell werden die wichtig­sten Dinge besprochen, ein Steak bestellt und ein Bier getrunken. Dann ist es Zeit fürs Bett. Wir sind todmüde. Und morgen geht es schon um sechs Uhr weiter.

[Ole] Wow, ich habe selten so lange und so volle Tage erlebt. Frühmorgens habe ich am nächsten Tag bereits die Einweisung in den Truck Camper - mein Dank an Dave Frolik von Fraserway - und wenig später bin ich schon unterwegs nach Whistler. Immer wieder klasse, der Sea-to-Sky-Highway via Squamish. Good to be back: Whistler ist Whistler, jetzt ist es schon ein bisschen kühler, und die Herbstfärbung hat begonnen. Einfach toll, die Farben. Ich mache ein paar Bilder von den Mountainbikern im Zielschuss, schlürfe Latte und fröne dem "People Watching".

Leider werde ich nicht dazu kommen, mich aufs Mountainbike zu setzen. Sonst würde ich mich gleich doppelt über diese Herberge freuen. Das Aava, ein modernes 192-Zimmer-Hotel im Herzen von Whistler, hat alles, was ich als müder und total verdreckter Mountainbiker bräuch­te. Links neben dem Eingang gibt es zunächst einen Wasserschlauch, mit dem ich mein Bike abspritzen könnte. In der Lobby würde ich dann die im hoteleigenen GoPro Lab gratis ausgeliehene GoPro wieder abgeben - nach dem Laden meiner Actionclips natürlich - und mich danach in den Whirlpool im Garten schmeißen, der müden Knochen wegen. Doch das Aava ist auch ohne Mountainbike eine superbequeme Unterkunft. Mein Zimmer ist gemütlich, das Bad funktional. Das Beste: die Lage zentral im Whistler Village.

[Rainer] Frühstück mit Ole - dann fahren Andy und ich los, um den Cargo Truck mit Hebebühne abzuholen. Der fällt eine Nummer größer aus als reserviert, aber was soll's. So ist das schon mal in Nordamerika. Auf nach Whistler. Unterwegs holt Andy die komplett vorgeschickte Klamotten-Ausrüstung des Schöffel-Teams ab. Bislang klappt alles und wir treffen uns fast pünktlich in Whistler wieder. Ole hat Zeit fürs Hotel. Andy und ich müssen zurück nach Vancouver, um die Schöffel-Crew abzuholen. Wir sind spät dran, doch die Zubringermaschine aus Calgary hat Verspätung, so dass es niemand merkt. Doch leider kommen wir dadurch auch erst sehr spät wieder zurück nach Whistler und haben Glück, dass im vorreservierten Dubh Linn Gate Pub - gefällt mir sehr gut - noch etwas zu essen bekommen. Schade eigentlich - in Whistlers Cafes und Pubs hätte ich gern mehr Zeit mit der Gruppe verbracht - zu Akklimatisierung.

[Ole] Einen Bekleidungskatalog zu produzieren ist kein Pappenstiel. Aufstehen um fünf, Frühstück um sechs, ab zur Location um sieben. Die Stylistin Alexandra hat schon seit vier Uhr die Klamotten gebügelt und geordnet. Das klingt erst einmal einfach. Doch den Transport von 17 Leuten, Technik und Kleidersortimenten inklusive zu organisieren, ist eine Herausforderung, die Rainer und Andy jedoch souverän meistern. Netterweise ist unsere erste Location die Green Lake Floatplane Base am Ortsrand. Dort dient die 1950er DeHavilland "Beaver" von Harbour Air als Hintergrund für den ersten Photoshoot. Ich habe so etwas noch nie mitgemacht und bin überwältigt von der Action um mich herum. Alles scheint durcheinander zu laufen, alle reden gleichzeitig. Doch dann verläuft alles in ruhigeren Bahnen. Model Clayton aus Südafrika, ein bärtiger Mountain Man, wuchtet einen Seesack in die Beaver. Sechs, sieben, acht Mal macht er das, bis Fotograf Michael zufrieden ist. Videograf Mario produziert derweil die Clips, zwischen den Takes eilt Sina von der Maske hinzu und sprüht Clayton "Schweißtropfen" ins Gesicht. Die Anspannung der ersten Stunden vergeht, nun läuft alles wie am Schnürchen, die Sonne über den Bergen trägt ihren Teil bei. So vergeht der Morgen. Mittags wird abgebaut, alles in Trailer, SUV, Truck und Van verstaut auf geht's zur nächsten Location.





[Rainer] Unser Ziel ist das Alpine Meadows Resort am Hallamore Lake. Fotograf Michael ist zu mir in den SUV gestiegen und wir "scouten". Michael sucht Gegenden, die auf Schöffels "Ich bin raus"-Claim passen. Der restliche Tross folgt uns mit etwa einer Stunde Verzögerung. Andy fährt den Van mit den Models und Stylisten, unser Kollege Sven fährt den Fraserway-Truck mit den Videografen und Schöffel-Marketingmann Stefan fährt den Produktions-Truck. Sie müssen darauf achten, ob wir irgendwo am Wegsesrand stehen und winken - denn auf den Handyempfang ist auf unserer Route kein Verlass.

Über die Duffy Lake Road, Lillooet und Cache Creek geht es nach Kamloops. Etwas nordwestlich des Ortes finden wir mit der Lac du Bois Grasslands Protected Area eine Location, die mir bis dato völlig unbekannt war. Das will was heißen - ich dachte, ich kenne diese Region in- und auswendig. Übrigens wirklich toll hier: Halbtrockenes Hügelland mit fantastischem Rundumblick, Honigfarben in der sinkenden Sonne. Ein Wunder - sie finden uns! Kaum sind alle da, beginnt das Spiel von neuem. Ausladen, alles einen steilen Hügel hinaufschleppen - Michael besteht drauf - Maske, auf das beste Licht warten, und dann zack, zack, eine Szene nach der anderen. Ich staune ob der wunderschönen Szenerie, die Michael nun aufs Foto bannt. Eine ganz tolle Stimmung, ein herrlicher Blick - und ich war noch niemals vorher hier! Muss mir erst einmal eine Zigarre anzünden und den Moment gebührend genießen. Michael will den Sonnenuntergang - sprich, an diesem Abend müssen wir die lange Schotterpiste zum Alpine Meadows Resort in der Dunkelheit fahren. Manager Wolfgang ist zum Glück flexibel und ser­viert uns spät in der Nacht noch ein Gourmet-Dinner. Ja, ich wusste schon, warum ich die Crew hierhin lotsen wollte. Das Alpine Meadows ist eins meiner absoluten Favourites! Und wieder todmüde ins Bett - klar.

[Ole] "Ich bin raus" titelt die Schöffel-Kampagne, und nach vier Tagen "on the road" muss ich sagen: Motto und Kanada passen zusammen wie Paris und Baguettes. Komisch, es scheint auch zu dem mir unbekannten Menschen zu passen, der sICH frühmorgens BINnen Sekunden aus den Decken heRAUSschält und mich verschlafen im Spiegel anstarrt. Fotograf Michael und Rainer sind schon unterwegs zum Scouten, während die Truppe noch beim Frühstück sitzt. Danach zum Tanken nach Clearwater, first things first. Andy steht am Kaffeeautomaten und gibt mir den besten Rat des Tages: "Nimm Kaffee mit, bis abends gibt's nix Heißes mehr!"
Berühmt ist der Wells Gray Provincial Park für seine Wild­nis, die Seen und seine fotogenen Wasserfälle. Michael hat sich beim Scouten für zwei entschieden: die Helmcken Falls und die Dawson Falls. Die Stimmung an Bord der Trucks und Vans war auch heute wieder super. Ich bin schwer beeindruckt von der Professionalität der Produktionsleute und Models. Keine Spur abgehoben, absolut zugänglich und humorvoll. Die Helmcken Falls liegen an diesem Morgen im Nebel und zeigen sich von ihrer dramatischen Seite - wie frisch aus Mittelerde. Als Tourist würde unsereiner darauf verzichten Fotos zu machen. Aber die Profis haben einfach ein anderes Auge für so etwas. Der Rest ist bekannt: Hoch­konzentriertes Arbeiten, alles muss schnell gehen, des Lichtes und der Zeit wegen, alle folgen Michaels Anweisung punktgenau.

[Rainer] Kurze Mittagspause mit leckeren Sandwiches vom Alpine Meadows Resort - danke, Wolfgang - dann weiter zu den Dawson Falls. Noch mehr Wolken und leichter Regen, aber das ganze Team stapft unverzagt durch den tropfenden Regenwald zur Location. Dabei rutschen wir unter umgefallenen Bäumen hindurch und einen Felsabhang hinab und balancieren über glitschige Felsbrocken: Situationen, in denen man sieht, aus welchem Holz die Models geschnitzt sind. Clayton aus Südafrika und Alexander aus der Schweiz treiben sich, wenn sie nicht vor der Kamera stehen, am liebsten mit ihren Freunden in der Wildnis herum und waren entsprechend in ihrem Element. Mathilde und Lisa sind ebenfalls in Topform und machen alles mit, ohne mit der Wimper zu zucken. Natürlich ist es auch an diesem Tag wieder stock­dunkel, als wir das Resort erreichen. Manager Wolfgang, ein toller Gastgeber und wunderbarer Unterhalter, lässt unverzüglich Essen auffahren. Es gebe zwei Gerichte zur Auswahl, sagt er, Steak und - die Alternative geht unter... Steak ist einfach logisch...

[Ole] Ich möchte mich Rainer anschließen. Auch ich bin beeindruckt von Mathilde, Lisa, "Acki" Alexander und Clayton! Man kennt ja das Klischee des verwöhnten Models. Was wir jedoch mit diesen Vier am nächsten Tag am und auf dem Clearwater Lake erleben, revidiert alle Vorurteile, die ich zumindest im Kopf hatte.

Was ist passiert? Frühmorgens zunächst noch einmal zu den Dawson Falls. Fotograf Michael ist noch nicht zufrieden. Der Himmel ist grau, der Wald tropft. Gemeinsam rutschen wir zur Kiesbank unterhalb der Fälle hinab. Dort lotst Michael die Models in den Sprühnebel der Fälle. Lisa ist ihm noch nicht nass genug und so lässt Michael ihr noch mehr Wasser ins Gesicht sprühen. Lisa friert, bleibt cool. Später wird Mathilde an der gleichen Stelle pudelnass - und strahlt. Es hat ihr Spaß gemacht.
Mittags geht's zum Clearwater Lake. In der grauen Decke über uns zeigen sich jetzt ein paar blaue Punkte. Das macht Hoffnung - ab auf den See! Ray von Clearwater Lake Tours, eine joviale Frohnatur, steuert das kleine Motorboot zunächst zum Azure Lake am anderen Ende des Sees. So klares Wasser habe ich noch nie in einem kanadischen See gesehen! Zurück im Clearwater Lake, landen wir an einem kleinen Strand. Oberbekleidung steht auf der Shotlist. Während Michael mit Lisa und Mathilde anfängt, vertreibt sich der hyperaktive Acki die Zeit mit der als Deko mitgebrachten Angel. Es kommt, wie es kommen muss: Drei Würfe und er hat eine große Regenbogenforelle am Haken! Gekonnt nimmt er sie aus und stopft sie mit Beeren. Alles kurz vor seinem Photoshoot. Glaubwürdiger geht ein Outdoor-Fashion-Model nicht, denke ich bei mir. Nachmittags geht's zum nächsten Strand. Tolles Wetter jetzt, die Sonne ist durch, ein paar Wolken setzen Akzente. Michael will eine Campingszene mit Lagerfeuer. Kein Thema, vor allem nicht für Acki und Clayton. Acki splittet Brennholz mit Taschenmesser und Holzknüppel, Clayton zieht mit den Produktionsleuten das Zelt hoch. Als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Tag sechs ist ein Reisetag - und was für einer! Knapp 600 grandiose Kilometer liegen vor uns, die Stimmung ist su­per. Ich sitze mit Andy und den Models im Van. Wir handeln von Beziehungen, Yoga und Buddhismus über Träu­­me und Clayton in Südafrika besuchen bis hin zu den aktuellen Rugbyergebnissen - Südafrika hat gerade spektakulär gegen Japan verloren - alles ab, was auf einem Roadtrip so alles bewegt. Dann stellt sich uns weiß und groß der gigantische Mount Robson in den Weg, dann Jasper. Gucken, staunen, einkaufen. Als wir auf den Icefields Parkway einbiegen, kommen wir aus den WOWs nicht mehr heraus. Am Columbia Icefield ist der ganze Van regelrecht high. Blauer Himmel, weiße Gletscher, riesige Berge vor, hinter, neben uns. Wir albern herum, machen Bilder und Selfies miteinander und würden am liebsten immer so weiterfahren. Toll, die Herbstfärbung der Birken und Espen. Die Wolken kommen wie­der, aber der Sonne gelingt es noch eine ganze Weile, die Bäume golden in Szene zu setzen. Einfach fantastisch! Am Peyto Lake wieder Action. Die Sonne hat sich abgemeldet, der Wind ist eisig. Ein paar Fotos unterhalb der Beobachtunsplattform, dann weiter. Unsere Begeisterung trägt uns noch bis Lake Louise. Erst als wir im Lake Louise Inn einchecken, kommt die vertraute Müdigkeit. Die muss aber noch einen Moment warten, denn das sehr schöne Hotel hat im Keller einen super Pub!

[Rainer] Stichwort "Locations scouten": Welcher See, Fluss, Berg, Wald liefert um welche Uhrzeit bei welchem Wetter und für welche Kleidungsstücke das beste Licht und den besten Hintergrund? Man soll's nicht glauben, aber ausgerechnet der Banff Nationalpark stellt uns am siebten Tag diesbezüglich vor Probleme. Alles fängt da­mit an, dass Ole und ich an diesem Tag schon vor fünf Uhr morgens den SUV mit Frühstück- und Lunchpaketen beladen und aufbrechen. Unsere erste Mission: Michael und das Team finden. Die sind nämlich schon seit vier Uhr unterwegs. Kein Thema, denken wir, schließlich soll das Shooting am Icefields Park­way stattfinden. Die werden wir schon finden, dachten wir und rollen auf leeren Straßen durch das schlafende Lake Louise.

Da hatten wir wohl die Rechnung ohne das Auge des Fotografen gemacht. Zunächst klappern wir alle Sehenswürdigkeiten zwischen Hector Lake und Waterfowl Lakes ab. Nichts. Mit der Sonne über den Bergen steigt auch unsere Sorge um die Stimmung beim Team. Die sitzen jetzt sicher irgendwo im Busch, frieren - es sind heute gerade mal 5 Grad - und haben Hunger! Wir kehren um und nehmen jede Ausfahrt näher in Augenschein. Peyto Lake, Num-Ti-Jah Lodge usw. - nichts. Dann beschließen wir, noch weiter nach Norden in Richtung Saskatchewan Crossing zu fahren. Die Sonne hat es soeben über die Gip­fel geschafft. Alles sieht so wunderschön aus - es ist ja immer noch früh und wir sind fast allein in den Rocky Mountains. Aber so langsam mischt sich in unsere Ergriffenheit auch ein bisschen Stress. Wo sind sie? Dann sehe ich rechts vom Parkway etwas Weißes im Wald schimmern. Wir folgen einem holprigen Pfad und voilà, dort steht zumindest ein Teil unserer Fahrzeugkolonne, ordentlich geparkt vor einem kleinen Quartier von Parks Canada. Der andere Teil, so hören wir von Truckfahrer Sven - Spitzname "MacGyver", weil er wirklich alles reparieren und aus allem etwas basteln kann - hocke drüben auf einem Grat und warte auf das richtige Licht. Dabei zeigt Sven auf einen winzigen blauen Punkt hoch über dem North Saskatchewan River. Die Armen.

[Ole] Es gibt ein tolles Sprichwort in Kanada. Es wird den Ureinwohnern zugeschrieben und lautet "The land makes the people". Unsere Sorge um die seelische Verfassung des Schöffelteams erweist sich als unbegründet. Alle schwärmen von der tollen Landschaft, dem Sonnenaufgang, der frischen Luft und überhaupt. Für alle ist die Zeit im Busch wie im Flug vergangen. Kanada hat neue Fans! Fotograf Michael waren die Seen zu neblig und die Berghänge zu dunkel gewesen, deshalb hatte er das Team bis zu den Ufern des North Saskatchewan River gelotst. Der Rest des Tages ist professionelle Schöffel-Routine. In allerbester Stimmung. Alle sind high - ich auch. Deshalb ken­ne ich die Droge: die grandiose Kulisse beiderseits des Icefields Parkway!

Der letzte Morgen in Banff ist fantastisch. Wahnsinnig, unvergesslich, supergeil! Alles verbraucht klingende Adjektive, aber sie passen halt am besten. Das Wetter ist einfach Spitze. Rainer und ich, inzwischen so etwas wie das rollende Bistro des Schöffelteams, treffen Michael und Co. am Two Jack Lake, noch bevor die Sonne über die Rockies geklettert ist. Während sich das Produktionsteam an die Arbeit macht, gehe ich ans Ufer und schaue einfach nur. Der See liegt so ruhig und still da, als hätte ihn die Welt vergessen. Stundenlang könnte ich auf seine spiegelglatte Fläche starren und einfach nur zufrieden sein. Zwischendurch gesellen sich Acki und Clayton dazu. Erst sagt niemand von uns etwas: Dann murmelt Clayton aus Südafrika: "Ich komme wieder." "Bring Deine Freundin mit", sagt Acki aus der Schweiz. "Yeah, Bro", sagt Clayton. "Yeah", sagt Acki. "Yeah!" denke ich. Dies aus dem Mund weltreisender Models, die schon viel gesehen haben, zu hören, ist schon etwas Besonderes.

Den Two Jack Lake scheint das Kompliment zu freuen. Er macht uns das schönste Geschenk, das man sich vorstellen kann: ein perfektes Spiegelbild des Sulphur Mountain, der sich nun genüsslich im Licht der aufgehenden Sonne räkelt. Die dunklen Berghänge um uns herum nehmen Farbe an, es wird mit jeder Minute wärmer, und Michael Müller - das Licht, Kinder, das Licht! - macht nun Tempo. Und wieder, für mich zum letzten Mal, muss ich Müllers leichte Hand und Professionalität bewundern. Ich bin schon jetzt gespannt auf seine Bilder. Zwischen den Takes gibt es einmal mehr Sandwiches und Kaffee - am offenen Heck unseres SUV - in "Rainer's Takeout". Klasse Rainer, du hast auch andere Talente, falls es mal nicht mehr die Touristik sein soll! Mittags verabschiede ich mich und fahre zurück nach WLAN-Land. Schreiben, Schreiben, Schreiben!

[Rainer] Nach diesem Traum am Two Jack Lake geht es zurück nach Banff. Mitten auf die Banff Avenue. Ein "Shooting-Quickie". Fotograf, Models und Assistenten arbeiten. Der Rest hält Aus­schau nach Cops, die uns wohl kostenpflichtig aus dem absoluten Halteverbot vertreiben könnten. Riskant, aber irgendwie auch cool. Andy, Sven und mich brauchten sie dann bis zum Nachmittag nicht mehr. Unverhofft "freie" Stunden - und die Sonne hoch am Himmel. Genüsslich setzen wir uns auf die Terrasse des Chili, dem stylischen Restaurant im Fox Hotel. Endlich mal amtliche Wings und Ribs! Übrigens, ich war zum ersten Mal im Fox und kann sowohl das Hotel als auch das Chili wirklich empfehlen. Am Nachmittag soll es weitergehen - mit dem Kinder-Shooting. Hierfür hat es bereits gestern in der Banff Caribou Lodge, die uns freund­licherweise einen Raum zur Verfügung gestellt hat, ein echtes Casting gegeben. Oda, die Art Direktorin von Schöffel, hat es durchgeführt. Ich bin auch dabei und dafür zuständig gewesen, jeweils die nächsten Kinder hereinzuholen und ihnen nachher ausreichend Süßigkeiten zuzustecken. Glaube, das hab' ich hinbekommen...

Tja, und dann auf zum letzten, dem Kinder-Shooting. Der Nachmittag hat sich prächtig entwickelt. Blauer Himmel. Sonne. Erst versuchen wir die Vermillion Lakes vor Banff als Location, doch Fotograf Michael ist nicht happy - die Sonne steht falsch. Aber beim Banff Canoe Club - praktisch mitten in Banff - werden wir fündig. Ein tolles Shooting und ein herrlicher Nachmittag. So soll es sein Ende September in den Rockies! Zum Schluss dann noch ein Spontan-Schnellschuss an den Bahngleisen von Banff - und wenn's einmal läuft: Natürlich kommt auch einer dieser endlos langen Züge vorbei. Schön! Das ganze Team ist happy. Dementsprechend feuchtfröhlich gestaltet sich auch der Abschlussabend in der Park Distillery. Kannte ich noch nicht. Eine ziemlich coole Location! Hier bin ich beim nächsten Banff-Besuch wieder! Stylisch und trotzdem urgemütlich - und super Essen! Ein gelungener Abschluss dieses herrlichen Tages und dieser ereignis- und erfolgreichen Reise!

Und ein bischen Wehmut schwingt schon mit, als wir uns am nächsten Tag am Airport in Calgary voneinander verabschieden, kurz bevor wir mit unterschliedlichen Verbindungen in alle Himmelsrichtungen davon­ fliegen. Clayton will unbedingt wiederkommen und hat sich all meine Kontaktdaten notiert. Lisa jettet zurück in ihre Heimat Kalifornien. Für Acki, der sich in Lisa verliebt hat, geht es zurück in seine Wohnung nach New York. Mathilde macht sich auf den Weg zurück nach Montréal zu ihrer Familie. Sie ist stolz, dass sich das gesamte Team in ihr Heimatland verliebt hat. Tja, und alle anderen sehen wir wohl schon im kommenden März wieder - zum nächsten Schöffel-Shooting. Wieder in den kanadischen Rocky Mountains. Freue mich.
Saskatchewan Crossing: Ryan Elliot (BLLT) spricht mit Rainer Schoof (Schöffel Shooting 2015)

Schöffel-Shooting in Westkanada: Impressionen Herbst

Schöffel-Shooting in Westkanada mit SK: Hinter den Kulissen (Herbst 2015)

Helmken Falls Wells Gray Park – Set Vorbereitung

Saskatchewan Crossing: Fotograf Michael Müller spricht mit Rainer Schoof